18. März 2019

[Rezension] Stephanie von Hayek - "Als die Tage ihr Licht verloren"

Stephanie von Hayek - Als die Tage ihr Licht verloren
Historischer Roman

Verlag: Pendo-Verlag
Umschlaggestaltung: © Urberlin /Patrizia Di Stefano
Umschlagabbildung: © H. Armstrong Roberts /Getty Images; ullstein bild Dtl. /Getty Images
ISBN 13: 978-3-86612-466-0
Seiten: 303 Seiten
Erschienen: 1. März 2019

Buchrückentext
„Berlin, 1930er Jahre: Linda und Gitte, Töchter einer liberalen, gut bürgerlichen Familie, genießen ihre Jugend. Linda heiratet den sensiblen Erich, die Liebe ihres Lebens. Als er aus dem Krieg nicht zurückkehrt, fällt sie in tiefe Melancholie und wird in eine Heilanstalt eingewiesen – gefährlich in einer Zeit, in der psychische Krankheiten zum Todesurteil werden können…“  

Meine Meinung
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil mich die Zeit, in der die Geschichte spielt, sehr interessiert und hier insbesondere das Thema „Heilanstalt“, das im Klappentext erwähnt wird. Doch leider haben sich meine Erwartungen nicht erfüllt.

Die Themen, die angesprochen werden, sind interessant und spannend – und trotzdem war ich enttäuscht. Irgendwie hatte ich gedacht, mehr zum Thema Heilanstalten während des Faschismus zu erfahren, vielleicht auch, was dort passiert und eine Schilderung von Seiten einer Betroffenen. Das Thema kommt aber erst sehr spät im Buch auf, weit in der zweiten Hälfte und selbst dann nur aus einer Außensicht. Das fand ich sehr schade. 

Es gibt viele verschiedene Charaktere, die auch gut gezeichnet sind, leider nur fast alle eher unsympathisch. Und das hat nicht nur mit deren politischen Gesinnungen zu tun, sondern liegt eher an ihren Handlungen und Gedanken, die mir meist fremd waren. Ob das der Zeit geschuldet ist, dass die Menschen so und nicht anders handelten, oder ob sie einfach „komisch“ und nicht zu mir passend waren, weiß ich gar nicht genau. Leider hat auch die wechselnde Erzählperspektive nicht dazu geführt, dass ich mich in die Figuren besser hineinversetzen konnte. Dabei hat die Autorin sich genau damit wirklich viel Mühe gegeben, denn jeder hatte einen eigenen Schreibstil – nur leider war mir der in den meisten Fällen zu abgehackt und im Satzbau umständlich. Und durch die wechselnden Stile hat sich bei mir dann leider auch kein Lesefluß eingestellt. 

So interessant die verschiedenen Handlungsstränge auch waren, bin ich leider nicht reingekommen in die Geschichte. Zu distanziert waren mir die Perspektiven, zu abgehackt der Schreibstil und zu unsympathisch die Charaktere. Gelungen ist aber die Atmosphäre, die in dem Buch vorherrscht, einfach weil diese Melancholie und Mutlosigkeit so gut zur Geschichte passt.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen – mit einer anderen Umsetzung hätte mich die Geschichte bestimmt mehr packen können, so aber musste ich mich an einigen Stellen wirklich zum Weiterlesen zwingen.

Mein Fazit
Ich empfehle auf jeden Fall eine Leseprobe, da der Stil doch sehr eigen ist und mir die Geschichte auch nicht schmackhaft gemacht hat. Dabei wären die Themen eigentlich sehr interessant. Ich konnte mich aber leider nicht gut einfinden und gebe daher „nur“ 3 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an den Pendo-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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