13. März 2020

[Rezension] Caroline Vermalle - "Die Nostalgie des Glücks"

Caroline Vermalle - Die Nostalgie des Glücks
Roman

Verlag: Bastei Lübbe
Umschlaggestaltung: Kirstin Osenau
Umschlagmotiv: © getty-images /John Elk III
ISBN 13: 978-3-431-03902-3
Seiten: 287 Seiten
Erschienen: 14. November 2014
Originaltitel: „La nostalgie du bonheur“
Übersetzer: Karin Meddekis

Zum Inhalt
„Einst waren sie unzertrennliche Spielgefährten am Sommerstrand von Villerude-sur-Mer: Antoine, der quirlige Erfinder von Fantasiemaschinen, und Rose, seine geheimnisvolle Muse. Bis ein Missverständnis ihren Abenteuern ein jähes Ende setzte. Nach Jahrzehnten begegnen Rose und Antoine sich durch einen Zufall in Villerudes altehrwürdigem Programmkino Paradis wieder. In jener nostalgischen Welt voller Träume finden die beiden erneut zueinander. Doch die Wirklichkeit scheint abermals andere Pläne zu haben...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Greift man zu diesem Buch, sollte man wissen, was einen erwartet: Eine typisch französische Geschichte um ein altes Kino, liebenswerte Charaktere, ein wenig Magie und eine zauberhaften Liebesgeschichte.

Obwohl das Buch nur ein dünnes ist, passiert doch eine ganze Menge – und so wie sich das Ganze zunächst eher langsam aufbaut, kommt im letzten Drittel dann richtig Schwung in die Geschichte – wenn auch auf Kosten einer gehörigen Portion Glaubwürdigkeit. Das konnte ich aber gut verschmerzen bei den wirklich liebenswerten Charakteren, die zwar skurril und kauzig sind, dafür aber das Herz am rechten Fleck haben. Allen voran ist da Antoine zu nennen, der nicht gerade mit Schönheit gesegnet ist und so eher zurückgezogen lebt, dafür aber liebenswert ist und über sich hinauswächst, wenn es darum geht, seine gerade wiedergefundene große Liebe zu retten und festzuhalten. Auch Camille, ein Freund von ihm, mochte ich sehr gerne - er wirkt zunächst etwas trottelig und verpeilt, eine Wendung im Buch zeigt aber eine ganz andere Seite von ihm, und an mancher Stelle wurde ich an Cyrano de Bergerac erinnert. Die Frauen kommen in der Geschichte nicht ganz so gut weg – irgendwie sind sie blasser und „banaler“; ihnen hängt keine Magie an und irgendwie werden sie für die Geschichte zwar gebraucht, sie haben sich aber durch nichts irgendwie abgehoben – kurzum: sie waren mir egal.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen und schafft eine typische französische Atmosphäre – ein bisschen verspielt, durchaus charmant, manchmal auch eine wenig kindisch und melancholisch. So wie der Geschichte eine Leichtigkeit anhaftet, hat sie manchen Stellen aber auch eine Schwere und Tragik, die zum Glück aber immer nur kurz andauert. Erwähnen möchte ich noch eine gehöre Portion Magie, die sicher nicht jedem gefallen wird, die auf mich aber zauberhaft gewirkt hat und so auch nicht gestört hat.

Und trotzdem hat etwas gefehlt – und zwar ein Gefühl für Zeit und Alter. Antoine ist ein junger Mann, wirkte auf mich aber eher wie ein alter Mensch und ich weiß nicht, wieso sich dieser Eindruck bei mir konsequent gehalten hat. Auch hat mir ein Gefühl für die Zeit gefehlt, in der der Roman spielt – dadurch ist es aber keine zeitlose Geschichte geworden, sondern eher eine verlorene, die ich nicht richtig packen konnte.

Trotzdem war es ein schöner Roman, der aus dem Alltag entführt und schöne Lesestunden schenkt. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Man sollte französische Romane schon mögen, diese besondere, manchmal verspielte, manchmal charmante Stimmung, die in ihnen herrscht – denn genau das bietet auch diese Geschichte. Liebenswerte Charaktere, eine romantische Liebesgeschichte, ein tollpatschiger Held und etwas Magie haben mich entführt und den Alltag für kurze Zeit vergessen lassen. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen. 


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