11. August 2022

[Höreindruck] Gary Paulsen – "Allein in der Wildnis"

Gary Paulsen – Allein in der Wildnis
Kinder-, Jugendbuch
 

Originaltitel: „The Hatchet“ (1987)
Übersetzerin: Thomas Lindquist
ISBN-13: 978-3-86742-051-8
Dauer: gekürzt, 237 Minuten
Erschienen: 21.12.2009
Sprecher: Johannes Steck

   
Zum Inhalt
„Brian ist zwölf und auf dem Weg zu seinem Vater, als der Pilot des kleinen Flugzeugs, mit dem der Junge unterwegs ist, an einem Herzinfarkt stirbt. Brian überlebt wie durch ein Wunder den Absturz in den kanadischen Wäldern. Um am Leben zu bleiben, muss sich Brian alles dafür Notwendige beibringen: Er lernt, Feuer zu machen, einen Unterstand zu bauen, Waffen anzufertigen. Und während er Bären abwehrt und nach Essbarem sucht, verändert sich nicht nur das Äußere des jungen Nachfahren von Robinson Crusoe. Auch seine Werte und Einstellungen wandeln sich.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Da es mir nicht bewusst war, eins vorweg: es ist ein Kinder- (Jugend)-Buch – das sollte man wissen, um die Geschichte nicht mit falschen Erwartungen zu beginnen. Denn es ist schon sehr kindlich und einfach geschrieben, wenn auch gespickt mit vielen Weisheiten und fast schon philosophisch anmutenden Gedanken.

Der 13-jährtige Brian überlebt einen Flugzeugabsturz und findet sich alleine irgendwo in Canada. Nur kurz dauert sein Selbstmitleid, dann überwiegt sein Überlebenswille – und damit beginnt sein Überlebenskampf.

Ich mochte die Geschichte und finde sie für Kinder sehr gelungen. Sie ist aus Sicht Brians geschrieben und so im Großen und Ganzen mit einem sehr einfachen Schreibstil, eben wie ein 13-jähriger spricht und denkt. Manchmal gibt es auch ein wenig hochtrabende Formulierungen, die nicht so passend waren und die Brian auch ein wenig altklug wirken ließen, aber ich konnte es gut verschmerzen, weil mir die Botschaften gefallen haben. Über sie stolpert man an vielen Stellen und übersehen kann man sie wirklich nicht, das ist auch gut, denn sie sind wichtig und schön.

Diese Geschichte ist keine Anleitung zum Überleben in der Wildnis und sicher sind die Gefahren hier auch relativiert worden, trotzdem mochte ich, wie Brian lernt, Feuer zu machen, wie er nach Essbarem sucht und so dann auch das Jagen erlernt. Dass wilde Tiere ihn als zur Natur gehörend sehen, ist sicherlich wenig realistisch, legt dafür aber den Fokus auf das Eins sein in und mit der Natur.

Es wiederholen sich viele Dinge, so dass Spannung nicht aufkommt – natürlich will man wissen, ob Brian doch noch gefunden wird, aber die täglich sich wiederholenden Herausforderungen zeigen auch, worauf sich das reine Überleben reduziert. 

Ein großes Lob geht an Johannes Steck, dessen Stimme und Interpretation ich sehr mochte – ihm habe ich den 13-jährigen wirklich abgenommen, obwohl er eine reife Stimme hat – aber man spürt, wie er sich in die Rolle des Jungen hinein gefühlt hat; das transportiert er mit seiner Stimme.
Ich gebe diesem Hörbuch 4 von 5 Sternen.

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