Christopher Moore - Der Schelm von Venedig
Verlag: Goldman-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: ©Gettyimages / E+ / craftvision; FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-442-31328-0
Seiten: 381 Seiten
Erschienen: 26. Mai 2014
Buchrückentext
„Der Hofnarr Pocket trauert um seine geliebte Cordelia, Königin von England, die vor Kurzem einem mysteriösen Fieber erlag. Vor ihrem Tod hatte sie Pocket gebeten, nach Venedig zu reisen, um die Mächtigen der Stadt von einem Krieg abzuhalten. Pocket macht sich auf den Weg, aber als er in Venedig ankommt, muss er nicht nur erfahren, dass Cordelia in Wahrheit Opfer eines Giftanschlags wurde, er wird auch noch bei lebendigem Leib in einen Keller eingemauert. Hinter alldem stecken der Senator Brabantio und der Kaufmann Antonio, die alles tun, um ihre Kriegspläne durchzusetzen. Pocket schwört Rache – wenn er sich nur erst einmal aus seinem Verlies befreien könnte ...“
Meine Meinung
Der Klappentext klang vielversprechend, nach einer spannenden Geschichte angesiedelt im späten 13. Jahrhundert in Italien. Als ich dann noch gelesen habe, dass in diesem Buch die Klassiker „Othello“, „Der Kaufmann von Venedig“ und eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe miteinander verknüpft werden, war ich sehr neugierig, wie Christopher Moore das umgesetzt hat.
Eigentlich ist dies das 2. Buch um das Trio Pocket, Drool und Jeff, die in dem Buch „Fool“ bereits am Hofe des Königs von Britannien agierten, doch kann man „Der Schelm von Venedig“ auch ohne das erste Buch gut verstehen.
Die Geschichte ist wirklich geschickt zusammengestrickt, historisch vielleicht nicht immer korrekt, dennoch macht alles Sinn und die Entwicklung des Plots und das Ende sind schlüssig. Spannend fand ich nur einzelne Passagen im Buch, die meiste Zeit plätschert das Geschehen so vor sich hin. Das Buch ist in 5. Akte untergliedert, innerhalb dieser wiederum gibt es Kapitel mit angenehmer Länge. Im letzten Akt wird es dann noch so richtig interessant, denn die Kreise schließen sich und die Intrigen werden entworren.
Die Charaktere sind alle sehr überspitzt dargestellt, das fand ich im Rahmen dieser Komödie jedoch durchaus passend. Doch ans Herz gewachsen ist mir keine Figur, sie blieben mir alle eher fremd, manche wirkten sogar sehr hölzern und steif. Leider konnte ich auch mit dem Protagonisten Pocket nichts anfangen, zwar agiert er geschickt, doch letztlich war er mir zu derb, zu sarkastisch und direkt.
Es war mein erstes Buch von Christopher Moore und ich wusste nicht um seinen Schreibstil und seinen doch sehr derben Ausdruck und eigenen Humor. Ich mochte diesen Schreibstil, der in großen Teilen aus Vulgärsprache und Obszönitäten besteht, überhaupt nicht, nicht weil ich prüde bin, sondern weil es mir einfach zu flach und billig war. Ab und an eingestreut mag sowas ja noch witzig sein, aber in diesem Buch war dieses „Stilmittel“ einfach zu viel des Guten und nutzte sich im Laufe zunehmend ab. Leider habe ich auch einen anderen Humor und konnte über die Witze und die oft sinnlosen Dialoge nicht lachen. Darüber konnte ich zwar „hinweglesen“, doch Spaß hat mir die Lektüre des Buches leider nicht gemacht. Um es kurz zu sagen – ich war froh, als ich es endlich durch hatte.
Ich finde es schwer, ein Buch zu beurteilen, dessen Geschichte und Handlung mir zwar gut gefallen haben, dafür der Schreib- und Sprachstil jedoch so gar nicht, und dies hat mir den Lesespaß auch richtiggehend genommen. Vielleicht muss man ein Fan von Christopher Moore sein, seinem Humor und seiner Art zu schreiben, dann wird man dieses Buch vielleicht auch mögen. Meins war es leider gar nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!
DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.