4. April 2017

[Rezension] Nathan Winters - "Das Geheimnis der Madame Yin"

Nathan Winters - Das Geheimnis der Madame Yin
Historischer Krimi

Verlag: Pro-Talk-Verlag
Umschlag: Katrin Kawinkel, katinka-media.de
Titelfoto: www.fotolia.com/rabbit75_fot
ISBN 13: 978-3-939-99034-5
Seiten: 408 Seiten
Erschienen: 15. März 2017

Buchrückentext
„1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundinnen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefunden wurden. Dann findet man die Leiche der Opiumkönigin des East End in der Themse. Auf der Suche nach Antworten muss Celeste tief in das verderbte Herz Londons vordringen und dabei ihr eigenes Leben riskieren. Dabei ist Inspector Edwards von Scotland Yard, der ihr bei den Ermittlungen helfen soll, alles andere als eine Hilfe. Der hartgesottene Polizist mag es nicht, wenn sich Amateure und dann auch noch weibliche, in seine Arbeit einmischen.“

Meine Meinung
Ich liebe ja historische Romane und mag auch Krimis, die in der Vergangenheit spielen. Dieser hier entführt nach London, ins Jahr 1877 – mehrere junge Frauen werden ermordet aufgefunden und die Polizei tappt im Dunkeln, bis sie Hilfe von der Detektivin Celeste Summersteen erhält. Sie ist eine Frau der Tat und schon bald findet sie eine Spur, die zur Opiumkönigin des East End führt.

Es geht eher ruhig zu in diesem Krimi und die Spannung ist eher unterschwellig, trotzdem habe ich gerne mitgeraten, wer der Mörder sein könnte. Dabei entführt uns der Autor ins historische London in den Untergrund und es gibt viele verschiedene Fährten, die er hier legt. Spannend wird es dann im letzten Viertel des Buches, als die verschiedenen Fäden zusammenlaufen und die Lage zunehmend brenzlig wird. Da wird dann auch klar, wer hinter den brutalen Morden steht – nur die beiden Ermittler brauchen dafür dann noch einen Schritt mehr, es zu erkennen.  

Die Detektivin Celeste Summersteen und Inspektor Edwards arbeiten dabei nur mäßig gut zusammen. Edwards hat so seine Probleme mit Celeste, die einen eigenen Kopf hat und den auch durchzusetzen weiß. Für die damalige Zeit ist sie sicherlich sehr modern in ihren Gedanken und Handlungen und eckt damit auch an verschiedenen Stellen an, irgendwie schien sie auch nicht richtig reinzupassen in die Zeit. Trotzdem mochte ich sie aber mit ihrer anpackenden und direkten Art, weil sie trotz harter Schale doch einen weichen Kern besitzt. Edwards ist dagegen ein Mann seiner Zeit, tut sich schwer in der Zusammenarbeit mit einer Frau und wirkt dadurch nicht unbedingt sympathisch, auch wenn er wirklich sein Bestes gibt, Celeste als „Partnerin“ zu akzeptieren.

Über die Art der Ermittlungen musste ich das eine oder andere Mal wirklich schmunzeln – die Polizei tappt völlig im Dunkeln und man hat das Gefühl, sie weiß auch nicht recht, wie sie in dem Fall ermitteln soll. Wäre Celeste nicht gewesen und hätte die Polizei nicht mit der Nase drauf gestoßen, wäre der Mörder wohl nie gefunden worden. 

Der Schreibstil wirkt an einigen Stellen etwas holprig und leider auch nicht zur Zeit passend – ich fühlte mich vom Schreibstil leider nicht ins 19. Jahrhundert versetzt, dafür war er mir einfach zu modern. Es gibt viele Dialoge, die das Ganze sehr lebendig werden lassen, dafür sind die Sätze sehr kurz und es gibt nur wenige Beschreibungen – das fand ich schade, denn damit wäre die besondere Atmosphäre der Londoner Unterwelt sicher besser eingefangen worden.

Insgesamt hat mich dieser viktorianische Krimi gut unterhalten; es ist sicherlich keine Geschichte, die mir lange in Erinnerung bleiben wird, aber ich hatte schöne Lesestunden und gebe daher knappe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
In diesem viktorianischen Krimi entführt uns der Autor ins historische London, ins Jahr 1877, wo ein Mörder sei Unwesen treibt und die Spuren in die Londoner Unterwelt führen. Auch wenn die Geschichte eher ruhig ist, gibt es eine unterschwellige Spannung, die mich bei der Stange gehalten hat. Der Schreibstil ist zwar sehr lebendig und gut lesbar, hat für mich aber nicht zur damaligen Zeit gepasst. Trotzdem hat mich dieser Krimi gut unterhalten, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe.


Vielen Dank an den Pro-Talk-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

3 Kommentare:

  1. Guten Morgen!

    Du hast ja schon gesagt, dass das Buch bei dir etwas besser abgeschnitten hat ;)
    Deine Kritik kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, auch wenn mich die Art der Protagonisten doch teilweise etwas genervt hat. Mir war Edwards einfach zu oft aufbrausend, wo es eigentlich gar nicht gepasst hat. Das wirkte mir zu gezwungen, wie auch einiges andere.
    Die Atmosphäre hingegen fand ich schon gut getroffen, auch wenn du recht hast, dass der Stil nicht so ganz in die Zeit gepasst hat. Mir war Celeste auch schon etwas zu sehr der Zeit voraus ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Liebe Sabine,
    ich habe das Buch gestern endlich erhlaten und habe noch gestern reingelesen. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut, aber mir den Stil, der nicht ganz der Zeit von dmals angepasst ist, hast du recht. Mal sehen, wie es weitergeht =)
    Liebe Grüße
    Martina

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