18. Juni 2018

[Höreindruck] Alexandra Reinwarth - "Am Arsch vorbei geht auch ein Weg"

Alexandra Reinwarth - Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
Sachbuch

Verlag: M-VG-Verlag
ISBN 13: 9-783-868-82804-7
Dauer: 4 CDs, 265 Minuten
Erschienen: 13.2.2017
Sprecher:  Alexandra Reinwarth

Zum Inhalt
„Es gibt Momente im Leben, in denen einem klar wird, dass man etwas ändern muss. Der Moment, als Alexandra Reinwarth ihre nervige Freundin Kathrin mit einem herzlichen „Fick Dich“ zum Teufel schickte, war so einer. Das Leben war schöner ohne sie – und wie viel schöner könnte es erst sein, wenn man generell damit aufhörte, Dinge zu tun, die man nicht will, mit Leuten die man nicht mag, um zu bekommen, was man nicht braucht! 
Wer noch der Meinung ist, das Leben könnte etwas mehr Freiheit, Muße, Eigenbestimmung und Schokolade vertragen und dafür weniger Kathrins, WhatsApp-Gruppen und Weihnachtsfeiern, der ist hier goldrichtig.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Der provokante Titel war mir schon häufiger aufgefallen; als ich jetzt noch eine positive Rezension einer von mir geschätzten Person gelesen habe und das Hörbuch entdeckte, habe ich zugegriffen. So witzig das Ganze dann auch beginnt – nach 50% musste ich das Hörbuch abbrechen, weil mir die steten Wiederholungen, vor allem aber auch die Botschaft einfach nicht gefallen haben, und auch von Witz und Esprit war nicht viel zu spüren.

Gelassenheit ist für mich ein hohes, wenn auch schwer zu lebendes Gut, und irgendwie dachte ich, dass es auch in diesem „Ratgeber“ genau darum gehen würde. Achtsam durchs Leben gehen, Dinge wahrnehmen, den Fokus auf einzelnes lenken, sich nicht über Nichtigkeiten aufregen – all das versuche ich – mehr oder weniger erfolgreich – in meinen Alltag einzubauen. Das Motto „Am Arsch vorbei führt auch ein Weg“ bringt manches davon vielleicht auf den Punkt. Nur leider hatte ich eher das Gefühl, dass das Motto dazu dient, sich unbequemen Dingen oder Situationen zu entziehen, insbesondere auch solchen, die der eigenen Veränderung, dem eigenen Fortkommen dienen. Will man sich nicht entwickeln, mag das ein gutes Motto sein, möchte man aber weiterkommen, seinen Horizont erweitern und an sich arbeiten, wird man damit nicht sehr erfolgreich sein.

Die Autorin liest das Hörbuch selber, und leider hat mir auch ihre Stimmfarbe nicht gefallen. Ich fand sie wenig gewinnend und das ständige Wiederholen des Mottos hat das dann auch nicht besser gemacht. Eigentlich hätte ich gedacht, dass sie lebendiger liest, denn schließlich sind es ja ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, von denen sie berichtet, leider aber wirkt das Vorgetragene sehr leblos, wenig engagiert und abgelesen. 

Insgesamt hat mich das Buch überhaupt nicht fesseln können und mir auch keine Anregungen zum Nachdenken gegeben; nach 50 % habe ich dann aufgegeben, weil ich mich mehr geärgert habe als dass das Vorgetragene für mich irgendeinen Nutzen hat. Schade – denn ich hatte mir sehr viel von diesem Titel versprochen.


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