16. Februar 2020

[Rezension] Barbara Leciejewski - "Versuchen wir das Glück"

Barbara Leciejewski - Versuchen wir das Glück
Gegenwartsliteratur

Verlag: Audible Studios
ASIN: B07GPGTCCH
Dauer: 467 Minuten
Erschienen: 27. September 2018
Sprecher: Eva Gosciejewicz

Zum Inhalt
„Als Helene und Ludwig sich zufällig am Münchner Hauptbahnhof in die Arme laufen, sind die letzten fünfundzwanzig Jahre wie ausgelöscht. Spontan gehen sie in ein Restaurant, und mit jedem Blick, mit jedem Wort, mit jeder Berührung werden die alten Gefühle gegenwärtiger. Unzertrennliche Verbündete gegen die Konventionen waren sie damals, verrückt nacheinander, voller Träume für die Zukunft - bis zum bitteren Ende ihrer großen Liebe. Denn vor dem letzten Schritt in ein gemeinsames Leben lag ein unüberbrückbarer Abgrund, tief in ihren Seelen verankert.
Aber manchmal reicht ein Nachmittag, um sich erneut die Frage zu stellen: Versuchen wir das Glück?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Liebesromane lese ich selten, weil sie mir oft zu kitschig sind – dieser hier jedoch hat mich berührt; und so empfehle ich ihn gerne weiter.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen – Helene und Ludwig treffen sich zufällig am Bahnhof wieder; 25 Jahre haben die beiden sich nicht gesehen, obwohl sie mal beste Freunde waren, bis ein einschneidendes Erlebnis die beiden entzweite. Gemeinsam denken sie zurück an ihre Zeit als Jugendliche, was sie verbunden hat, was sie geliebt haben und was sie schließlich getrennt hat. Und beide merken, dass das Band zwischen ihnen doch nicht ganz durchtrennt ist.

Anfangs wirkt die Geschichte noch etwas zäh und erst als ich Helene und Ludwig als Jugendliche kennengelernt habe, waren sie fest in meinem Herz verankert, und dann ich sie sehr gerne begleitet. Beide sind sehr besonders – Helene nimmt kein Blatt vor den Mund und hält sich nicht an Konventionen – ich mochte das, weil sie das Herz am rechten Fleck hat und sich einsetzt und stark macht, wo immer sie meint, dass es notwendig ist. Ludwig hat manchmal einen etwas morbiden Humor, der sich aber durch einen Schicksalsschlag erklärt, den ich hier nicht vorwegnehmen möchte. Ich habe ihn schnell ins Herz geschlossen, weil er echt und direkt ist und auch über sich selber lachen kann. 

Für mich war das Buch eine richtige Wohlfühlgeschichte, und ich mochte den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die nüchterne Atmosphäre im Bahnhofscafé, in die sich nach und nach Nähe und Wärme hineinschmuggelt, demgegenüber die etwas rebellische Schulzeit der beiden mit allen Höhen und Tiefen, die Menschen in dieser prägenden Zeit durchmachen. 

Dass ich mich so wohl gefühlt habe liegt auch an der Sprecherin Eva Gosciejewicz liegt, deren Stimme ich sehr gerne mag und die die Geschichte zwar unaufgeregt vorträgt, dennoch aber die besondere Atmosphäre zwischen den beiden einzufangen weiß. Natürlich hat auch der Schreibstil dazu beigetragen, dass ich beim Hören sehr angetan war – er ist sehr lebendig und voller Dialoge, nicht unbedingt umgangssprachlich, aber modern und flüssig. 

Nur wegen des etwas langatmigeren Einstiegs ziehe ich einen Stern ab, gebe daher gute 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Eine Liebesgeschichte, die mich berührt hat und in die ich gerne eingetaucht bin. Ich mochte die beiden Hauptfiguren sehr gerne, die in keinster Weise stereotyp sind und die ich gerne begleitet habe. Der Schreibstil ist modern  und sehr lebendig, dennoch aber atmosphärisch und angenehm. Ich gebe dem Hörbuch gute 4 von 5 Sternen.


1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine!
    ich mag die Romane von Barbara Leciejewski sehr gerne. Sie sind mitten aus dem leben gegriffen und wie du sagst keineswegs kitschig.
    Liebe Grüße
    Martina

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