[Höreindruck] Petra Johann – "Die Frau vom Strand"

Petra Johann – Die Frau vom Strand

Thriller
 

Verlag: Der Audio Verlag

ISBN-13: 978-3-742-41930-9

Dauer: 637 Minuten

Erschienen: 19.2.2021

Ersterscheinung: 15.2.2021

Sprecher: Vera Teltz, Rike Schmid

   

Zum Inhalt

„Rebecca führt ein scheinbar perfektes Leben: Mit ihrer Partnerin Lucy und ihrer gemeinsamen Tochter lebt sie in einem schönen Haus an der Ostseeküste. Eines Tages lernt sie am Strand eine junge Frau kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. Doch dann verschwindet Julia plötzlich. Rebecca macht sich auf die Suche, doch mit ihren Nachforschungen beginnt sich ein regelrechtes Lügennetz zu offenbaren, das ihre vermeintliche Freundin gesponnen hat. Als Rebecca schließlich erkennt, was wirklich hinter ihrer vermeintlichen Zufallsbegegnung mit Julia steckte, ist es fast zu spät …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

Der Klappentext liest sich spannend – mich hat die Autorin aber leider nicht richtig fesseln können.

Die Geschichte beginnt ganz gemächlich, und ich hatte eher das Gefühl eine Geschichte über eine Frauenfreundschaft zu hören. Erst als die Frau vom Strand verschwindet, kommt etwas Leben in den Plot, denn es bleibt nicht beim Verschwinden dieser einen Person. Obwohl dann doch einiges passiert, ist Spannung bei mir nicht richtig aufgekommen – von einem Thriller will ich da gar nicht reden. Dabei ist die Idee sehr gut und die Auflösung ganz am Ende hat mich wirklich überzeugt. Da hat sich die Autorin einen guten Plot überlegt, der Neues aufgreift und gut durchdacht ist. Ob er ganz schlüssig ist, weiß ich nicht und ich habe über manche Situation auch nachgedacht, ob das so wirklich geschehen könnte (ohne zu spoilern: ich meine zum Beispiel die Situation im Krankenhaus mit der Versichertenkarte).

Die Charaktere sind mir leider alle eher fremd geblieben. Gerade die im Mittelpunkt stehende Rebecca war mir zwar nicht unsympathisch, aber richtig nachvollziehen konnte ich ihre Gedanken und Handlungen nicht. Erst am Ende löst sich manches auf und macht manches auch verständlicher, leider aber habe ich mit Rebecca, eben weil sie mir ein bisschen egal war, nicht so gefiebert. Sie lebt sehr zurückgezogen, ist völlig fixiert auf ihr Kind und ich hatte den Eindruck, dass sie ihre Frau sehr einengt. Ihre Gattin Lucy dagegen macht einen offeneren Eindruck und strebt mehr in die Welt hinaus als Rebecca, sie spielt aber erst im letzten Drittel eine größere Rolle und ist vorher nur wenig präsent in der Geschichte.

Der Schreibstil ist locker, und man kann dem Hörbuch leicht folgen. Ein richtiges Ostseefeeling ist bei mir nicht aufgekommen, eher das Gefühl von Einsamkeit und Abgeschiedenheit.

Für einen Thriller war mir das Buch zu langatmig, und auch wenn der Plot am Ende überzeugend ist, hat mir doch die Spannung gefehlt. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.