29. Juni 2021

[Rezension] Gail Honeyman – "Ich, Eleanor Oliphant"

Gail Honeyman – Ich, Eleanor Oliphant
Gegenwartsliteratur

Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-838-78412-0
Dauer: ungekürzt, 823 Minuten
Erschienen: 27.4.2018
Originaltitel: „Eleanor Oliphant is Completely Fine“
Übersetzer*in: Alexandra Kranefeld
Sprecher*in: Laura Maire

Zum Inhalt 
„Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus – und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Eine wunderschöne Geschichte über eine junge Frau, die sich selber findet, eine ungewöhnliche Freundschaft und über die Tücken, die das Leben jedem einzelnen bereithält.

Ich bin ganz hin und weg von dieser Geschichte – es ist der Debütroman von Gail Honeyman, und ich hoffe sehr, dass sie noch weiteres schreiben und veröffentlichen wird. Die Geschichte von Eleanor Oliphant hat so viele Facetten, und diese Mischung aus sehr ernsten Themen und auch Abschnitten, die zum Schmunzeln einladen, hat mir sehr gefallen. Eleanor ist nicht auf den ersten Blick sympathisch – und das hat nichts mit ihren Narben im Gesicht zu tun, sondern eher mit ihrer Art, mit Menschen umzugehen – man merkt schnell, dass sie genau das nicht gelernt hat und auch nicht gewohnt ist, manchmal wirkt sie geradezu autistisch, manchmal entsteht durch diese oft altkluge Art aber auch eine herrliche Situationskomik. Zum Glück hält das Raymond nicht ab, sich mit Eleanor zu treffen, und so entwickelt sich zwischen den beiden ganz langsam eine feine und sehr herzliche Freundschaft – und so erfährt man dann auch nach und nach, warum Eleanor ist, wie sie ist.

Die Autorin hat eine sehr lebendige Art zu schreiben, und hat mich so von Anfang an in ihren Bann gezogen. Durch die vielen Dialoge ist die Geschichte sehr lebendig, durch die ganz unterschiedlichen Charaktere, die wunderbar gezeichnet sind und die durch Ecken und Kanten und eigene Geschichten sehr authentisch wirken, bekommt die Geschichte nochmal einen ganz eigenen Ton, denn auch rein sprachlich treffen hier Welten aufeinander. 

Ich mochte die Entwicklung der Freundschaft zwischen Eleanor und Raymond sehr und keine Angst – es ist zu keinem Zeitpunkt kitschig oder driftet ab zu einer banalen Romanze. Vielmehr hat die Geschichte Tiefgang und bietet einige menschliche Abgründe. Auch hier hat die Autorin nicht nur Feinsinn, sondern auch Ideenreichtum bewiesen mit dem, was alles geschieht und was Eleanor erlebt. 

Die Sprecherin Laura Maire hat zudem den Charakteren, und hier allen voran Eleanor, Leben eingehaucht und die Geschichte so vorgetragen, dass ich immer unbedingt weiterhören wollte. Insgesamt wirklich ein sehr gelungenes Debüt, dem ich gerne 5 von 5 Sternen vergebe.


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