13. Februar 2023

[Rezension] Susanna Leonard – "Dian Fossey – Die Forscherin"

Susanna Leonard – Dian Fossey – Die Forscherin
Romanbiographie
 

Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-754-00211-7
Dauer: ungekürzt, 733 Minuten
Erschienen: 26.08.2022
Ersterscheinung: 26.08.2022
Sprecherin: Chris Nonnast

   
Zum Inhalt
„Kalifornien, 1940. Für die kleine Dian steht früh fest: Sie will einmal mit Tieren arbeiten. Viele Jahre später reist Dian tatsächlich nach Afrika, um dort die bedrohten Berggorillas zu erforschen. In den Nebelwäldern gelingt ihr Bemerkenswertes: der direkte Kontakt zu den scheuen Tieren. Eine einzigartige Freundschaft entsteht, die bald die ganze Welt kennt. Aber nicht nur den Tieren gehört Dians Herz. Als sie dem Fotografen Bob begegnet, verliebt sie sich Hals über Kopf in den verheirateten Mann. Doch je unermüdlicher Dian für die Erhaltung der Gorillas kämpft, desto mehr Feinde schafft sie sich. Bald ist nicht mehr nur das Leben ihrer geliebten Tiere in Gefahr, sondern auch ihr eigenes.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
In diesem Roman steht die Gorilla-Forscherin Dian Fossey im Mittelpunkt, die man auf ihrem Lebensweg begleitet. Die Handlung beginnt in den 1950er Jahre, als Dian noch als Ergotherapeutin in Kentucky arbeitet, aber schon davon träumt, mit Tieren zu arbeiten. Aus unterschiedlichen Perspektiven erfährt man dann von ihrem weiteren Lebensweg, ihrer ersten Afrikareise, ihrer Forschungsstation in Ruanda, ihrem Kampf gegen Wilderer und schließlich auch von ihrem gewaltsamen Tod. Rückblicke in ihre Kindheit runden das Bild ab. 

Dian war sicher kein einfacher Mensch und durch das Buch erfährt man auch, warum sie geworden ist, wie sie nun mal war – sie hat viele Höhen, aber eben auch vielen Tiefen erleben müssen, sowohl im beruflichen Umfeld als auch im persönlichen Bereich. Die Gorillas scheinen fast die einzigen Lebewesen zu sein, die sie bedingungslos akzeptiert haben und die sie nicht enttäuscht haben. Man sollte wissen, dass es in diesem Buch aber nicht ausschließlich um die Zeit mit den Gorillas geht, und auch nicht um die Erkenntnisse, die sie in ihrer Forschungsarbeit gesammelt hat, viel Zeit wird auch der Lebensphase vor Afrika gewidmet. Gerade die letzten Jahre ihres Lebens kamen mir ein wenig zu kurz und auch der brutale Tod Dians wird nur knapp abgehandelt. Trotzdem habe ich interessante Einblicke in das Leben Dians gewonnen – und sie als zwar sperrige, aber auch faszinierende Frau kennengelernt, die es nicht einfach hatte in ihrem Leben, die aber dennoch ihren Lebenstraum verfolgt und gegen jede Konvention durchgesetzt hat. 

Der Schreibstil von Susanna Leonard ist eher nüchtern und ohne große Schnörkel – dadurch wirkt die Forscherin an einigen Stellen leider auch etwas emotionslos – und genau das ist sie in meinen Augen aber gar nicht. Der Vorteil davon aber ist, dass diese Romanbiographie nicht ins kitschige abdriftet – und das wiederum habe ich geschätzt. 

Ich habe durch dieses Hörbuch interessante Einblicke in das Leben dieser mutigen Frau gewonnen und gebe daher knappe 4 von 5 Sternen. 

5 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Auch bei dir hört sich die Geschichte um Dian sehr spannend an! Dennoch glaube ich, ist es für mich nicht das richtige ... das drumherum, ob das für mich dann so interessant wäre weiß ich nicht. Mich würde vor allem die Arbeit und die Erlebnisse mit den Gorillas interessieren - diese Tiere faszinieren mich ja sehr!
    Dass Dian von anderen eher "sperrig" empfunden wurde bzw. was sie alles durchleben musste ist sicher spannend. Jeder hat ja eine Vorgeschichte die uns beeinflusst und zu dem werden lässt wie wir heute sind und an sich fasziniert mich das. Komischerweise lese ich da aber total ungerne drüber. Vielleicht weil es dann doch zu "nah am Leben" ist :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. wenn dich die Gorillaforschung mehr interessiert, dann ist es eher kein Buch für dich. Es geht wirklich mehr um ihr Leben, um ihre Person und was sie da alles erlebt hat.

      LG Sabine

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  2. Hallo Sabine,

    der nüchterne Erzählstil ist mir auch stark aufgefallen. Hier hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin lieber zurücknimmt, anstatt Emotionen aufwallen zu lassen, die es so vielleicht gar nicht gegeben hat.

    Ganz toll fand ich, dass daran gar nichts, wirklich gar nichts, kitschig ist.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      stimmt - kitschig war es nicht. Ich glaube, man muss hier nur mit den richtigen Erwartungen herangehen, sonst wird man enttäuscht. Wenn einem die Gorillas sehr am Herzen liegen, der wird wahrscheinlich enttäuscht werden.

      LG Sabine

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