23. Juli 2021

[Rezension] Charlotte Thomas – "Die Liebenden von San Marco"

Charlotte Thomas – Die Liebenden von San Marco 
Historischer Roman

Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
ISBN 13: 978-3-404-164497-4
Seiten: 926 Seiten
Erschienen: 15. Oktober 2010

Zum Inhalt 
„Venedig zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Pest grassiert in der Lagunenstadt. Sterbenskrank wird die junge Venezianerin Cintia auf eine Seucheninsel gebracht, wo sie dank des Kaufmannssohnes Niccolò überlebt. Ihr gelingt die Rückkehr nach Venedig, doch sie ist zu jung, um das Erbe ihres Vaters, eines reichen Seidenwebers, in Besitz nehmen zu können. Gegen die drohende Vormundschaft raffgieriger Verwandter hilft nur eine rasche Heirat, und so stimmt Cintia kurzentschlossen einer Ehe mit dem Schiffsbauer Paolo zu, zum Verdruss Niccolòs, der ebenfalls um sie geworben hatte.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Von Charlotte Thomas habe ich schon einige historische Romane gelesen, die mich begeistern konnten und so weiß ich, wie sie ihre Romane aufbaut und schreibt. Auch „Die Liebenden von San Marco“ haben mir wieder gut gefallen und mir schöne Lesestunden geschenkt. 

Die Geschichte spielt in Venedig, im frühen 16. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht Cintia, Tochter eines reichen Seidenwebers, deren Weg eigentlich vorgezeichnet ist. Es ist beschlossen, wen sie heiraten und dass sie ein Leben als reiche Adlige fristen soll. Als jedoch die Pest ausbricht und ihre Eltern sterben, ändert sich auch der einst geplante Weg für Cintia.

Mehr würde ich zum Inhalt gar nicht erzählen wollen, denn ich finde es schöner, wenn man sich von der Geschichte überraschen lässt. Und da hat die Autorin auch einiges zu bieten – es gibt Intrigen und Morde, aber auch Liebe und Freundschaft, sie entführt uns in ferne Kulturen, aber auch das Leben in Venedig wird bildreich und farbgewaltig beschrieben. Für mich war es ein richtiger Schmöker, in den ich abtauchen könnte und der mich aus meinem Alltag entführt hat. Sicher kann man bemängeln, dass vieles nicht realistisch war und auch Cintia, so selbstbewusst sie auftritt, nicht unbedingt eine typische Frau des 16. Jahrhunderts darstellt – ich aber konnte darüber hinwegsehen, weil ich die Geschichte einfach sehr unterhaltsam fand.

Ich mochte auch die Charakterzeichnung, weil zumindest die Hauptfiguren sowohl gute als auch schlechte Seiten hatten. Stereotyp war es nur bei „den Bösen“ – die waren halt böse und boten sonst keinerlei Facetten. Cintia aber genauso wie ihre Cousine und verschiedene Männer der Geschichte fand ich durchaus authentisch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hat bei mir auch eine historische Atmosphäre geschaffen. Ich hatte durch die schönen Beschreibungen viele Bilder im Kopf, fand es aber zu keinem Zeitpunkt langatmig oder übertrieben detailliert.

Einen Stern ziehe ich nur ab, weil mich eine Wendung der Geschichte nicht überzeugen konnte – ich denke, ich spoilere nicht, wenn ich sage, dass ich die Kapitel meine, die in einer anderen Kultur spielen.
Ich habe bei diesem Roman bekommen, was ich wollte – eine unterhaltsame historische Geschichte, die mich aus dem Alltag reißt und in eine andere Welt entführt. Ich gebe daher 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Man sollte keine hohe Literatur erwartet, wenn man zu diesem Schmöker greift, aber dafür bekommt man einen schöne Geschichte, die nach Venedig, ins frühe 16. Jahrhundert entführt. Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte voller Wendungen und Überraschungen, und auch an Liebe und Intrige fehlt es nicht. Ich mochte die Geschichte sehr gerne und gebe 4 von 5 Sternen.


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