11. März 2024

[Höreindruck] Nicolas Barreau - "Tausend Lichter über der Seine"

Nicolas Barreau - Tausend Lichter über der Seine
Liebesroman
 

 Verlag: Osterwold Audio
 ISBN-13: 978-3-869-52597-6
 Dauer: 447 Minuten
 Erschienen: 27.10.2023
 Ersterscheinung: 18.10.2022
 Sprecherin: Tessa Mittelstaedt

   
Buchrückentext
„Joséphine ist die Tochter einer großbürgerlichen Pariser Familie und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie die hochgesteckten Erwartungen ihrer Eltern stets unterlief. Ganz anders als ihre Schwestern, die als erfolgreiche Juristin und anerkannte Ärztin zielstrebig ihre standesgemäßen Karrieren verfolgen. Joséphine hingegen arbeitet als Übersetzerin für einen kleinen, eher unbedeutenden Pariser Verlag. Natürlich verdient sie dort nicht viel, aber sie liebt ihre Arbeit, auch wenn das niemand in ihrer Familie verstehen kann. Als der Verlag jedoch Konkurs anmelden muss, brechen all ihre Aufträge weg und Joséphine steht plötzlich vor dem Nichts. Es erscheint wie eine glückliche Fügung, als ihr verstorbener Onkel Albert ihr sein Hausboot vererbt. Doch bei der ersten Besichtigung der »Princesse de la Loire« macht Joséphine eine völlig unerwartete Entdeckung ...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon sehr lange kein Buch mehr von Nicolas Barreau gelesen bzw. gehört, mir war aber nach einer leichten Geschichte, so das ich spontan hierzu gegriffen habe.

Josephine ist am Boden zerstört – nicht nur läuft es in ihrer Beziehung nicht wie gewünscht, denn ihr verheirateter Geliebter hält sie hin und trennt sich nicht – wie versprochen – von seiner Frau, jetzt hat sie auch noch ihren Job als Übersetzerin verloren. Als sie unverhofft ein Hausboot erbt, kommt es zu alledem auch noch zum Streit mit dem aktuellen Mieter – wie nur kann sie diesen ganzen Schlamassel in den Griff kriegen?

Die Geschichte ist vorhersehbar, und es ist von Anfang an klar, wie sie enden wird – das fand ich aber gar nicht schlimm, denn damit habe ich schon gerechnet. Josephine war mir nicht unsympathisch, auch wenn sie etwas naiv durchs Leben treibt und ich meistens ganz anders gehandelt hätte, als sie eben tut. Viele sind nicht gerade nett zu ihr, so dass sie mir schon auch leid getan hat, und es war schön, wie sie dann doch Herr (bzw. Frau) aller Probleme wird. 

Die Nebencharaktere sind leider alle etwas flach geraten, manche, wie zum Beispiel Josephines Familie, auch sehr klischeehaft und überzogen. Maxime, den widerspenstige Mieter des Hausboots, mochte ich gerne, und die Schlagabtausche zwischen ihm und Josephine haben mich schmunzeln lassen – bei ihm hätte ich mir aber auch ein wenig mehr Tiefe gewünscht, denn insgesamt wirkt auch seine Figur eher oberflächlich und vorhersehbar. 

Unterstützung erhält Josephine auch von ihrem besten Freund Cedric. Ganz dem Klischee eines homosexuellen Mannes entsprechend wird er als Drama-Queen vorgestellt, aber auch als guter Freund, der für Josephine da ist und sie tröstet, wenn das Schicksal es mal wieder nicht gut mit ihr meint. 

Der Schreibstil ist leicht und locker, die ganze Geschichte ist sehr lebendig durch viele Dialoge, und Tessa Mittelstaedt als Sprecherin hat das Hörbuch auch facettenreich eingesprochen und damit die Geschichte zum Leben erweckt. Gefehlt hat mir leider das französische Feeling – ich fand den Stil leider nicht so charmant, wie ich es mir gewünscht hätte und auch die Pariser Atmosphäre konnte ich nicht so recht spüren. 

Es war eine leichte und unterhaltsame Liebesgeschichte, die ich gerne gehört habe – auch wenn mir der französische Charme doch sehr gefehlt hat. 


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