[Rezension] Linus Geschke – "Die Lichtung"

Linus Geschke – Die Lichtung (Jan Römer #1)

Krimi
 

 Verlag: Hörbuch Hamburg

 ISBN-13: 978-3-844-91843-4

 Dauer: ungekürzt, 585 Minuten

 Erschienen: 15.6.2018

 Ersterscheinung: 10.10.2014

 Sprecher: Nils Nelleßen

   

Buchrückentext

„Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

Ich hatte den Autor mit einem aktuellen Hörbuch für mich entdeckt und war begeistert - leider hat mich dieser erste Teil der Jan-Römer-Reihe nicht ganz so packen können.

Jan Römer ist Journalist und soll über einen ungelösten Kriminalfall aus den 1980er Jahren schreiben. Eine junge Frau wurde ermordet, ein Jugendlicher ist verschwunden – dass Jan Römer selbst zu der damalig betroffenen Clique gehörte, macht die Recherche nicht einfacher.

Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen, einmal in der Gegenwart, in der Jan Römer mit seiner Freundin „Mütze“ den Kriminalfall erneut aufrollt und in der Vergangenheit, wo geschildert wird, was an dem besagten Wochenende geschah. Gelungen ist die Atmosphäre der 1980er, die der Autor durch Musik, Bücher oder sonst typische Dinge sehr gut eingefangen hat – ich bin selber ein Kind der 80er und habe mich wirklich in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Gefallen hat mir auch der Lokalbezug – Jan Römer wohnt in Köln und hat sehr genau beschrieben, was er gerade wo macht; selber in Köln lebend war das sehr interessant, da ich die verschiedenen Straßen natürlich kenne, gebraucht wird das für die Geschichte aber nicht und so kann man dem Krimi natürlich auch folgen, ohne Köln zu kennen. 

Die Geschichte selber fand ich an vielen Stellen einfach langatmig, und leider habe ich auch keine Spannung empfunden. Jan Römer ist ein sympathischer Journalist, den ich gerne begleitet habe, und seine mulmigen Gefühle und den Zwiespalt in einigen Situationen konnte ich gut nachempfinden. Seine Freundin Mütze, die so genannt wird, weil sie immer und in jeder Situation eine Mütze trägt, hat mir fast noch besser gefallen, weil sie pfiffig ist, schnell kombiniert, Dinge genau benennen kann und sie auf den Punkt bringt. 

Interessant war auch mitzuerleben, was aus den Jugendlichen geworden ist – da gab es für mich doch einige Überraschungen, aber alles Versionen, die authentisch und glaubhaft waren. 

Nils Nelleßen als Sprecher hat mir gut gefallen, und ich mochte seine Stimmfarbe. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass ich bei manch langatmiger Szene mit den Gedanken abgeschweift bin – und das sollte bei einem Krimi ja nicht passieren. Ich hoffe, die nachfolgenden Teile werden packender – diesem gebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Jan Römer

1. Die Lichtung

2. Und am Morgen waren sie tot

3. Das Lied der toten Mädchen

4. Im Wald der Wölfe