16. Oktober 2020

[Höreindruck] Cormac McCarthy – "Kein Land für alte Männer"

Cormac McCarthy – Kein Land für alte Männer
Roman 

ISBN-13: 978-3-935-12586-4
Dauer: ungekürzt, 507 Minuten
Erschienen: 2. Juni 2008
Originaltitel: „No Country for Old Men“
Übersetzer: Nikolaus Stingl
Sprecher: Christian Brückner

Zum Inhalt
"Hobby-Jäger Bill Moss stößt bei einem morgendlichen Ausflug in die texanische Wüste auf die Überreste eines Massakers. Zerschossene Autos, mehrere Leichen, kiloweise Drogen und ein Koffer voller Dollars. Ein außer Kontrolle geratener Drogendeal, wie er in dieser Gegend häufiger vorkommt. Moss schnappt sich den Koffer und haut ab. Als er in der Nacht zurückkehrt, um seine Spuren zu verwischen, warten bereits mit MPs bewaffnete Gangster auf ihn. Noch kann er entkommen, aber die Killer jagen ihn. Gejagt wird er auch von Provinzsheriff Bell, der mit dem modernen Verbrechen nicht mehr zurechtkommt, ja nicht einmal mehr weiß, was gut, was böse ist. Ein Inferno der Gewalt beginnt..." (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte noch nichts von Cormac McCarthy gehört oder gelesen, da der Autor aber viel gelobt ist, war ich neugierig auf diesen Roman – jetzt nach dem Hören bin ich hin und her gerissen: Der Plot ist toll, die Ausführung hat mich dagegen nicht begeistert. Da konnte auch Christian Brückner als Sprecher, dessen Stimme ich sehr gerne mag, nicht drüber hinwegtrösten.

Der Klappentext liest sich wie ein spannender Thriller, zumindest waren so meine Erwartungen. Den Einstieg fand ich auch noch sehr gelungen, als es dann aber um die eigentliche Verfolgung ging, ist bei mir jegliche Spannung verloren gegangen – vielleicht lag es am Medium, denn ich fühlte mich oft verloren und wusste nicht, wer gerade mit wem redet und wer gerade im Mittelpunkt steht, vielleicht lag es aber auch an dem Wechsel von pseudophilosophischen Gedanken und Einschüben mit skrupellosem Morden. 

Sicher war auch nicht hilfreich, dass ich Bill Moss in seinen Handlungen nicht verstanden habe, man das Gefühl bekommt, er will das Schicksal herausfordern. Insgesamt sind mir die Charaktere alle irgendwie fremd geblieben und bei keinem hatte ich das Gefühl, wirklich mit ihm zu fiebern.

Dabei ist die Sprache von Cormac McCarthy angenehm und die zwischendurch eingeschobenen Gedanken über allgemeine Themen, das Leben und den Tod haben mir schon gefallen – aber eben nicht in einem Thriller. Für mich war das unpassend.

Obwohl ich Christian Brückner als Sprecher sehr schätze, konnte auch er das Ruder nicht rumreißen – leider ist es ihm nicht gelungen, den verschiedenen Figuren Leben einzuhauchen, für mich haben sie alle gleich geklungen, was das Zuhören nicht leichter gemacht hat.

Ich kann diesem Hörbuch leider nur 2 von 5 Sternen geben.


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