6. Februar 2022

[Leseeindruck] Salman Rushdie - "Mitternachtskinder""

Salman Rushdie - Mitternachtskinder
Roman
 

Originaltitel: „Midnight’s Children“ (1981)
Übersetzerin: Karin Graf
ISBN-13: 978-3-328-10380-6
Seiten: 736 Seiten
Erschienen: 10.4.2018
Deutsche Ersterscheinung: 2013
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de

   
Buchrückentext
„Als Saleem Sinai am 15. August 1947 um Mitternacht zur Welt kommt, wird er mit Fanfaren und Feuerwerken begrüßt – denn genau in diesem Moment erlangt Indien seine Unabhängigkeit. Von da an ist Saleems Leben untrennbar mit dem Schicksal dieses außergewöhnlichen Subkontinents verbunden. Doch obwohl er nur eines von eintausend Mitternachtskindern ist, hat er eine ganz besondere Fähigkeit. Seine telepathische Gabe ermöglicht es ihm, in die faszinierende Geschichte seiner Familie einzutauchen – eine Geschichte, die sich vor dem Hintergrund eines von Umwälzungen gebeutelten Jahrhunderts abspielt.“

Meine Meinung
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und das hat es mir nochmal schwerer gemacht – ich wollte das Buch lieben, wollte den Autor für mich entdecken und bin dann doch kläglich gescheitert.

Dabei klingt der Plot super – und der war auch gar nicht mein Problem. Zwei Kinder kommen im Jahr 1947 genau um Mitternacht zur Welt – genau an dem Tag, als Indien seine Unabhängigkeit erlangt. Die beiden werden auf verschlungenen Wegen vertauscht und man begleitet sie in ihren Leben – da gibt es Katastrophen, globale und persönliche, politischen Umbrüche und Kriege, aber auch Liebe und Freundschaften und die Lust am Leben. Der Plot ist besonders, interessant und bietet vor allem tolle Einblicke in das Leben anderer Kulturen. 

Aber warum habe ich das Buch nun nicht zu Ende gelesen? Es ist der Schreibstil, der es mir so schwer gemacht hat und der mich schließlich zum Aufgeben gebracht hat. Salman Rushdie schreibt ausschweifend und detailliert, er liebt lange Schachtelsätze, bei denen man nach einer halben Seite nicht mehr weiß, wie sie angefangen haben und verliert sich so auch schon mal in Kleinigkeiten. Dazu kommt, dass es nur wenige Absätze gibt und man regelmäßig Seiten vor sich hat, bei denen keine Chance zum Innehalten oder pausieren bleibt. Mir hat der Stil überhaupt nicht gefallen und leider hatte ich so auch keinen Lesespaß.

Da mich der Plot aber interessiert hat, habe ich den gleichnamigen Film angeschaut – das Drehbuch dazu hat Salman Rushdie selber geschrieben, so dass ich sicher sein konnte, dass er das, was ihm wichtig war, auch eingebaut hat. Und der Film zeigt dann auch die Genialität der Geschichte. Sie ist groß angelegt, themenübergreifend und voller interessanter Aspekte einer mir eher unbekannten Kultur. Sicher kann man sich vorstellen, dass der Film sehr bild- und farbgewaltig ist und nicht durch Dialoge, sondern eher durch Stimmungen, Bilder und Musik glänzt.

Trotzdem tut es mir in der Seele weh, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe – aber dieser Literaturpreisträger hat leider einen Stil, mit dem ich nicht klar gekommen bin. Nach 100 Seiten (von 736) habe ich aufgegeben.
 

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