30. Dezember 2018

[Rezension] Jeffrey Archer - "Traum des Lebens"

Jeffrey Archer - Traum des Lebens
Roman

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel | punchdesign, München
Umschlagabbildung: shutterstock.com (EMI, happykanppy, pisaphotography)
ISBN 13: 978-3-453-27187-6
Seiten: 704 Seiten
Erschienen: 12. November 2018
Originaltitel: „Heads you win“
Übersetzer: Martin Ruf

Buchrückentext
„1968: Am Hafen von Leningrad müssen der junge Alexander Karpenko und seine Mutter auf der Flucht vor dem KGB entscheiden, auf welches Schiff sie sich als blinde Passagiere schleichen. Eines fährt nach Großbritannien, eines in die USA. Der Wurf einer Münze soll das Schicksal von Alexander und Elena besiegeln...“ 

Meine Meinung
Ich hatte hohe Erwartungen an das neue Buch von Jeffrey Archer, mag ich doch seinen Schreibstil und die Atmosphäre, die er schafft, sehr, und tatsächlich hat mich der Autor auch diesmal wieder packen können, und ich habe den Schmöker in kurzer Zeit durchgelesen.

Die Idee des Buches finde ich grandios – der junge Alexander flüchtet mit seiner Mutter aus Russland, und eine Münze entscheidet, ob es nach England oder nach Amerika geht. Doch der Autor entscheidet sich dann nicht für einen Weg, sondern spinnt zwei Geschichten – was ist aus Alexander geworden, den es in die Staaten verschlagen hat, was aus Sascha, der in London gelandet ist. Beide Handlungsstränge waren interessant, und obwohl sie eigentlich gar nicht so unterschiedlich waren und es einige Gemeinsamkeiten in den beiden Lebenswegen gab, sind es doch zwei ganz verschiedene Geschichten mit zwei unterschiedlichen Protagonisten.

Wer Jeffery Archer kennt, weiß um seinen einnehmenden Schreibstil. Nicht nur, dass er gut und flüssig zu lesen ist, wird zudem noch eine unglaubliche Atmosphäre aufgebaut, und es entsteht ein ganz eigener Sog, der mich nur schwer das Buch hat aus der Hand legen lassen. Immer abwechselnd wird die Geschichte von Alex und Sascha erzählt – kleine Cliffhanger am Ende eines Kapitels halten die Spannung hoch. Der Protagonist Sascha bzw. Alex war mir sehr sympathisch, auch wenn er nicht an den Charme des Protegierten der Clifton-Saga herankommt. Trotzdem habe ich die beiden auf ihren unterschiedlichen Lebenswegen gerne begleitet. Nicht so gelungen finde ich die sehr stereotype Schwarz-Weiß-Malerei ¬- es gibt tatsächlich nur die Guten und die Schlechten und leider hat ein Guter überhaupt keine Ecken oder Kanten und die Schlechten sind tatsächlich nur eins: durch und durch böse. Das wirkt auf mich leider wenig glaubhaft und nimmt der Geschichte viel Authentizität.

Schade fand ich auch, dass es wieder ähnliche Themen wie in der Clifton-Saga sind, die aufgegriffen werden – es geht um Wahlen und Politik, um Schmuggel und Betrug, um Aufstieg und Fall. Wer bisher noch kein Buch des Autors gelesen hat, dem wird das bestimmt sehr gut gefallen, ich dagegen hatte leider an einigen Stellen Déjà-vus. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam und vermochte auch zu fesseln. Gerade auch einige Anspielungen auf tatsächlich existierende Politiker mochte ich oder auch das Wiedersehen von Figuren aus der Clifton-Saga. 

Auch wenn ich einige Parallelen zu anderen Büchern des Autors erkennen musste, wurde ich gut unterhalten und hatte schöne Lesestunden – ich gebe 4 von 5 Sternen.  


2 Kommentare:

  1. Hey Sabine,

    Ich habe mich auch sehr an andere Romane von Jeffrey Archer erinnert gefühlt, daher habe ich für diesen Roman sogar nur 3,5 Sterne vergeben. 3 erschien mir dann doch etwas zu hart, aber 4 eben auch zu gut.
    Ich habe dich bei meiner Rezension zum Buch verlinkt.

    Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    LG, Moni

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  2. Hallo Sabine :)
    Ich hoffe du bist gesund und glücklich im neuen Jahr angekommen <3

    Die Rezi zum Buch ist auch meine nächst anstehende. Auch bei mir werden es 4 Sterne, aus ähnlichen Gründen, wie bei dir. Einige Anspielungen wie die Docks und Barrington Line fand ich ganz nett, aber als ich das erste Mal "Hört. Hört" gelesen habe :P

    Und am Ende habe ich tatsächlich zwei Kapitel 3x gelesen, da ich entweder den Wink des Autors nicht verstanden habe ODER ein Denkfehler im Buch ist.
    Da werde ich dir nochmal per PN schreiben. Damit kann und will ich nicht leben :D

    Liebe Grüße
    Andrea

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