24. Juni 2017

[Rezension] Leah Fleming - "Die Karte der Sehnsucht"

Leah Fleming - Die Karte der Sehnsucht
Mehrere Zeitebenen

Verlag: Fischer-Verlage
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: Shutterstock
ISBN 13: 978-3-596-03164-1
Seiten: 521 Seiten
Erschienen: 26. März 2015
Originaltitel: „The Postcard“
Übersetzer: Christiane Winkler

Buchrückentext
„Drei Frauen, ein Jahrhundert, ein tragisches Geheimnis. Phoebe, Caroline, Melissa: Sie sind stark. Sie kämpfen um ihr Glück. Aber die Geheimnisse, die sie bewahren, haben einen Preis: die Liebe ihrer Töchter. Kann die junge Melissa den Fluch des Schweigens durchbrechen?“

Meine Meinung
Man sollte sich vom Cover nicht täuschen lassen, denn dieses Buch ist nicht nur ein leichter, lockerer Sommerroman – vielmehr ist es die Geschichte dreier Frauen aus drei Generationen auf der Suche nach sich selbst; und dabei gibt es einige emotionale Höhen und Tiefen zu erleben.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei ganz unterschiedliche Frauen unterschiedlicher Generationen, deren Schicksal aber eng miteinander verbunden ist. Phoebe ist Schauspielerin und lässt ihre Tochter Caroline in Schottland aufwachsen – als alleinstehende Mutter in den 1930er Jahren ist der gesellschaftliche Druck groß, so dass sie sich entschließt, bei Caroline nicht als Mutter, sondern als Tante aufzutreten. Als Caroline die Wahrheit erfährt, ist sie schwer enttäuscht – dass sie im Laufe ihres Lebens dann ähnlich entscheidet, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht, auch nicht, dass ihr schwere Zeiten als Widerstandskämpferin bevorstehen. Im Jahr 2002 findet die junge Melissa im Nachlass ihres gerade verstorbenen Vaters eine geheimnisvolle Postkarte – und ihre Spurensuche führt sie nicht nur über zwei Kontinente, sondern deckt auch so manches Geheimnis ihrer Familie auf.

Mich hat die Geschichte wirklich von Anfang an gefesselt und zu keinem Zeitpunkt wurde es irgendwie langweilig oder langatmig – dafür gibt es viel zu viele Überraschungen und Wendungen. Alle drei Frauen sind starke Persönlichkeiten, die ihren eigenen Kopf haben und den auch durchsetzen – dass da nicht immer alles glatt verläuft, kann man sich gut vorstellen, und Phoebe und Caroline machen so auch wirklich einige schreckliche Erfahrungen. Man sollte also nicht denken – wie es das Cover vielleicht suggerieren mag – man liest hier eine leichte Sommergeschichte, vielmehr gibt es neben Liebe und Freundschaft auch Trauer, Verlust und Krieg. 

Die Charaktere sind gut gezeichnet, nach und nach lernt man sie kennen und kann so ihre Gedanken und Handlungen – so unverständlich sie zunächst erscheinen mögen – vielleicht doch ein wenig besser nachvollziehen. Toll finde ich die Entwicklung der Figuren, die alle ihre eigenen Fehler machen, dann aber doch aus diesen schmerzhaften Erfahrungen lernen. 

Der Schreibstil ist sehr lebendig, wunderbar flüssig zu lesen und schafft es, Stimmungen und Atmosphären einzufangen. Beschreibungen gibt es auch, nie aber wird es dadurch langweilig – sie sind gerade mal so ausführlich, dass man sich alles gut vorstellen kann, stets aber bleibt das Geschehen im Vordergrund.

Lediglich die Szenen zu Kriegszeiten waren mir ein wenig zu oberflächlich behandelt – da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und deshalb muss ich leider auch einen Stern abziehen. Trotzdem aber ist das Buch ein toller Schmöker, der fesselt und gut unterhält und den ich gerne weiterempfehle, wenn man Bücher mag, die über mehrere Generationen spielen – ich gebe knappe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein unterhaltsamer und fesselnder Roman, der nicht nur von drei Generationen handelt, sondern auch auf zwei Kontinente entführt – Europa und Australien. Die vielen Wendungen und Überraschungen haben die Geschichte spannend gemacht, die Charaktere sind gut gezeichnet und machen interessante Entwicklungen durch. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen, auch wenn es nicht ein leichter Sommerroman ist, wie man vom Cover her vermuten könnte – ich gebe knappe 4 von 5 Sternen. 


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