16. Juni 2017

[Rezension] Sabine Ebert - "Schwert und Krone: Meister der Täuschung"

Sabine Ebert - Schwert und Krone: Meister der Täuschung (Schwert und Krone #1)
Historischer Roman

Verlag: Droemer-Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic®, München
ISBN 13: 978-3-426-65412-5
Seiten: 584 Seiten
Erschienen: 1. März 2017

Buchrückentext
„Dezember 1137: Kaiser Lothar ist tot, und sofort bricht ein erbitterter Kampf um die Thronfolge aus. Machtgierigen Fürsten und der Geistlichkeit ist jedes Mittel recht, um den Welfen nicht nur ihren Anspruch auf die Nachfolge streitig zu machen, sondern ihnen auch Bayern und Sachsen zu entziehen. Durch eine ausgeklügelte Intrige gelangen die Staufer, die selbst Jahre zuvor durch Ränke an der Machtübernahme gehindert wurden, auf den Thron. Konrad von Staufen wird in die Königsrolle gedrängt, obwohl ihm dieser Weg missfällt. Bald muss er erkennen, dass sogar sein Bruder und sein junger Neffe, der künftige Friedrich Barbarossa, nicht bedingungslos loyal zu ihm stehen. Es beginnt ein jahrelanger Krieg mit raffiniertem Intrigenspiel im Hintergrund, bei dem Staufer, Welfen, Askanier, Wettiner und andere mächtige Häuser mitmischen, die Geistlichkeit – und auch so manche Frau.“

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf diesen historischen Roman, in dem man Einblick in die deutsche Geschichte Anfang des 12. Jahrhunderts erhält, leider aber wurde ich ein wenig enttäuscht, denn der Roman ist zwar hervorragend recherchiert, mir aber kam es eher vor wie reiner Geschichtsunterricht ohne eine fesselnde fiktive Rahmenhandlung drumherum.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven – es gibt viele vor allem auch historische Persönlichkeiten, die hier zu Wort kommen und so gibt es viele parallel verlaufende Handlungsstränge, die auch an unterschiedlichen Orten spielen. Vor jedem Kapitel wird kurz gesagt, um wen es auf den folgenden Seiten gehen wird, so dass man das Erzählte besser einordnen kann. Trotzdem war ich anfangs froh um das vorangehende Personenverzeichnis und die angehangenen Stammtafeln, wo ich mal eben nachschauen konnte, wie die Beziehungen der verschiedenen Figuren zueinander sind. Denn es hat schon seine Zeit gedauert, bis ich die Figuren zuordnen konnte, und bei all dem Verrat und Betrug, Kriegen und Intrigen muss man schon aufpassen, wie die Fronten gerade stehen. Auf der einen Seite war das sehr interessant und man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat, auf der anderen Seite hat es sich an vielen Stellen doch eher wie ein Geschichtsbuch lesen lassen. Zwar gibt es eine fiktive Geschichte um den Spielmann Lukian, die mir auch gut gefallen hat, ich hätte mir aber viel mehr Kapitel mit ihm und um seine Geschichte herum gewünscht. 

Es ist ja immer schwer, historische Persönlichkeiten als Romanfiguren zu zeichnen, ich finde aber, das ist der Autorin gut gelungen. Für mich wirkten die Charaktere alle sehr lebendig und glaubhaft in ihren Handlungen, richtig mitgefiebert habe ich aber nicht mit ihnen. Richtig ans Herz gewachsen ist mir wieder nur Lukian, den ich sehr liebenswert fand und der mir in seiner gefährlichen Rolle sehr leid getan hat.

Der Schreibstil ist angenehm, hat mich abtauchen lassen in die damalige Zeit und konnte auch die Atmosphäre einfangen – dabei bleibt er aber angenehm zu lesen und ist durch viele Dialoge sehr lebendig. Nur Spannung ist leider nicht aufgekommen, obwohl das politische Hin und Her da sicherlich viel Potential gehabt hätte. So konnte ich das Buch wirklich gut beiseitelegen und hatte nicht das Bedürfnis, unbedingt weiter lesen zu müssen. Insgesamt kann ich die Geschichte aber all denen empfehlen, die sich einmal in die deutsche Geschichte vertiefen wollen – mich hat das Buch leider nicht so sehr unterhalten, so dass ich knappe 3 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut und in der Tat ist die Geschichte sehr gut recherchiert, mir aber hat eine fesselnde fiktive Handlung gefehlt – so haben sich viele Abschnitte eher wie ein Geschichtsbuch als wie ein Roman lesen lassen und Spannung ist kaum aufgekommen. Dafür aber gab es viele Einblicke in die Intrigen der damaligen Zeit. Auch wenn sich das Buch hat gut und flüssig lesen lassen, konnte es mich leider nicht richtig fesseln, so dass ich knappe 3 von 5 Sternen vergebe. 

Schwert und Krone
1. Meister der Täuschung
2. Der junge Falke
3. Titel noch nicht bekannt

Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

4 Kommentare:

  1. Das ist schade, hatte ich aber schon fast befürchtet, nachdem 1813 und 1815 auch schon in diese Richtung gingen. Ich hatte ggehofft, dass es doch wieder in die Hebammen-Richtung ging mit vielleicht etwas mehr geschichtlichen Hintergrund...naja,dann wird die Reihe wohl eher nicht bei mir einziehen.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hey Sabine,

    Schade, dass dich die Geschichte nicht so richtig einfangen konnte. Mich konnte dieser Roman diesmal richtig überzeugen und das obwohl ich die Hebammen-Reihe ziemich schnell abgebrochen habe und 1813 mir zu trocken war.
    Deine Rezension habe ich dennoch gerne gelesen und bei mir auf dem Blog auch verlinkt.

    LG, Moni

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  3. Ich stöbere gerade so die Blogs der Homer-Blogger durch und bei Sabine Ebert halte ich ja meistens an. Was verstehst du darunter: "fehlende fiktive Handlung?" - Alles was sich um Christians Vater dreht ist zwangsläufig fiktiv, da das ja keine historische Person ist.
    Aber das nun mal so, ich mag historische Romane von Autoren oder Autorinnen die journalistische Recherche gelernt haben am liebsten.
    Grüße vom Bücherjungen

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    1. MIr hat die "fesselnde" fiktive Handung gefehlt - ich war einfach nicht gepackt von der Geschichte und fand sie langatmig.

      LG Sabine

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