5. Juni 2022

[Rezension] Chevy Stevens – "Tief in den Wäldern"

Chevy Stevens – Tief in den Wäldern
Thriller
 

Originaltitel: „Dark Roads“ (3.8.2021)
Übersetzerin: Maria Poets
ISBN-13: 978-3-732-45909-4
Dauer: ungekürzt, 829 Minuten
Erschienen: 1.6.2022
Sprecherin: Christiane Marx

   
Zum Inhalt
„Seit Jahren verschwinden junge Frauen vom einsamen Cold Creek Highway im Nordwesten von Kanada. Das letzte Opfer ist noch nicht lange tot, der Mörder wurde nie gefunden. Nun geraten zwei gegensätzliche Frauen in sein Visier: Die toughe Hailey kennt die Wälder um Cold Creek wie ihre Westentasche. Als sie ein dunkles Geheimnis entdeckt, trifft sie eine unheilvolle Entscheidung. Ein Jahr später kommt Beth, ein Großstadtkind, nach Cold Creek – auf einer persönlichen Suche, die immer gefährlicher wird.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich war sehr gespannt auf diesen neuen Thriller von Chevy Stevens, da ich „Those Girls“ sehr gefeiert habe – so interessant der Plot diesmal ist, so langatmig ist er aber leider in den ersten beiden Dritteln erzählt und hatte für mich leider gar nichts von einem Thriller.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog über junge indigene Mädchen, die entlang des Cold Creek Highway in British Columbia vermisst oder getötet wurden – angelehnt an diese wahren Begebenheiten ist nun die Geschichte in Dark Roads. 

Die 17-jährige Hailey wächst seit dem Tod ihres Vaters bei ihrem Onkel Vaughn auf – er ist Polizist und nicht gerade nett zu ihr; doch weil er eben Polizist ist, kann sie sich gegen seine perverse Art nicht wehren – und beschließt wegzulaufen. Während man dann im ersten Teil der Geschichte Haileys Überlebenskampf im Wald verfolgt, wird ihre Freundin Amber ermordet. Im zweiten Teil steht dann Ambers Schwester Beth im Mittelpunkt. Sie will den Mord ihrer Schwester aufklären, gerät dabei aber immer tiefer in einen Sumpf aus Gewalt und Korruption. Im dritten Teil laufen dann die Erzählstränge zusammen und münden in einem dann endlich spannenden und fulminanten Finale.

Der Prolog hatte mich gut auf den Thriller eingestimmt und ich war voller Erwartungen – nur leider sind die ersten beiden Teile des Thrillers sehr langatmig erzählt und ohne jeglichen Spannungsmomente. Zwar war es interessant zu hören, wie Hailey im Wald überlebt, was sie dort für Erfahrungen sammelt, aber es hatte leider mit einem Thriller nichts zu tun. Und ja, es ist schlimm, was ihr Onkel Vaughn so treibt und es war auch beängstigend, davon zu erfahren, dennoch aber gab es keine spannenden Szenen oder Überraschungsmomente, die mich irgendwie an die Geschichte gefesselt hätten. Erst im dritten Teil wird es dann doch noch spannend – und hier zeigt die Autorin auch, dass sie schreiben kann und einen Leser bzw. Hörer zu packen weiß. Die Verknüpfung dessen, was Beth und Hailey erleben, ist sehr gut gelungen, auch wenn man da nicht zu sehr darauf achten sollte, wie realistisch das Ganze ist. Und selbst als man denkt, das war jetzt das Finale, wird man eines besseren belehrt, denn die Autorin setzt noch einen obendrauf und konnte mich mit dieser Wendung zwar nicht völlig überraschen, aber ein weiteres Mal fesseln. 

Beth und Hailey sind grundsätzlich sympathische Charaktere, dennoch konnte ich mich nicht recht in sie hineinversetzen, da ich viele Gedanken und Handlungen nicht verstanden habe und selber ganz anders agiert hätte. Vielleicht war das auch mit ein Punkt, dass ich die ersten beiden Teile so langatmig fand, und vielleicht ist man gefesselter, wenn man mehr mit den Charakteren fühlt. 

Der Schreibstil ist angenehm, einem Thriller angemessen. Im letzten Drittel hat die Autorin dann auch die knisternde Atmosphäre gut eingefangen, während davor die Handlung eher vor sich hinplätscherte. 

Die Stimme von Christiane Marx mag ich eigentlich gerne, diesmal aber hat sie die bei mir zu Beginn aufgekommene Langeweile nicht abpuffern können – ich habe ihre Stimme diesmal als monoton empfunden, und sie hat es bei mir nicht geschafft, die Charaktere zum Leben zu erwecken. Insgesamt hat mich das Hörbuch leider nicht überzeugt, da der dritte Teil aber doch noch einige Spannung gebracht hat, gebe ich knappe 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ich war leider enttäuscht von diesem Thriller, der mit einem tollen Prolog begann, dann aber sehr lange gebraucht hat, um überhaupt spannend zu werden. Trotz des dann fulminanten Finales kann ich daher leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben.

Werbung: Vielen Dank an den Argon-Verlag und an Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

4 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    oh, dass ist aber schade! Ich habe noch 1-2 Bücher von ihr auf dem SuB und war schon neugierig auf ihren neuen Thriller.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Those Girls hat mir dam,als sehr gut gefallen! Still missing ist ja auch sehr bekannt, das hat bei mir 3,5 Sterne bekommen.
      Dieses hier war einfach seeeehr langatmnig und verdient erst im letzten Viertel deen Titel "Thriller".

      LG Sabine

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  2. Hallo Sabine,
    eine sehr interessante Rezension! Ich möchte auch unbedingt mal etwas von Chevy Stevens lesen. Schade, dass dieses Buch jedoch etwas langatmig zu sein scheint. Dann wird das wohl nicht meine erste Wahl werden. Vielleicht dann "Those Girls", was dir ja sehr gefallen zu haben scheint.
    Ganz liebe Grüße, Steffi

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    1. Bei einem Thriller erwarte ich irgendwie Spannung von Anfangan - und das war hier erst im letzten Viertel so. Aber Those Girls hate mir sehr gut gefallen - das empfehle ich gerne!
      LG Sabine

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