2. Januar 2018

[Rezension] Mike Gayle - "Nur zusammen ist man nicht allein"

Mike Gayle - Nur zusammen ist man nicht allein
Gegenwartsliteratur

Verlag: Insel-Verlag
Umschlaggestaltung: zeromedia.net, München
Umschlagfoto: FinePic®, München
ISBN 13: 978-3-458-36316-3
Seiten: 378 Seiiten
Erschienen: 12. Dezember 2017
Originaltitel: „The Hope Family Calender“
Übersetzer: Katja Bendels

Buchrückentext
„Nach dem Tod seiner Frau gerät die Welt für Tom und seine Töchter Evie und Lola völlig aus den Fugen Doch Aufgeben ist keine Alternative, und so begeben sie sich auf die holprige Suche nach einem Neuanfang – Stolperfallen, Sackgassen und emotionale Achterbahnfahrten inklusive. Am Ende ist nichts mehr, wie es war. Und doch finden sie den Mut, wieder an das Glück zu glauben.“

Meine Meinung
Eine berührende Geschichte, die aber trotz aller Tragik nicht nur traurig und melancholisch ist, sondern auch schöne und witzige Momente bietet, die einen zum lächeln bringen und ein gutes Gefühl im Bauch machen.

Nach dem Tod seiner Frau stürzt Tom sich in die Arbeit – zum Glück kümmert sich seine Schwiegermutter um die Kinder, doch lange schaut sie sich nicht an, wie die ihren Vater vermissen – kurzerhand entschließt sie sich, eine Freundin in Australien zu besuchen. Und Tom ist gezwungen, sich mit seinen Kindern, vor allem aber auch mit sich und seiner Trauer zu beschäftigen.

Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen. Mike Gayle hat einen angenehmen Schreibstil, der sich nicht nur gut lesen lässt, sondern der die unterschiedlichen Stimmungen auch gut einfangen kann – von melancholisch und traurig bis hin zu witzig und lustig; dabei driftet die Geschichte aber nie ins Klamaukige ab. Für mich gab es eine ganze Bandbreite von Emotionen, und ich habe mit den Charakteren richtig gefühlt.

Geschrieben wird die Geschichte immer wechselnd aus Sicht von Tom und der seiner Schwiegermutter Linda – so konnte ich mich noch mal mehr in ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen hineinversetzen.

Tom hat sich nach dem Tod seiner Frau völlig in der Arbeit verschanzt, nur so konnte er den Schmerz und das Leben überhaupt ertragen. Im Laufe der Geschichte ändert er sich aber völlig und wird vom Workaholic zum treusorgenden Familienvater. Dabei erlebt er Höhen und Tiefen, entdeckt Stolpersteine und lernt, sie zu umgehen oder aber auch, einen Weg aus ihnen zu bauen. Als Leser ahnt man natürlich, dass sich alles zum Guten wendet, trotzdem aber habe ich die Geschichte und vor allem auch das Ende nie als kitschig empfunden.

Auch Linda hat mir sehr gut gefallen – auch sie ist in einer bestimmten Weise in ihrem Leben gefangen und braucht einen Stupser von außen, um ein neues Lebensgefühl zu entwickeln – und auch sie macht eine tolle Entwicklung durch, die ich einfach nur klasse fand.

Die Geschichte ist nicht spannend im eigentlichen Sinne, dennoch aber konnte ich das Buch schlecht beiseitelegen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Und gerade im letzten Drittel gibt es dann einige Überraschungen und Wendungen, die richtig Fahrt aufkommen lassen. Und trotz aller Turbulenzen habe ich das Buch am Ende doch mit einem wohligen Gefühl im Bauch zugeschlagen. Eine schöne Geschichte, die berührt, aber auch schmunzeln lässt – ich gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine wirklich schöne Geschichte, die sowohl melancholisch und berührend ist, dennoch aber auch eine gehörige Portion Humor zu bieten hat, ohne dabei klamaukig oder kitschig zu werden. Die Entwicklung der sympathischen Charaktere ist klasse und durch die Wahl der Ich-Erzählung kann man sich gut in sie hineinversetzen. Ich hatte angenehme und unterhaltsame Lesestunden und gebe 4 von 5 Sternen.

Werbung: Vielen Dank an Lovelybooks für die schöne Leserunde und an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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