23. Dezember 2023

[Rezension] Margit Steinborn - "Ein neuer Himmel"

Margit Steinborn - Ein neuer Himmel (Eine neue Hoffnung #1)
Historischer Roman
 

 Verlag: Audible Studios
 ASIN: B093QCX1FN
 Dauer: 721 Minuten
 Erschienen: 20.05.2021
 Ersterscheinung: 1.6.2020
 Sprecherin: Yara Blümel

   
Zum Inhalt
„Würzburg 1933: Kurz nach der Machtergreifung verliert die junge Jüdin Hannah Rosenberg ihre Stelle als Musiklehrerin. Auf dem abgelegenen Sandnerhof findet sie ein neues Zuhause für sich und die kleine Melina, aber auch auf dem Land wird es immer gefährlicher.
Während Hannah ein Leben im Verborgenen führen muss, macht Peter Hagen, der Mann, den sie immer noch liebt, schnell Karriere im Reichsministerium. Als dem ehrgeizigen Juristen klar wird, dass er für den beruflichen Erfolg seine Seele verkauft hat, ist es fast zu spät für ihn, das Richtige zu tun...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Hannah ist Musiklehrerin, doch nach der Machtergreifung 1933 verliert sie ihre Stellung und auch ihre Wohnung. Auch Peter, ihre große Liebe, hat ihr den Laufpass gegeben, weil er um seine Karriere im Reichsinnenministerium bangt, wenn bekannt wird, dass er eine Liaison zu einer Jüdin hat. Was er nicht weiß – Hannah bekommt ein Kind von ihm. Hannah und ihre Tochter finden Unterschlupf auf einem Bauernhof – doch auch hier sind sie nicht sicher, und das Netz der Nazis zieht sich immer enger. Schafft Hannah es, sich und ihre Tochter Melina vor den Gräueltaten der Nazis zu schützen?

Es ist eine bewegende Geschichte, in der viele schreckliche Wahrheiten erzählt werden. Dabei gibt es verschiedene Erzählperspektiven, so dass man sowohl aus Hannahs Sicht, aber auch aus Peters (und in kleineren Anteilen auch noch von anderen) das Geschehen erzählt bekommt. Mit Hannah erlebt man die Verfolgung der Juden, das Grauen in Auschwitz, die Schikanen und den Verlust der eigenen Identität und schließlich auch die Befreiung. Durch Peter lernt man die Sichtweise eines Nazis kennen, die politische Entwicklung des Krieges bis hin zur Befreiung. Durch die wechselnden Erzählweisen und vor allem die Form der Ich-Erzählung kommt man gerade Hannah sehr nahe – da gab es Entscheidungen, die zu treffen nicht leicht waren, viel Schmerz und Demütigung und dennoch auch eine innere Kraft, die ich sehr bewundert habe. Bei Peter habe ich dagegen eher Wut gefühlt, denn er geht tatsächlich den Weg über Leichen mit – und auch wenn er immer mal wieder ein schlechtes Gewissen beklagt, hat ihn das mir nicht sympathischer gemacht. 

So schlimm lange Passagen in diesem Buch waren, so gab es aber auch Nebenfiguren, die geholfen haben, die Hannah und ihrer Tochter zugewandt waren und die sich so gegen das Regime gestellt haben. Und die mich auch wieder ein wenig versöhnen konnten.

Die Figuren sind gut und liebevoll gezeichnet, der Schreibstil ist dagegen eher einfach, dafür sehr gut lesbar, so dass der Fokus auf dem Geschehen liegt. Das Buch endet in den 1950er Jahren, so dass man auch ein paar Einblicke in die Nachkriegszeit bekommt, die aber eher oberflächlich behandelt ist. Ich bin aber sicher, dass es im zweiten Teil der Dilogie dann mehr Einblicke in diese Zeit geben wird 

Mein Fazit
Ein eindrücklicher Roman über die Verfolgung der Juden – geschickt hat die Autorin Wahrheit und Fiktion miteinander verknüpft und so eine lehrreiche Geschichte geschaffen, bei der ich die sympathische Protagonistin gerne begleitet habe. Auf jeden Fall eine Empfehlung!

Eine neue Hoffnung
1. Ein neuer Himmel
2. Ein neuer Horizont


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