5. Februar 2024

[Höreindruck] Andreas Franz - "Letale Dosis"

Andreas Franz - Letale Dosis (Julia Durant #3)
Krimi
 

 ISBN-13: 978-3-956-39646-5
 Dauer: gekürzt, 562 Minuten
 Erschienen: 1.10.2015
 Sprecherin: Julia Fischer

   
Zum Inhalt
„Innerhalb kürzester Zeit werden drei angesehene Mitglieder der Religionsgemeinschaft »Kirche des Elohim« ermordet aufgefunden. Als Hauptkommissarin Julia Durant und ihre Kollegen Nachforschungen über die Toten anstellen, erfahren sie, dass sich hinter deren Maske der Wohlanständigkeit Machtmissbrauch und Demütigungen, Misshandlungen und Lügengebäude verbargen. Mit eigenwilligen Methoden verfolgt die Kommissarin eine Spur, an deren Ende ein tragisches Schicksal steht.“ (Quelle: Knaur-Verlag)

Meine Meinung
Dieses Buch hat es mir schwer gemacht – ich habe angefangen, es zu lesen, fand den Plot auch gut, hatte aber einige Probleme mit dem Schreibstil; ich bin dann auf das Hörbuch umgestiegen, und da hat es dann deutlich besser geklappt. Was mich gestört hat – das erkläre ich jetzt.

Der Plot ist interessant – in einer religiösen Gemeinschaft werden drei führende Mitglieder auf ungewöhnliche Weise vergiftet – da liegt nahe, dass die drei eigentlich als treue und unschuldige Gläubige vielleicht doch nicht ganz so unschuldig sind. Die Ermittlungen gestalten sich jedoch schwierig, denn so recht rückt keiner mit der Sprache raus…

Dass die Ermittlungen nur sehr zögerlich laufen und dabei auch einige Fehler bzw. Unterlassungen auftauchen, hat mich jetzt gar nicht so sehr gestört, was mich aber beim Lesen wirklich genervt hat, dass in diesem Krimi gefühlt auf jeder Seite eine Zigarette angesteckt wird und eine Dose Bier geöffnet wird – und die Formulierungen sind so stereotyp und gleichbleibend, dass mich das wirklich aufgeregt hat. Der Schreibstil ist insgesamt schon sehr einfach und trivial, die Dialoge oft auch hölzern – vielleicht sollte damit die eher kühle Atmosphäre unterstrichen werden, die während des ganzen Falles herrschte, das mag sein. Als Hörbuch ging das dann deutlich besser – vielleicht habe ich da das wirklich häufige Rauchen und Trinken auch einfach überhört.

Julia Durant ist für mich kein Sympathieträger – sie hat ein paar Päckchen zu tragen, dadurch wirkt sie insgesamt sehr kalt und auch überheblich; oder wenn man es positiver ausdrücken will, ist sie in heiklen Situationen cool und unaufgeregt. Auch wenn bei den Ermittlungen einige Patzer passieren, fand ich den Plot interessant – die religiöse Gemeinschaft, die sehr sektenhaft wirkt, all die unter den Teppich gekehrten Geheimnisse, dann die ungewöhnlichen Vergiftungen – das fand ich schon interessant. Die Auflösung war dann auch schlüssig, wenn auch nicht ganz unvorhersehbar – nur die Polizei musste mit der Nase drauf gestoßen werden. 

Die Sprecherin Julia Fischer hat gut gepasst – sie ist sehr neutral und eher zurückhaltend, so dass ich mich gut auf den Inhalt konzentrieren konnte. Ich gebe dem Hörbuch 3,5 von 5 Sternen – aber auch nur, weil ich den Stil im Hörbuch besser ertragen konnte; das Buch hätte ich ganz sicher abgebrochen, weil mich das so gestört hat.




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