25. Mai 2022

[Rezension] Hans Rath – "Und Gott sprach: Wir müssen reden!"

Hans Rath – Und Gott sprach: Wir müssen reden! (Jakob Jakobi #1)
Genre
 

ISBN-13: 978-3-863-46162-1
Dauer: ungekürzt, 414 Minuten
Erschienen: 15.5.2018
Sprecher: Johannes Steck

   
Zum Inhalt
„Jakob Jakobi hat das Glück verlassen. Geschieden, pleite, beruflich gescheitert und mit einer blutige Nase vom Neuen seiner Ex: So gebeutelt trifft Jakobi auf Abel Baumann, einen ebenfalls glücklosen Zirkusclown. Der leidet offenbar an einer kuriosen Persönlichkeitsstörung, denn er hält sich für Gott. Und sucht einen Therapeuten. Jakob ist fasziniert von den vielfältigen, aber seiner Meinung nach komplett irdischen Talenten des sympathischen Spinners. Doch bald ist der Psychologe nicht mehr so sicher, mit wem er es wirklich zu tun hat. Und wer hier eigentlich wem hilft…“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Mich hat irgendwie das Cover angesprochen, weil ich Lust auf etwas Witziges für zwischendurch hatte – dass hinter diesem Buch viel mehr steckt, habe ich zunächst gar nicht geahnt. 

Jakob Jakobi ist Psychotherapeut und selber gerade an einem Wendepunkt angelangt. Zufällig trifft er auf Abel Baumann – der einen Therapeuten sucht und sich selber als Gott bezeichnet. Ist er wirklich eine gespaltene Persönlichkeit oder ist es am Ende doch Gott persönlich?

Der Plot hat mir wirklich gefallen und obwohl er doch eher witzig und humoristisch umgesetzt ist, regt er doch auch zum Nachdenken an, und unweigerlich beschäftigt man sich selber mit der Frage, ob es nicht genau so wirklich sein kann: Gott mischt sich unter die Menschen und jeder kann irgendwo auf ihn treffen. Sowohl Jakob als auch Abel sind großartig gezeichnet. Jakob als gescheiterter Psychotherapeut, der nicht so recht weiß, wohin sein Leben führen soll, wirkt tatsächlich sehr verloren und so recht nimmt man ihm seine Profession nicht ab – dennoch ist er sehr sympathisch und ich musste oft schmunzeln, wenn er unbedarft in brenzlige Situationen gerät. Abel dagegen wirkt immer ein bisschen traurig, dass ihn die Menschen immer mehr verlassen, denn nur der Glaube an ihn hält ihn auch am Leben. Er kämpft zwar darum, wirkt aber wenig optimistisch, diesen Kampf zu gewinnen – und so hatte ich für ihn fast schon Mitleid und immer dieses Bedürfnis, ihn mal in den Arm zu nehmen. 

Die zwei sind ein herrliches Gespann, geben sich tolle verbale Schlagabtausche und ich musste oft schmunzeln. Trotz der wirklich lustigen Umsetzung bleibt aber auch der Ernst nicht zu kurz – und irgendwie hängt über allem immer die Frage, ob es Gott nicht wirklich in dieser Form geben kann.

In der Mitte wurde es mir etwas zu unübersichtlich, und da hat der Autor mich dann zeitweise auch verloren – das letzte Viertel aber hat mich wieder gefangen und so traurig der Schluss dann war, lässt er eine Fortsetzung schon erahnen.

Johannes Steck ist ein fantastischer Sprecher – ich kenne ihn schon aus vielen anderen Hörbüchern und auch in diesem Genre beweist er, wie gut er eine Geschichte vortragen kann. Er kann diese Atmosphäre zwischen Ernst und Spaß sehr gut einfangen, und auch die Zwischentöne gehen bei ihm nicht verloren.

Ich habe das Buch gerne gehört und fühlte mich gut unterhalten – im Mittelteil hat mich das Feuer leider ein wenig verlassen, so dass ich insgesamt 3,5 von 5 Sternen vergebe. 

Jakob Jakobi
1. Und Gott sprach: Wir müssen reden!
3. Und Gott sprach: Du musst mir helfen!

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