Jodi Picoult - Neunzehn Minuten
Verlag: Piper-Verlag
Umschlaggestaltung: Cornelia Niere, München
Umschlagfotos: James Nazz /Corbis und Jason Todd /Getty Images
ISNB-13: 978-3492253987
Seiten: 480 Seiten
Erschienen: 1. Juni 2009
Buchrückentext
„»Es ist vorbei, sagte er. Doch das war es nicht, es fing gerade erst an.« - Nach seiner unaussprechlichen Bluttat in der Sterling Highschool zweifelt niemand an der Schuld des 17jährigen Peter Houghton. Doch während der kleine Ort mit den Folgen dieser 19 Minuten zu ringen hat, wird das Rätsel um den Ablauf der Tragödie immer größer … Die Bestsellerautorin Jodi Picoult lotet die Hintergründe von großer Schuld und der verzweifelten Suche nach Gerechtigkeit aus.“
Meine Meinung
6. März 2007 – heute ist sein Tag, der Tag, an dem der 17-jährige Peter Rache nehmen wird. Rache an all denen, die ihm die letzten 17 Jahre seines Lebens zur Hölle gemacht haben, Menschen, die ihn bloßgestellt haben, die ihn verachtet, geärgert und ausgelacht haben. Er geht in die Sterling Highschool und richtet ein Blutbad an, dabei sterben zehn Menschen, unzählige werden verletzt. Jodi Picoult nutzt ihren Roman, die Hintergründe der grausamen Tat zu beleuchten und wirft dabei ein interessantes Licht auf unsere Gesellschaft.
Ein grandioses Buch, das mir sehr gut gefallen hat und mich trotz des sehr ernsten Themas in seinen Bann gezogen hat. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, in Rückblenden wird das Leben Peters beleuchtet, wie er aufgewachsen ist und wie er behandelt wurde – von seinen Eltern, seinen Mitschülern und Lehrern. Denn Freunde hatte er nicht viele. Während Peter zunächst noch als durchgeknallter Amokläufer gesehen wird, entwickelt man als Leser nach und nach ein Gespür dafür, warum es so gekommen ist: dass Peter ein Produkt seiner Mitmenschen geworden ist und sich für seine persönliche Hölle gerächt hat, leider mit diesem blutigen Amoklauf.
Die Charaktere sind alle sehr gut herausgearbeitet, mir ging es dabei jedoch nicht so sehr um Sympathien, sondern um das Verstehen, warum ein Mensch handelt, wie er es tut. Jeder der Beteiligten hat „sein Päckchen zu tragen“, ob es die Eltern von Peter sind, die Richterin Alex, die ihr ganzes Leben bemüht war, immer nur ihr Richterin-Gesicht zu zeigen und dabei ihre Tochter Josie gänzlich vergisst. Oder auch Josie selbst, die anfangs noch mit Peter befreundet war, dann jedoch für sich eine Entscheidung getroffen hat, um nicht unterzugehen, um nicht genauso wie Peter zum Opfer zu werden.
Man merkt, dass Jodi Picoult für dieses Buch ausgiebig recherchiert hat, einfühlsam schafft sie es, dieses ernste Thema in einen spannenden Roman zu verpacken. Das Buch stimmt nachdenklich und lässt mich grübelnd zurück: nie weiß man, was eigenes Handeln und Tun bei anderen auslöst. Neben guter Unterhaltung ziehe ich aus diesem Buch vor allem einen Schluss, achtsamer mit meinen Mitmenschen umzugehen.
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