14. Januar 2022

[Rezension] Isabell Schmitt-Egner – "Königsfreunde"

Isabell Schmitt-Egner – Königsfreunde (#1)
Jugendbuch, historischer Roman
 

Verlag: Self published
ISBN-13: keine 
Seiten: 377 Seiten
Erschienen: 6.2.2014
Umschlaggestaltung: Isabell Schmitt-Egner

   
Buchrückentext
„Seine Feinde wollen ihn tot sehen – der erst fünfzehnjährige König eines mächtigen Reiches soll noch am Krönungstag sterben. Aber der gedungene Mörder versteckt den Jungen in einem abgelegenen Tal. Das Leben unter Bauern ist schwer für den machtverwöhnten Königssohn. Und die ungestüme Bauerntochter Clara lässt sich von so einem eingebildeten Prinzen auch nichts sagen. Oder?“

Meine Meinung
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und bin ehrlich – ich hätte sonst wohl auch nicht dazu gegriffen. Mich hat das Buch zwar nicht völlig überzeugen können, aber die Idee ist gut und es gibt ein paar tolle Botschaften.

Bevor es überhaupt zur Krönung kommt, wird der fünfzehnjährige König entführt und soll getötet werden. Stattdessen aber wird er entführt und landet in einem abgelegenen Tal, in einem Dorf, das sich dem König entzogen hat. Robin fällt es sehr schwer, sich bei den Bauern unterzuordnen, dazu kommt, dass er das Attentat sühnen will. Und wäre das alles nicht schon schwer genug, findet er auch noch die ungestüme Clara sehr anziehend.

Die Idee der Geschichte gefällt mir gut, auch wenn einiges wirklich sehr vorhersehbar ist. Es beginnt spannend mit der Entführung Robins, die Zeit, die er dann in dem Dorf verbringt, war dagegen etwas langatmig, weil sich vieles wiederholt und irgendwie auch keine Spannung aufkommt. Zwar bekommt man gute Einblicke in den Alltag des Dorfes, was für Aufgaben erledigt werden müssen und wie wichtig die Dorfgemeinschaft ist, dennoch aber war es leider eher langweilig beschrieben. In der zweiten Hälfte wird es dann aber doch noch richtig packend, denn Robin hat eine Entscheidung getroffen und will sich den Attentätern stellen. 

Die Charaktere sind gut gezeichnet, auch wenn Robins Verhalten und auch seine Entwicklung nicht richtig glaubhaft sind. Er wirkt oft sehr naiv und seine Einstellungen ändern sich ziemlich schnell. Clara, ein ungestümes Bauernmädchen, habe ich als anstrengend und auch nervig empfunden, die Aufmüpfigkeit wirkte auf mich ein wenig aufgesetzt, und in der zweiten Hälfte wächst sie so über sich hinaus, dass es schon wieder nicht mehr glaubhaft wirkt. Gefallen haben mir aber das Bauernpaar, das Robin aufnimmt, weil sie wichtige Werte vertreten, genauso wie Bela, ein Weiser im Dorf, der wichtig für die Gemeinschaft ist und sie durch seine ruhige und überlegte Art zusammenhält.

Überhaupt nicht gefallen hat mir der Schreibstil, der einfach und schlicht ist und mich gar nicht fesseln konnte. Die Dialoge sind zudem oft hölzern und gerade Robin und Clara sehr naiv, ohne dass man das ihrem Alter zuordnen könnte. Das Buch ist ausgelegt für Kinder ab 12 – vielleicht ist der Schreibstil dieser Altersklasse geschuldet. So verlieren Kinder vielleicht nicht die Lust an diesem historischen Roman, weil er einfach und fix zu lesen ist und man sie so an dieses sonst eher unbeliebte Genre heranführen kann. Für mich aber war er so gar nicht passend – aber gut, ich gehöre natürlich auch nicht zur Zielgruppe.

Schön finde ich auch einige Botschaften, die diese Geschichte vermittelt – es geht um Freundschaft und Liebe, um Schuld, Sühne und Vergebung; insgesamt einfach um wichtiger Werte, die hier behandelt und auf schöne Art vermittelt werden.

Da es sich um ein Jugendbuch handelt und ich nicht zur Zielgruppe gehöre, vergebe ich keine Sterne – der Plot  und vor allem die Botschaften haben mir aber gefallen, der Schreibstil hat mir leider viel vom Lesespaß genommen.

Mein Fazit
Für junge Menschen ab 12 Jahren finde ich diese Geschichte sehr schön, weil sie tolle Botschaften hat und einen zumindest in der zweiten Hälfte spannenden Plot. Der Schreibstil war leider so gar nicht meiner, sehr einfach und schlicht, die Dialoge oft gestelzt und hölzern – trotzdem empfehle ich das Buch für jüngere Menschen, auch, um sie an das Genre „historischer Roman“ heranzuführen.

2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Einerseits bin ich froh, dass du bis zum Ende durchgehalten hast ^^ Andererseits aber natürlich auch sehr schade, dass dir der Stil so gar nicht zugesagt hat. Aber gut, jetzt bin ich auch wieder ein Stück schlauer, was dir gar nicht gefällt :)

    Ich fand zwar auch einiges an der Handlung etwas "einfach" und auch "naiv", trotzdem hab ich mich hier gut unterhalten gefühlt und grade die vielen Botschaften mochte ich einfach sehr.

    Danke dass du dir die Zeit genommen und deine Meinung dazu geschrieben hast!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Die zweite Hälfte fand ich viel gelungener, die erste etwas langatmig. Aber es war dann doch sehr kurzweilig. Und die Botschaften fand ich auch schön - vor allem, weil es sich ja an ein jüngeres Publikum richtet.

      Daher nochmal vielen Dank, dass du mir das Buch geschenkt hast.

      LG Sabine

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