3. Juni 2013

[Höreindruck]Oscar Wilde - "Das Bildnis des Dorian Grey"

Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Grey
Klassiker

Verlag: Audible Download
Dauer: 584 min
Erschienen: 2009

Zum Inhalt
Dorian Gray wird von dem Maler Basil Hallward porträtiert. Geschickt und kunstvoll schafft es der Maler, die Schönheit des jungen Dorian auf die Leinwand zu bannen, so dass in dem Jungen der Wunsch entsteht, möge doch das Bild an seiner Statt altern, dass er selber seine unschuldige jugendliche Ausstrahlung stets behält. Sein Wunsch wird wahr, und Dorian lebt in Saus und Braus, skrupellos und gemein, so dass sich selbst seine besten Freunde von ihm abwenden. Das einzige, was ihm bleibt, ist sein Aussehen. Doch blickt er das Gemälde an, scheint er in seine Seele zu blicken und sieht einen charakterlosen und verschlagenen, alternden Mann. Es ist ihm unerträglich und der Pakt mit dem Teufel wird zunehmend zu einer Bürde… 

Meine Meinung
Die Geschichte selber hat mich sehr fasziniert und ist einfach grandios. Mir hat aber leider der Schreibstil gar nicht gefallen, und auch nach einigen Seiten des Einlesens konnte ich mich nicht gut auf den Roman konzentrieren. Deshalb bin ich auf die ungekürzte Hörbuch-Version mit Lutz Riedel als Sprecher umgestiegen, der wirklich eine sehr gute Arbeit geleistet hat und durch seine Stimme dem Werk eine besondere Bedeutung gegeben hat.

Die Idee, ewige Jugend und Schönheit zu behalten, dafür einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, so dass ein Gemälde anstatt der Person selber altert, ist ein zeitloses Thema, denn gerade heute sind Schönheit und Jugend hohe und wichtige Attribute. Es zählen mehr Ansehen und Aussehen als die Kunst, das Leben lebenswert zu gestalten und es echt und authentisch zu leben.

Dorian Gray ist mir zu Anfang des Buches sehr sympathisch, schwingt bei mir doch immer ein bisschen Mitleid mit bezüglich seiner Naivität. Doch im Laufe der Geschichte wird er zunehmend skrupelloser und gemein, ein Dandy, der die Frauen braucht und missbraucht und den ich als Freund nicht haben wollte. So wenden sich ja auch im Buch zunehmend die Menschen von ihm ab, denn auch im späten 19. Jahrhundert war ein solches Verhalten nicht gerne gesehen. 

Freund und Mentor Henry Wotton ist eine sehr interessante Figur, kann er doch wortgewandt und welterfahren seine Meinung vertreten. Doch die Diskussionen und philosophischen Abhandlungen zwischen ihm und Dorian Gray waren mir oft zu lang und umständlich, gerade hier ist mir der für mich sehr anstrengende Sprachstil aufgefallen. Auch die Passagen, in denen Dorian sich alleine seine Gedanken macht und über sich sinniert, waren mir einfach zu langatmig. Doch immer, wenn etwas passiert in der Geschichte, war ich sofort wieder dabei und mittendrin. Wie das Bild altert und dass das, was es zeigt und darstellt, eigentlich ein Blick in die Seele Dorians ist, das hat mich sehr fasziniert. Das Ende war für absolut passend und ein natürlicher Abschluss dieser phantastischen Geschichte.

„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Klassiker mit einem zeitlosen Thema, was mir sehr gefallen hat. Nur die zum Teil langatmigen philosophischen Gedanken und Diskussion haben mir nicht so gut gefallen und meinen Lesespaß ein bisschen getrübt. Daher von meiner Seite 3,5 Sterne.


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