23. Dezember 2019

[Rezension] Kate O'Hara - "Stadt der Träume"

Kate O'Hara - Stadt der Träume (Caldwell-Saga #1)
Historischer Roman, Familiengeschichte

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: Alexandra Drohse /grafikkiosk.de
Umschlagabbildung: Ildiko Neer /Arcangel; Busà Photography /gettyimages; Shutterstock Images und PPP /Max Croy
ISBN 13: 978-3-426-52326-1
Seiten: 412 Seiten
Erschienen: 4. November 2019

Zum Inhalt
„San Francisco und die Waterfront – die berüchtigte Barbary Coast mit ihren Dutzenden Landungsbrücken, Werften, Fabriken und Lagerhallen – sind Lebensmittelpunkt und Lebensader der Familie Caldwell und ihrer Reederei. Hier ringt Harriet Caldwell, die älteste Tochter des Firmengründers, mit aller Macht um die Vorherrschaft im Familien-Unternehmen. Hier begegnet sie dem jungen Abenteurer Frank Maynard, der ihr Leben mitbestimmen wird. Hier werden Liebe und Hass, Ehrgeiz, Skrupellosigkeit und Opferbereitschaft zum Schicksal einer Dynastie. Und hier werden alle über sich hinauswachsen müssen, als 1906 ein schweres Erdbeben große Teile ihrer geliebten Heimat San Francisco zerstört.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Familiensagas mag ich sehr – und nach Lesen des Klappentextes war ich sehr neugierig auf die interessanten Schauplätze. Und so sehr ich die Ideen auch mochte, hat mir in der Umsetzung dann doch etwas gefehlt.

Die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, und rasch zeichnet sich ab, wer im Mittelpunkt steht. Zum einen gibt es Harriet Caldwell, die mit kämpfen muss, um das Familienunternehmen erhalten zu können, zum anderen Frank Maynard, der seinen Weg im Filmgeschäft sucht. 

Die Plots haben mir beide gut gefallen und es hat interessante Einblicke gegeben sowohl in die Welt der Reedereien und Werften als auch in die der ersten Filmtheater, den sogenannten Nickelodeons. Gerade den Handlungsstrang von Frank fand ich sehr interessant, und so hätte ich mir hier noch viel mehr Details gewünscht.

Die Charaktere mochte ich, und sie hatten auch viel Potential, nur leider sind sie alle etwas blass geblieben. Harriet ist eine für die Zeit sehr selbstbewusste Frau, die den Spagat zwischen gesellschaftlichen Konventionen und eigenem Herz und Verstand versucht. Ich mochte sie, hätte mir aber mehr Einblicke in das gewünscht, was sie wirklich tut und nicht immer nur Blitzlichter in das Geschehen im Familienunternehmen. Zwar gibt es hier Intrigen, die das Ganze spannend machen, aber bereits nach wenigen Seiten sind diese dann auch schon wieder aufgelöst. Frank mochte ich von allen Charakteren am liebsten – seine verschmitzte Art und die Raffinesse, das, was er sich in den Kopf setzt, auch zu kriegen, haben mir sehr gefallen, aber auch ihn hätte ich gerne noch viel häufiger begleitet in die Welt der Stummfilme.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich flott lesen lässt. Leider aber verliert sie sich oft in allzu detaillierten Beschreibungen – zwar hat man als Leser so sehr genaue Bilder vor Augen, leider aber geht dadurch auch die Handlung etwas verloren – die wird nämlich längst nicht so ausführlich behandelt wie manch Beschreibungen von Charakteren oder Szenerien. Gerade auch im letzten Drittel wird es dann sehr plakativ und leider auch kitschig – das hätte der Roman bei den tollen Plots einfach nicht gebraucht.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, dennoch denke ich, dass nicht alles Potential der tollen Schauplätze genutzt wurde – ich gebe 3,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine tolle Idee, den Leser in die Welt der ersten Filmtheater zu entführen – gekoppelt mit Einblicken in ein großes Familienunternehmen, das aber Neid und Intrigen zum Opfer zu fallen droht. Leider bleibt die Handlung oft auf der Strecke bei vielen detailreichen Beschreibungen von Kulissen und Szenerien. Auch die Charaktere sind eher oberflächlich gestaltet, dafür aber ist der Schreibstil angenehm leicht und flüssig lesen – ich gebe 3,5 von 5 Sternen. 

Die Caldwell-Saga
1. Stadt der Träume
2. Tal der Illusionen

WERBUNG: Vielen Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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