17. November 2017

[Rezension] Ella Wünsche - "Das Geheimnis der Zitronen"

Ella Wünsche - Das Geheimnis der Zitronen
2 Zeitebenen

Verlag: audible
ASIN: B0756C1ZQJ
Dauer: ungekürzt, 398 Minuten
Erschienen: 28. September 2017
Sprecher: Yesim Meisheit

Zum Inhalt
„Julie fällt aus allen Wolken; die Kellnerin erbt eine Villa von ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat. In dem geheimnisumwobenen Heidelberger Anwesen hofft Julie, mehr über ihre eigene Herkunft zu erfahren und endlich mit ihrer chaotischen Familiengeschichte abschließen zu können. Durch Zufall gerät sie auf die Spur einer großen Liebesgeschichte, die Jahrzehnte überdauerte und bis heute nachwirkt. Mit dem alten Haus erbt Julie auch einen unliebsamen Mitbewohner: Marc hat bei einem Unfall ein Bein verloren und ist verbittert. Trotzdem übt er eine sonderbare Anziehungskraft auf Julie aus.“ (Quelle: audible.de)

Meine Meinung
Dies ist jetzt mein zweites Hörbuch von Ella Wünsche – und wieder hat es mir gefallen. Sicher ist es kein Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird, aber für zwischendurch hat es mir schöne Hörstunden geschenkt.

Es gibt zwei Zeitebenen und eindeutig hat mir die in der Vergangenheit besser gefallen. In der Gegenwart erbt die 31-jährige Julie ein Haus von ihrer Großmutter – dort wohnt Marc und hat lebenslanges Wohnrecht. So richtig kann sie mit dem zurückgezogen lebenden Marc nichts anfangen, dafür aber kannte er ihre Großmutter deutlich besser als sie selbst. Der zweite Erzählstrang spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs – in Tagebüchern erzählt Großmutter Anna-Maria ihre Geschichte und die des Franzosen Jean, in den sie sich verliebt hat.

Zunächst laufen beide Erzählstränge parallel, fügen sich aber dann im Laufe der Geschichte zu einem zusammen. Die Geschichte um Anna-Maria und Jean hat mich wirklich berührt, einfach weil mir beide Charaktere sehr sympathisch waren. Ganz anders als Julie, mit der ich nicht so recht was anfangen konnte. Sie benimmt sich nicht wie eine 31-jährige, ist oft zickig, verletzend und naiv und lebt ihr Leben ohne Ziel und Plan. Marc wirkt anfangs etwas mürrisch, das ändert sich aber im Laufe der Geschichte und man erfährt die Hintergründe für seine Zurückgezogenheit und Menschenscheu. Der Erzählstrang in der Gegenwart konnte mich zunächst gar nicht fesseln, was eindeutig an Julie lag, erst im Laufe der Geschichte, als ein weiterer wichtiger Charakter in der Gegenwart auftaucht, wurde auch dieser Erzählstrang packender.

Der Schreibstil ist angenehm, leicht und locker und sehr lebendig. Ich hatte viele Bilder vor Augen, obwohl es gar nicht so viele Beschreibungen gibt – trotzdem hat die Autorin die verschiedenen Stimmungen gut einfangen können.

Die Sprecherin Yesim Meisheit hat eine sehr junge und quirlige Stimme, die eigentlich gut zu Julie passte – mir war sie an manchen Stellen zu quirlig, fast schon überdreht, so dass manche Passagen anstrengend waren, anzuhören. Trotzdem hatte ich insgesamt schöne Hörstunden, weil mir gerade der Erzählstrang der Vergangenheit sehr gefallen hat. Ich gebe daher 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine Geschichte, die auf zweit Zeitebenen spielt, die sich im Laufe der Geschichte zu einer verbinden. Nicht alle Charaktere waren mir sympathisch, so dass mich der Handlungsstrang der Gegenwart auch nicht so fesseln konnte. Zum Glück hat sich das im Laufe der Geschichte geändert, und unterm Strich hatte ich dann doch schöne Hörstunden. Ich gebe daher 4 von 5 Sternen.


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