29. Oktober 2013

[Rezension] Fannie Flagg – "Grüne Tomaten"

Fannie Flagg – Grüne Tomaten
Gegenwartsliteratur

Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: MARTINEZ ProduktionsAgentur, Köln
Titelbild: BAVARIA
ISBN-13: 978-3-404-26077-5
Seiten: 430 Seiten
Erschienen: 1992

Buchrückentext
„Dies ist die Geschichte von Ruth Jamison und Idgie Threadgoode und ihrem Café in Whistle Stop, Alabama. Hier braucht niemand zu bezahlen, die Schwarzen werden trotz des Ku-Klux-Klans bedient, und wenn es sein muß, halten die Menschen zusammen wie Pech und Schwefel. Ninnie Threadgoode erzählt ihre Erinnerungen an diese wunderbare Zeit der dicken, unscheinbaren Evelyn. Allmählich entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die Evelyn neuen Lebensmut gibt. Was Ninnie sie lehrt ist, daß Wärme und Humor reicher machen als alles Geld der Welt.“

Meine Meinung
Ninnie Threadgoode lebt im Altersheim und lernt dort die deutlich jüngere Evelyn kennen, die zwar eigentlich ihre Schwiegermutter besuchen will, aber vor diesem Drachen in den Aufenthaltsraum flüchtet. Ninnie versinkt in Erinnerungen und erzählt Evelyn ihre Lebensgeschichte, von ihren Freunden Ruth und Idgie, deren Café in Whistle Stop und der Verbundenheit der Menschen in dieser schwierigen Zeit.

Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch und wie das leider ja oft so ist, wurden diese nicht erfüllt. Dabei ist die Geschichte wirklich schön, die Charaktere sympathisch und der Schreibstil angenehm. Was es mir aber schwer gemacht hat, sind die wechselnden Perspektiven und die Zeitsprünge im Buch.

Es hat lange gedauert, bis ich die verschiedenen Zeitebenen und Personen endlich mal sortiert hatte, und selbst dann noch hat mich das Hin und Her zwischen den Zeiten im Lesefluss gestört. Dabei ist die Geschichte wirklich schön. Es geht nicht nur um die Freundschaft zwischen Idgie und Ruth und die Erlebnisse in ihrem Café, sondern auch um das merkwürdige Verschwinden von Ruths Ehemann – Frank Bennett. Und ganz nebenbei verändert sich auch Evelyn, die zunächst als unselbstständige und verschüchterte Frau im Pflegeheim auftaucht, sich aber zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.

Der Schreibstil ist locker und leicht, immer auch mit einer Prise Humor, die mich oft hat schmunzeln lassen. Immer wieder werden auch Artikel aus dem lokalen Wochenblatt „The Weems Weekly“ eingestreut, so dass man auch über Geschichten und Zwischenfälle in dem Örtchen informiert ist.

Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet, dabei gibt es nicht nur gut oder böse, sondern jeder hat Ecken und Kanten. Das macht sie so natürlich und glaubwürdig. Besonders gefallen hat mir die Erzählerin Ninnie, die ich mir immer mit einem Zwinkern in den Augen vorgestellt habe und mit einem Lächeln auf dem Lippen. Außerdem mochte ich die Köchin Sipsey und Big George sehr gerne, ihre Freundschaft und Loyalität haben mir sehr gut gefallen.

Wäre die Geschichte zusammenhängender gewesen und nicht so zerrissen durch die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeiten und Orten, hätte ich dem Buch sicher mehr Sterne gegeben. So sind es leider - obwohl die Geschichte selber interessant war, die Charaktere sympathisch und der Schreibstil angenehm zu lesen - nur 3,5 Sterne geworden.

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