3. April 2019

[Rezension] Hannah Richell - "Pfauensommer"

Hannah Richell - Pfauensommer
2 Zeitebenen

Verlag: Diana-Verlag
Umschlaggestaltung: t.mutzenbach design, München
Umschlagmotiv: © Goddard Photography /Getty Images; javarmanm Aleksey Stemmer, Anastasia Lembrik, mubus7, Dirk M. de Boer, Susla /shutterstock.com
ISBN 13: 978-3-453-29221-5
Seiten: 478 Seiten
Erschienen: 11. März 2019
Originaltitel: „The Peacock Summer“
Übersetzer: Christiane Burkhardt

Buchrückentext
„Das verschlossene Zimmer im verstaubten Westflügel von Cloudesley Manor scheint vergessen. Nur die 86-jährige Lillian weiß, was dort geschah. Nur sie weiß um die dramatischen Ereignisse jenes verhängnisvollen Sommers, die ihr Leben unwiderruflich veränderten. Sechzig Jahre später kommt Lillians Enkelin Maggie nach Cloudesley und die Mauer des Schweigens beginnt zu bröckeln. Maggie, deren Herz sich nach Heilung sehnt, taucht in die düsteren Geheimnisse des Landguts ein. Wird sie die Geschichte ihrer Familie entwirren, bevor sie alles, was ihr viel bedeutet, verliert?“

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf dieses neue Buch von Hannah Richell, nachdem mich „Das Jahr der Schatten“ total begeistert hatte. Doch irgendwie war ich diesmal nicht gefesselt von der Geschichte und keiner der beiden Erzählstränge konnte mich richtig überzeugen.

Es ist eine Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt – Lillian tritt in den 50er Jahren als junge Frau auf, die in einer Ehe feststeckt, die sie nicht glücklich macht. Im Jahr 2007 trifft Lillian nach schwerer Krankheit ihre Enkelin Maggie wieder; und auch Maggie ist mit ihrem Leben nicht zufrieden, ist bisher aber vor ihren Problemen weggelaufen.

Am Anfang fand ich es etwas verwirrend, wie zwischen den beiden Erzählsträngen hin- und hergesprungen wurde, denn es sind nicht einzelne Kapitel, denen eine Jahreszahl vorgeschrieben ist, sondern meist fällt Lillian einfach mittendrin in Erinnerungen, zurück in die 50er Jahre, wo wir sie dann begleiten. Im Laufe des Buches war es dann aber leichter, den Wechsel zwischen den Erzählsträngen zu merken. Die Stimmung ist in beiden eher melancholisch und düster, und irgendwie scheinen beide Protagonistinnen die ganze Zeit ein Geheimnis mit sich zu tragen. Obwohl ich natürlich neugierig war, was denn dieses Geheimnis jeweils ist, fand ich die beiden Geschichten nicht sonderlich spannend – eher plätschern lange Zeit die Geschehnisse leise vor sich hin. Erst im letzten Viertel kommt Bewegung in die Geschichte und die Geheimnisse werden aufgelöst – und leider war ich hier auch ein wenig enttäuscht, denn letztlich entpuppt sich alles als leidvolle Liebesgeschichte, die nicht wirklich überrascht.

Lillian ist mir leider die ganze Zeit sehr fern geblieben, distanziert einfach; so richtig konnte ich mich weder in sie hineinversetzen noch mit ihr leiden oder fiebern. Sie wirkt die ganze Zeit wie ein schüchternes junges Mädchen ohne eigene Meinung und in völliger Abhängigkeit von ihrem Mann, so dass ich sie manches Mal hätte schütteln wollen. Auch Maggie ist mir nicht richtig ans Herz gewachsen, weil ich sie in ihren Handlungen so gar nicht verstehen konnte und sie mir zu passiv und zurückgezogen war. Das macht es bei einem Buch, das auch durch Spannung nicht fesselt, natürlich nicht einfacher.

Der Schreibstil ist aber angenehm zu lesen und sehr atmosphärisch – die düstere und melancholische Stimmung passt jedenfalls sehr gut zur Geschichte.

Trotzdem war mir dieser Roman insgesamt zu langatmig und die Geschichte zu wenig fesselnd. Ich gebe daher 3/5 Sternen.  

Mein Fazit
Mich konnte dieses Buch leider nicht richtig überzeugen, obwohl ich Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen, eigentlich gerne mag. Obwohl die Atmosphäre durchaus geheimnisvoll ist, waren die Erzählstränge eher langatmig, so dass Spannung bei mir nicht aufgetreten ist. Lange Zeit plätschern die Geschichten leise vor sich hin, erst am Ende wird es mal etwas packender. Ich gebe daher 3/5 Sternen.


WERBUNG: Vielen Dank an den Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    ja ich habe dir schon 2x auf Fb geschrieben wegen dem Buch von Lili Beck =)
    "Pfauensommer" war nun doch nur eher mittelmäßig...wie schade!
    Ich hoffe "Was dich erinnern lässt" gefällt dir genauso gut wie mir.
    Liebe Grüße
    Martina

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