29. Juni 2019

[Höreindruck] Kazuo Ishiguro - "Bei Anbruch der Nacht"

Kazuo Ishiguro - Bei Anbruch der Nacht
Novelle, Kurzgeschichte

Verlag: Argon Hörbuch
ISBN 13: 978-3-839-87109-6
Dauer: ungekürzt, 123 Minuten
Erschienen: 10. November 2017
Übersetzer: Barbara Schaden
Sprecher: Christian Brückner

Zum Inhalt
„Steven spielt Saxophon in einer Jazzband, die von Bar zu Bar tingelt und nicht weiter auffällt. Er weiß, dass er richtig gut ist, aber er sieht aus wie ein Loser. Lindy ist der Star der Boulevardpresse, schon etwas älter, Schönheitsoperationen halten sie frisch. Gerade geschieden von Tony Gardner, einem einst berühmten, jetzt verblassten Jazzsänger, ist sie wieder reif fürs Messer. Nachts, auf den verschwiegenen Fluren eines Nobelhotels in Hollywood, träumen die beiden Frischoperierten und Zubandagierten von einem neuen Leben.“ (Quelle: Verlagsseite)

Mein Höreindruck
Wer denkt, in diesem Hörbuch alle Kurzgeschichten des gleichnamigen Buches zu hören, irrt – es ist nur die namensgebende Geschichte vertont; und leider konnte mich diese auch nicht richtig überzeugen.

Ishiguro kann schreiben – gar keine Frage; er schafft es, Atmosphäre aufzubauen und den Leser (bzw. den Hörer) an einen anderen Ort zu entführen. Die Geschichte selber ist dagegen eher mau – Steven ist ein erfolgloser Saxophonist. Ihm wird angeraten, sich einer Schönheitsoperation unterziehen zu lassen, dann wäre er mit seiner Musik erfolgreich – in der Klinik trifft er auf Lindy, einem großen Star, der sich gegen die Alterung häufiger verschönern lässt. Die beiden kommen ins Gespräch und im weiteren dann auch langsam näher.

Die Geschichte selber konnte mich nicht richtig fesseln, trotzdem habe ich weitergehört und das liegt einzig an dem Sprecher Christian Brückner, dessen Stimme ich einfach liebe und der mit der knarzigen Stimmfarbe einfach wunderbar in diese Szenerie passt – ein verkappter Jazzmusiker in einer verrauchten Pianobar. Ich hatte beim Hören viele Bilder im Kopf, die aber einzig durch den Zauber Christian Brückners entstanden sind. Die eingespielte Jazzmusik hat den Zauber dann leider immer wieder zerstört – ich mochte sie einfach nicht, muss aber zugeben, auch kein Jazzkenner zu sein. Insgesamt gebe ich für den guten Schreibstil und den herausragenden Sprecher 3 von 5 Sternen – die Geschichte selber ist es leider nicht wert gewesen. 


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