[Rezension] Siri Østli - "Der Adventskalender zum Glück"

Siri Østli - Der Adventskalender zum Glück

Wohlfühlroman, Good-feel-Roman
 

 Originaltitel: „Adventskalenderen“ /2021)

 Übersetzerin: Daniela Stilzebach

 Verlag: Bastei-Lübbe-Verlag

 ISBN-13: 978-3-404-19234-2

 Seiten: 445 Seiten

 Erschienen: 29.9.2023

 Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München | guter-punkt.de

 Umschlagabbildung: © yellowdesign /iStock /Getty Images Plus; ma_rish /iStock /Getty Images Plus; pharut/iStock /Getty Images Plus

   

Buchrückentext

„Das vergangene Jahr hat Fies Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Ihr Mann hat sie verlassen, Fie musste aus dem gemeinsamen Haus aus- und in eine kleine Dachgeschosswohnung am anderen Ende von Oslo einziehen, das Verhältnis zu ihrem Sohn ist mehr als abgekühlt. Kurz gesagt: Sie hängt in einem tiefen Loch. Einen Monat vor Weihnachten beschließt ihre Schwester daher, Fie mit einem ungewöhnlichen Adventskalender zu überraschen. Der hält nämlich (fast) jeden Tag eine besondere Aufgabe für Fie bereit. Nun muss sie das Schneckenhaus wieder verlassen, in das sie sich verkrochen hat. Und so beginnt für Fie eine magische Adventszeit, nach der sie die Welt mit völlig anderen Augen sieht ...“ 

Meine Meinung

Ein Wohlfühlbuch für die Adventszeit – und es hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.

Fie wird von ihrem Mann betrogen und kurzerhand aus dem gemeinsamen Haus geschmissen – das stürzt sie in ein tiefes Loch, und nur mit Medikamenten kann sie all das noch ertragen. Nachdem sie viele Monate in ihrem Schneckenhaus verbracht hat, überrascht ihre Schwester Sara sie mit einem besonderen Adventskalender – jeden Tag gibt es eine Aufgabe, die sie zurück ins Leben bringen soll.

 

Ich habe diesen Good-feel-Roman sehr gerne gelesen, weil es eine gelungene Mischung ist aus ernsten Themen, aber auch lustigen und skurrilen Situationen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Fie ist eine sympathische Protagonistin, die direkt mein Mitgefühl hatte – aufopferungsvoll hat sie sich um Haus und Familie gekümmert, zudem noch unentgeltlich in der Zahnarztpraxis ihres Mannes gearbeitet – und von heute auf morgen wirft er sie hinaus, weil er eine andere hat. Dass sie sich anfangs in ihrem Selbstmitleid suhlt, konnte ich verstehen, das aber nimmt keinen großen Raum ein, sondern relativ schnell kommt ihre Schwester Sara mit dem ungewöhnlichen Adventskalender auf die Bühne – und man begleitet Fie bei ihrer Entwicklung von der selbstmitleidigen „grauen Maus“ zu einer hilfsbereiten und selbstbewussten Frau. 

Es war wirklich herzergreifend mitzuerleben, wie sie sich nach und nach aus ihrem Panzer befreit – und die Aufgaben führen immer wieder zu lustigen Szenen. Schön fand ich auch, dass sie nach und nach Kontakt zu Nachbarn und anderen Menschen in ihrem Umfeld bekommt, aus dem sich dann bei einigen eine richtige Freundschaft entwickelt. 

Nennen möchte ich hier noch Lykke, eine junge alleinerziehende Mutter, die zunächst etwas mürrisch erscheint, die aber liebenswerte Seiten hat, die sie aus guten Gründen gerne versteckt. Es ist eine illustre Gesellschaft von ganz unterschiedlichen Menschen, die in der Geschichte auftauchen, manche sind ein wenig stereotyp, andere aber gar nicht und sehr besonders. Und natürlich ist bei dieser Geschichte vieles vorhersehbar – aber das hatte ich gar nicht anders erwartet und fand es daher auch gar nicht schlimm. 

Der Schreibstil ist locker und leicht, sehr lebendig und atmosphärisch – die winterliche und weihnachtliche Stimmung hat die Autorin sehr gut eingefangen und ich hatte viele Bilder vor Augen. 

Dies ist ihr erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde und ich hoffe, dass noch weitere folgen werden!

Mein Fazit

Ein wunderbar in die Adventszeit passender Good-feel-Roman, der die winterliche und auch weihnachtliche Stimmung wunderbar transportiert und der mir richtig schöne Lesestunden beschert hat – wer Wohlfühlromane mag, die auch schon mal ein wenig vorhersehbar sein dürfen, dem empfehle ich diese Geschichte unbedingt.