22. November 2013

[Rezension] Richard Paul Evans – "Der unendliche Traum"

Richard Paul Evans – Der unendliche Traum
Gegenwartsliteratur

Verlag: Bastei Lübbe Stars
Einbandgestaltung: Gisela Kullowatz
ISBN-13: 978-3-404-77106-6
Seiten: 316 Seiten
Erschienen: Juni 2006

Buchrückentext
„Michael Keddington arbeitet in einem Seniorenheim, wo er sich um die blinde Esther kümmert. Sie erzählt ihm die Geschichte ihrer großen Liebe und wie sie den Mann verlor, der ihr einst alles bedeutete.
Das Unterpfand ihrer unglücklichen Liebe ist ein goldenes Medaillon, das sie schließlich Michael schenkt. Wird es für ihn zum Symbol der Hoffnung für seine Liebe zu Faye?
Fayes Vater ist gegen ihre Verbindung zu Michael, und plötzlich wird dieser eines Mordes verdächtigt. Werden die Menschen, die Michael nahe stehen, ihm vertrauen oder sich von ihm abwenden?“

Meine Meinung
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich war wirklich berührt nicht nur von der Geschichte, sondern auch von den Charakteren und dem einfühlsamen Schreibstil des Autors. Zwar mit einfachen, aber sehr eindringlichen Worten schafft Richard Paul Evans es, eine Atmosphäre zu schaffen, in die man einsinkt und so rasch nicht wieder auftaucht. Dabei ist der Schreibstil gut lesbar und rasch hatte ich das Buch beendet. Und doch habe ich zwischendurch immer wieder innegehalten, um über Gelesenes nachzudenken, denn die Geschichte ist gespickt mit Lebensweisheiten und schönen Sätzen. Während es in der ersten Hälfte vor allem um die Beziehung zwischen Michael und Faye und die langsam aufkeimende Freundschaft zwischen Esther und Michael geht, gleicht die zweite Hälfte eher einem Drama im Gerichtssaal, und liest sich spannend und fesselnd.

Michael ist ein sehr sympathischer Charakter, der vielleicht manches Mal zu „gut“ ist, mir aber deshalb gefallen hat, weil er seinen Weg geht und nicht scheut, zu seinen Werten zu stehen. Besonders beindruckt hat mich Michaels Freundschaft zu Esther, die sich zwar langsam entwickelt, dafür umso mehr Tiefe hat und zeigt, dass verschiedene Generationen voneinander lernen können und nicht die Dauer einer Freundschaft oder die Zahl der gefallenen Worte zählt, sondern die Tiefe und Intensität.

Auch Michaels Freundin Faye ist mir ans Herz gewachsen. Sie wirkt nicht wie das Mädchen aus reichem Haus, das sie ja eigentlich ist, sondern sie lehnt sich gegen ihren Vater auf und übernimmt Verantwortung für ihre Gefühle. Das gefällt mir und macht sie zu einem wertvollen Menschen.

Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, und entwickeln sich in der Geschichte. Vielleicht ist die eine oder andere Person etwa zu klischeehaft geraten, doch dies konnte ich bei den anderen, mich überzeugenden Figuren gut verschmerzen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, sympathische Charaktere in einer emotionalen und berührenden Geschichte, die sich im Verlauf zu einem spannenden Gerichtsdrama entwickelt. Ich kann das Buch nur empfehlen!

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