4. August 2017

[Rezension] William Peter Blatty - "Der Exorzist"

William Peter Blatty - Der Exorzist
Horror

Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz
ISBN: 3-404-14449-X
Seiten: 363 Seiten
Erschienen: 2000
Originaltitel: „The Exorcist“
Übersetzer: Joachim Honnef

Buchrückentext
„Die zwölfjährige Regan macht plötzlich unheimliche Veränderungen durch: Sie führt obszöne Reden, spricht mit rauher, tiefer Stimme, auf ihrer Haut erschienen hässliche, eiternde Wunden, und Gegenstände und Möbel in ihrer Umgebung entwickeln ein Eigenleben. Ärzte und Psychiater, die sich des Kindes annehmen, sind ratlos, Erst zwei Jesuitenpatres stellen die richtige Diagnose: Das Kind ist von einem Dämon besessen. Nur ein Exorzismus kann Abhilfe schaffen. Pater Merrin, ein erfahrener Exorzist, macht sich an die Arbeit. Für ihn und seinen jungen Kollegen Karras, der dem Exorzismusritual bislang eher skeptisch gegenüberstand, wird die Auseinandersetzung mit dem Dämon zu einem Kampf auf Leben und Tod.“

Meine Meinung
Vielen kennen ja den Film und sind begeistert, ich kenne nur Ausschnitte und war daher neugierig auf die Romanvorlage – begeistern konnte sie mich aber leider nicht. Vielleicht muss ich doch einsehen, dass Horror einfach nicht zu meinen bevorzugten Genres gehört. 

Ich denke, ich muss nicht erzählen, um was es in diesem Buch geht. Doch es braucht einiges an Zeit, bis endlich Fahrt in die Geschichte kommt – ich muss gestehen, dass mich die erste Hälfte eher gelangweilt hat, weil die Geschichte wirklich langsam aufgebaut wird. Vielleicht war meine Erwartung, dass es sofort mit dem Exorzismus losgeht, auch einfach die falsche, denn es werden erst verschiedene Charaktere vorgestellt, die im Laufe der Geschichte eine mehr oder wenige wichtige Rolle spielen. Grundsätzlich ist das ja gut, ich hatte halt einfach ganz andere Vorstellungen. Das, worauf ich dann gewartet habe, tritt erst im letzten Drittel ein – und auch hier muss ich leider sagen, dass ich nicht gepackt war und ich nur wenige Bilder vor Augen hatte. Irgendwie hat der Autor für mich die besondere Atmosphäre nicht einfangen können, so dass ich auch keinen Grusel gefühlt habe.

Gefallen hat mir in der zweiten Hälfte aber die Analyse von Regans Verhalten, denn es wird nach verschiedenen Ursachen gesucht, die erklären könnten, warum sich Regan verhält, wie sie es tut. Und dabei wird wirklich das Für und Wider abgewogen, nach Symptome für das eine oder das andere gesucht. Merkwürdig fand ich nur, dass ich mich vom Gefühl her viel mehr in der Vergangenheit befunden habe, das Buch wohl aber in den 1970er Jahren spielt. Deshalb war ich dann bei manchen diagnostischen Methoden etwas erstaunt, weil es sie für mich vom Gefühl, in der die Geschichte spielt, noch gar nicht hätte geben dürfen.

Der Schreibstil hat mir gar nicht gefallen – aber vielleicht hatte ich auch hier einfach falsche Erwartungen. Er ist sehr schlicht und plakativ und hat für mich einfach keine Stimmung erzeugen können und leider auch keine gruselige Atmosphäre geschaffen. Obwohl ich eher ein Angsthase bin, konnte ich das Buch auch problemlos abends lesen – und das will wirklich was heißen.

Als Film dagegen kann ich mir die Geschichte sehr gut vorstellen, weil man da mit Effekten sicherlich sehr viel erreichen kann – ich zumindest werde mir den Film nicht anschauen, eben weil ich ein Schisser bin. Als Buch hat dieser Klassiker für mich leider nicht funktioniert, so dass ich wohlwollende 3 von 5 Sternen vergebe. 

Mein Fazit
Ich hatte wohl einfach die falschen Erwartungen und bin deshalb eher enttäuscht von diesem Buch. Bei einem Horrorbuch erwarte ich eine gewisse Atmosphäre, und die habe ich beim Lesen gar nicht gespürt. Dazu braucht es lange, bis die Geschichte überhaupt spannender wurde – erst in der zweiten Hälfte fand ich es interessanter und hatte dann auch das Gefühl, weiterlesen zu wollen. Vielleicht ist Horror aber doch einfach nicht mein Genre – diesem Buch gebe ich leider nur wohlwollende 3 von 5 Sternen.

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2 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    ich mochte das Buch damals recht gern. Es stimmt schon, dass der Stil recht einfach und eher unspektakulär ist. Grad das hat bei mir für Gänsehaut gesorgt.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Ich glaube, ich hab einfach zu viel erwartet - oder es ist doch einfach nciht mein Genre. :-(

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