Sophie van der Stap - Heute bin ich blond
Verlag: Droemer-Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © RVDA
ISBN-13: 978-3426274439
Seiten: 240 Seiten
Erschienen: 21. Februar 2008
Buchrückentext
„Eine andere Frisur, ein anderer Mensch? Als man bei Sophie van der Stap mit einundzwanzig Jahren Krebs diagnostiziert, möchte sie sich am liebsten verwandeln. Sie erkennt sich selbst nicht wieder – bis sie neun verschiedene Perücken kauft. Wie Sophie mit ihrer Krankheit fertig wird, ist einzigartig: nie zuvor hat jemand den Kampf gegen den Krebs derartig freimütig, aber auch mit so viel Leichtigkeit beschrieben. Besser kann man die eigene Verletzlichkeit nicht zeigen.“
Meine Meinung
Mit einundzwanzig Jahren erhält Sophie die Diagnose Krebs. Was löst diese Diagnose bei ihr aus, wie geht sie mit der Erkrankung um, und wie kann sie sich weiter vor den anderen behaupten? Mit ihren verschiedenen Perücken lernt sie verschiedene Seiten ihrer selbst kennen, findet sich immer wieder neu und kann damit letztlich ihren Weg machen und gewinnen.
Biographien bewerte ich grundsätzlich nicht, denn es schreibt eine Person wie sie etwas erlebt hat – ich finde, mir steht nicht zu, dies als Außenstehender zu bewerten. Als 21jährige die Diagnose Krebs zu erhalten, ist etwas Schreckliches und damit umzugehen sicherlich eine riesige Herausforderung. Da ist jeder anders und Sophie nimmt ihre Perücken, die sie sich im Laufe der Therapie zulegt, als Ausdruck ihrer vielen verschiedenen Emotionen. Sie gibt ihnen Namen und kann dadurch in verschiedene Rollen schlüpfe, je nachdem, wie sie sich gerade fühlt.
Die Art, wie Sophie ihre Umgebung, die Ärzte, das Krankenhaus und die Dinge, die mit ihr geschehen, wahrnimmt, hat mich ein bisschen erschreckt. Scheinbar dreht sich für sie das ganze Leben nur um Äußerlichkeiten, wie sie aussieht, wie die Jungs sie sehen, und selbst Doktor L. wird eher als Mann denn als Arzt wahrgenommen. Was mit ihr geschieht, die Nebenwirkungen der Therapie, die Wirkung – das tritt eher ein bisschen in den Hintergrund. Dass sie ihre Gefühle mit den verschiedenen Perücken zeigt und damit anerkennt, dass sie viele verschiedene Seiten und Emotionen in sich trägt, damit aber immer noch Sophie bleibt, das hat mir gut gefallen.
Der Sprachstil ist im gesamten Buch, das sich als Tagebuch mit verschiedenen Einträgen über knapp anderthalb Jahre darbietet, eher locker und umgangssprachlich. Dadurch liest sich das Buch schnell weg. Dennoch hatte es für mich einige Längen, denn gerade in der zweiten Hälfte ging es vorwiegend um Verabredungen mit verschiedenen Jungs, deren Namen ich nachher schon gar nicht mehr auseinanderhalten konnte. Verstehen kann ich Sophie in diesen Momenten nicht, aber gut – es ist ihre Art, mit der Situation umzugehen und hier ist sicherlich jeder anders.
Insgesamt war das Buch ein interessanter Einblick in die Gefühlswelt von Sophie, die mit 21 Jahren die Diagnose Krebs erhält. Nicht immer konnte ich sie verstehen und ihre Handlungsweisen nachvollziehen - was aber doch zählt, ist, dass sie es geschafft hat und dass sie die Krankheit besiegt hat! Ich wünsche ihr weiterhin alles alles Gute!
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