20. Januar 2023

[Höreindruck] Sebastian Fitzek - "Das Joshua Profil"

Sebastian Fitzek - Das Joshua Profil
Thriller
 

 Verlag: Lübbe Audio
 ISBN-13: 978-3-838-77726-9
 Dauer: 566 Minuten
 Erschienen: 28.10.2016
 Ersterscheinung: 26.10.2015
 Sprecher: Simon Jäger

   
Zum Inhalt
„Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Eigentlich wollte ich nicht mehr zu Büchern von Sebastian Fitzek greifen, weil mich nur wenige gepackt haben; zu diesem hatte ich aber so viel Gutes gehört, das ich dem Hörbuch nicht widerstehen konnte. Die Idee finde ich immer noch sehr gut, aber mir war das ganze zu sehr „Bond-Action“, zu wenig Charakterzeichnung und letztlich auch zu wenig Finesse und Erklärung.

Die Themen „Big Data“ und „Predictive Policing“ sind sehr aktuelle und in meinen Augen großartig, wissen sollte man vielleicht auch, dass Pädophilie in diesem Thriller eine Rolle spielt. Leider aber ist das Buch nicht ausgelegt auf Hintergrundinformationen und Erklärungen, vielmehr sind die Hauptfiguren in großen Teilen auf der Flucht und entwickeln dabei agentenhafte Fähigkeiten – für mich war das zu weit hergeholt, und leider war ich auch gar nicht gefesselt, obwohl ziemlich atemlos durch die Geschichte gehetzt wird. 

Ein großes Manko sind zudem die Charaktere – ich erwarte in einem Thriller nicht, dass sie filigran gezeichnet sind, wenigstens aber sollten sie glaubhaft sein. Die 10-jährige Lola wirkte hier um einiges älter und hat weder gehandelt noch gedacht wie ein junges Mädchen. Der Anwalt „Toffi“ ist völlig überzogen dargestellt, und dem Protagonisten Max Rohde habe ich zwar seine Sorge um die Tochter abgenommen, nicht aber seine Wandlung vom eher biederen Schriftsteller zum Helden beim  Kampf gegen fiese Organisationen.

Als das Buch erschien, wurden relativ schnell Stimmen laut, den in der Geschichte immer wieder erwähnten Horror-Roman „Blutschule“ von Max Rohde auch zu veröffentlichen – das ist dann auch geschehen, und ich habe ihn seinerzeit gelesen, war aber etwas enttäuscht (hier meine Rezension). Im Zusammenhang aber mit diesem Thriller macht er Sinn und mir haben diese Zusammenhänge und die Hintergründe auch gut gefallen, als alleinstehendes Werk aber war es einfach nur „Splatter“. 

Simon Jäger als Sprecher hat das Buch gut vorgetragen – er hat durch seine Stimme diese über weite Teile herrschende Atemlosigkeit gut einfangen können, trotzdem konnte auch er nicht über die genannten Kritikpunkte hinwegtäuschen.

Ich gebe dem Buch wegen der guten Idee dann aber doch 3 von 5 Sternen.



3 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Schade, dass dich hier so viel gestört hat. Ich hab das Buch ja auch gelesen und das war eins von ihm, dass mir schon gut gefallen hatte. Ist schon eine Weile her, deshalb weiß ich es im Detail nicht mehr so genau. Die "Bond-Action" hatte ich jedenfalls nicht mehr in Erinnerung ;)
    Ich hab jetzt nochmal in meine Rezension geschaut, da hab ich geschrieben, dass das Nachwort des Autors einiges aufgeklärt hat, warum die Protagonisten so gehandelt haben.

    Ich möchte aber momentan keine Bücher von ihm lesen. Mir kam es doch bei einigen Büchern dass die Handlung und Auflösung recht konstruiert sind.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Vielleicht war ich auch voreingenommen - denn genau, was du schreibst, Handlung und Auflösung seien oft konstruiert, war auch mein Eindruck. Vielleicht ist diese "Bond-Action" auch dem Medium geschuldet, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, in der zweiten Hälfte nur noch auf der Flucht zu sein. Ich sollte es mit Fitzek einfach lassen - er hat meinen Geshcmack einfach zu selten getroffen. :-(
      LG Sabine

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    2. Das Gefühl hab ich irgendwie auch, auch wenn ich ein paar seiner Bücher echt spannend fand, aber so ganz meinen Nerv treffen sie halt auch nicht, bzw. stört mich oft zuviel daran

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