4. Juli 2018

[Rezension] Christine Féret-Fleury - "Das Mädchen, das in der Metro las"

Christine Féret-Fleury - Das Mädchen, das in der Metro las
Gegenwartsliteratur

Verlag: Dumont-Verlag
Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln
Coverillustration: Rüdiger Trebels
ISBN 13: 978-3-832-19886-2
Seiten: 175 Seiten
Erschienen: 23. Mai 2018
Originaltitel: „La fille qui lisait dans le metro“
Übersetzer: Sylvia Spatz

Buchrückentext
„Sobald Juliette in der Metro sitzt, flüchtet sie sich in die Welten ihrer Romane, oder sie beobachtet die Menschen um sich herum: die Dame mit dem Kochbuch, den Insekten-Experten, das Mädchen mit dem Schmöker. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet Juliette dem kauzigen Soliman, der glaubt, dass jedes Buch die Macht hat, ein Leben zu verändern…“

Meine Meinung
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut – ein Buch über Bücher, da schlägt natürlich jedes Leserherz höher. Und so schön der Anfang auch war, so sehr hat mich der Fortgang der Geschichte doch enttäuscht.

Juliette liest für ihr Leben gerne, dennoch ist ihr Leben eher trist – bis sie den eigentümlichen Soliman kennenlernt, der sie in seine eigene Welt der Bücher entführt. Denn jedes Buch hat die Macht, ein Leben zu verändern.

Anfangs war es vor allem der Schreibstil, der mich eingefangen und verzaubert hat – er ist wundervoll, ein bisschen verspielt, aber auch poetisch und voller Wärme und Liebe. Auch die Geschichte hat mich gereizt und ich war sehr gespannt, was Juliette noch erleben wird. Doch dann verliert sich der rote Faden irgendwie und alles plätschert nur noch leise vor sich hin. Zwar gibt es immer wieder schöne und liebenswerte Abschnitte, die Geschichte selber aber wirkt verloren und ohne richtiges Ziel. Leider passt zu diesem Eindruck auch das Ende, das für mich kein richtiges Ende ist, kein Abschluss der Geschichte. Sie hört einfach auf, mittendrin, so als ob Seiten fehlen würden. 

Insgesamt ist die Geschichte eine ruhige, in der wenig Spannung aufkommt und bei der man an manchen Stellen das Gefühl hat, die Autorin will nur zeigen, wie belesen sie selber ist – sie webt immer wieder Buchtitel in die Geschichte ein, ohne dass sie aber irgendeinen Zusammenhang zur Geschichte haben. Das fand ich sehr schade, weil so ein falscher Eindruck entsteht. 

Auch die Charaktere haben mich nicht überzeugen können  - sie sind sehr flach gezeichnet und mir so eher fremd geblieben. Ich war ihnen überhaupt nicht nahe – ganz im Gegenteil hatte ich ein sehr distanziertes Gefühl. Dabei hatten die Figuren viel Potential, denn sie sind fernab jeglicher Stereotypen.

Leider vermochte mich die Geschichte gar nicht zu fesseln, lediglich den Schreibstil fand ich überzeugend und nur, weil es immer wieder bezaubernde Abschnitte gab, habe ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen. So gebe ich 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Leider konnte die Geschichte überhaupt nicht überzeugen, weil der rote Faden fehlte – dabei war der Plot klasse und hatte sehr viel Potential. Die Charaktere sind mir fremd geblieben, dafür hat mich der Schreibstil bezaubert – immer wieder gab es tolle und liebenswerte Abschnitte, die mich haben lächeln lassen. Insgesamt kann ich dennoch leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

WERBUNG: Vielen Dank an den Dumont-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

2 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    das ist ja schade! Ich fand es doch besser, obwohl ich deine Kritik ebenso nachvollziehen kann. Es mir auch zu sehr ins Philosophische, was dann auch nicht ganz meins ist.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Huhu Sabine,
    mir ging es da ähnlich wie dir. Ich fand die Geschichte nach dem netten Beginn häufig einfach nur wirr und ein roter Faden fehlte mir auch komplett:-( Echt schade, denn die Idee klang wirklich toll!
    Liebe Grüße, Petra

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