10. Mai 2020

[Rezension] Corina Bomann - "Sturmherz"

Corina Bomann - Sturmherz
Mehrere Zeitebenen

Verlag: Ullstein-Verlage
Umschlaggestaltung: buerosued.de
Umschlagabbildung: © Mauritius Images /Mike Huges, Alamy
ISBN 13: 978-3-548-28839-0
Seiten:
524 Seiten
Erschienen: 10. Februar 2017

Buchrückentext
„Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Leidtragende der schweren Sturmflutkatastrophe. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich vom Leben ihrer Mutter erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.“

Meine Meinung
Corina Bomann hat eine angenehme Art, Geschichten zu erzählen – und so war es auch bei diesem Buch: Nach nur wenigen Seiten war ich schon drin in der Geschichte, die einen ganz eigenen Sog auf mich ausgeübt hat.

Es gibt mehrere Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln – aber keine Sorge, durcheinander kommt man da nicht, da die Autorin diese geschickt miteinander verwebt. Alexa in der Gegenwart hat kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter. Doch diese landet im Krankenhaus und braucht Unterstützung. Natürlich kümmert sich die Tochter nun um sie, und nach und nach erfährt sie die Wahrheit, warum ihre Mutter so distanziert zu ihrer Tochter gewesen ist. Diese Wahrheit wird in Rückblicken erzählt, und der Leser wird Teil von Cornelias Vergangenheit und erhält so eine ganz besonderen Liebes- und Lebensgeschichte.

Mir hat das Buch gut gefallen. Und wie so oft bei Geschichten, die auf mehreren Zeitebenen spielen, mochte ich den Strang der Vergangenheit mehr. Cornelias Geschichte hat mich berührt, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte und ich sie als sehr egoistisch empfunden habe – dennoch konnte ich ihren Schmerz gut verstehen. Und trotzdem entschuldigt dieser nicht ihr Verhalten Alexa gegenüber. Alexa habe ich bei ihrer Suche nach der Wahrheit gerne begleitet, obwohl sie mich als Figur nicht überzeugen konnte. Sie war nicht unsympathisch, aber in mein Herz hat sie es auch nicht geschafft – irgendwie war sie mir egal; und vermutlich hat das auch das Mitfühlen deutlich reduziert. Weder war ich getroffen von ihrer Kindheit, die durch Liebesentzug sicher nicht schön war, noch habe ich mich für die sich anbahnende Romanze begeistert. Dabei ist ihr Charakter aber gut gezeichnet, insbesondere auch die emotionale Zerrissenheit hat die Autorin gut erfasst.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich sehr gut lesen. So sind die Seiten rasch dahingeflogen und durch kleine Cliffhanger, insbesondere, wenn die Zeiten wechseln, entsteht immer auch wieder Spannung.

Ich fühlte mich gut unterhalten, einen Stern ziehe ich nur ab, weil ich insbesondere die Erzählstränge der Gegenwart als unrealistisch und zu konstruiert empfunden habe. Diesen Teil der Geschichte habe ich der Autorin einfach nicht abgenommen. Trotzdem hatte ich schöne Lesestunden und gebe knappe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Wer Bücher der Autorin kennt, weiß um ihren einnehmenden Schreibstil und den geschickten Aufbau der Geschichten – so auch in diesem Buch, in dem es wieder mehreren Zeitebenen gibt, die gut miteinander verwoben sind und sich nach und nach zu einem großen Ganzen auflösen. Der Erzählstrang der Gegenwart war mir zu konstruiert, aber die Geschichte in der Vergangenheit mochte ich sehr gerne. Ich fühlte mich gut unterhalten und gebe knappe 4 von 5 Sternen.




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