14. März 2018

[Rezension] Gabriella Engelmann - "Wildrosensommer"

Gabriella Engelmann - Wildrosensommer
Frauenroman

Verlag: Droemer-Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic®, München
ISBN 13: 978-3-426-51845-8
Seiten: 398 Seiten
Erschienen: 2. Mai 2016

Zum Inhalt
„Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Momo ,und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und meist hat mich diese besondere Atmosphäre überzeugt, diese wohlige Gefühl im Bauch beim Lesen und der große Wunsch, sofort an die Küste zu fahren. Es waren Wohlfühlromane, die zum Abtauchen eingeladen haben und die meist liebenswürdige Protagonisten hatten. Diesmal war das leider anders -  es werden viele Themen angerissen, leider aber nur oberflächlich behandelt, die Geschichte plätschert leise vor sich hin, ohne dass sie Höhepunkte hat oder Spannung aufbaut und leider hat mir auch die eben schon angesprochene besondere Atmosphäre gefehlt, die ich sonst von Gabriella Engelmanns Büchern kenne.

Die alleinerziehende Mutter Aurelia kämpft immer noch mit dem plötzlichen Verschwinden ihres Ehemannes vor zwei Jahren – um endlich mit dem Thema abzuschließen, zieht sie mit ihren beiden Töchtern auf ein altes Hausboot in Vierlanden; und tatsächlich scheint sich das Blatt für sie zu wenden und Aurelia kommt endlich zur Ruhe.

Mir war die Geschichte insgesamt einfach zu ruhig und langsam erzählt – im ersten Drittel geht es vorwiegend um den Alltag von Aurelia und ihren Kindern – mit allen Sorgen und Nöten, die ein Leben so mit sich bringt. Als sich die Familie dann endlich nach Vierlanden aufmacht, kommt zwar ein bisschen Bewegung in die Geschichte, vieles davon fand ich aber sehr unglaubwürdig. Aurelia trifft direkt die richtigen Menschen, alle sind hilfsbereit und jedes Problem lässt sich rasch wieder lösen. Gestört haben mich auch die vielen angerissenen Themen, die dann aber nicht weiter aufgegriffen werden – besonders augenfällig war das beim Thema des verschwundenen Ehemannes, der wohl psychisch krank war, worauf aber nicht näher eingegangen wird. Dass Aurelia in der Lage, bei anderen Menschen Auren zu sehen und sie diese mit entsprechenden Düften, Tees und Ölen beeinflussen kann, ist mir persönlich zu mystisch, darüber konnte ich aber hinweglesen. Dass es dann auch noch einen Hausgeist gibt, fand ich dann schon schwieriger – aber da gibt es sicher Leser, die damit keine Probleme haben.

Auch die Charaktere waren leider nur sehr oberflächlich gezeichnet und es wurde viele Klischees aufgegriffen. Richtig authentisch wirkten sie daher nicht. Aurelia war mir zwar nicht unsympathisch, aber richtig mitgefühlt habe ich nicht mit ihr. Und da die Geschichte auch wenig Spannung aufweist, konnte ich das Buch gut beiseitelegen.

Loben muss ich aber den Schreibstil, der einfach schön und angenehm zu lesen ist. Er trägt einen durch die Seiten, auch wenn er die Stimmungen diesmal nicht gut einfangen konnte.

Diesmal hat mich die Autorin leider nicht packen können, mir hat der Plot einfach nicht zugesagt. Daher sind es diesmal leider nur 3 von 5 Sternen. Ich weiß aber, dass die Autorin auch mich begeistern kann, deshalb werde ich ganz sicher auch weitere Bücher von ihr lesen. 

Mein Fazit
Diesmal hat mich die Autorin nicht überzeugen können, zu sehr plätscherte die Geschichte vor sich hin, ohne dass irgendwo Spannung aufgekommen ist. Wichtige, auch interessante Themen werden nur oberflächlich angerissen und leider hat mich auch nicht die Atmosphäre von Vierlanden erreichen können. Dafür ist der Schreibstil sehr angenehm und trägt einen durch die Seiten – der Plot jedoch konnte mich gar nicht begeistern. Deshalb gibt es diesmal leider nur 3 von 5 Sternen.


1 Kommentar:

  1. Oh, das Buch liegt bei mir schon länger auf dem SuB. Deine Rezension macht mich gespannt, denn bei vielen Büchern sind wir ja ähnlicher Meinung. Ich werde den "Wildrosensommer" mal aus meinem (leider momentan sehr unübersichtlichen) SuB-Regal hervorkramen.
    Liebe Grüße
    Susanne

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