29. April 2017

[Rezension] Maria W. Peter - "Die Festung am Rhein"

Maria W. Peter - Die Festung am Rhein
Historischer Roman

Verlag: Bastei Lübbe
Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel | punchdesign, München
Titelillustration: © akg-images; © Richard Jenkins Photography
ISBN 13: 978-3-404-17519-2
Seiten: 607 Seiten
Erschienen: 16. März 2017

Buchrückentext
„Coblenz, 1822: Hoch über der Stadt entsteht die preußische Feste Ehrenbreitstein. Als geheime Baupläne von dort verschwinden, wird Franziskas Bruder wegen Landesverrats verhaftet. Er soll die Pläne an die Franzosen verkauft haben - immerhin war ihr gemeinsamer Vater ein Offizier Napoleons. Um seine Unschuld zu beweisen, ist Franziska auf die Hilfe des strengen Leutnants Rudolph Harten angewiesen. Bei der Suche nach dem wahren Verräter kommen sich die beiden näher, als es sich für einen Preußen und eine Halbfranzösin gehört ...“

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, nicht nur, weil mich die Autorin mit ihren anderen Büchern schon überzeugen konnte, sondern auch, weil ich selber im Rheinland lebe und den Landstrich sehr gerne mag – klar, dass ich da neugierig war, was es mit der Feste Ehrenbreitstein auf sich hat.

Die Autorin entführt uns nach Coblenz, ins Jahr 1822. Die Feste Ehrenbreitstein befindet sich gerade im Bau und ist ganzer Stolz des Ingenieurs Rudolph Harten, als wichtige Baupapiere verschwinden – ein Schuldiger ist bald gefunden, doch Christians Schwester glaubt nicht an seine Schuld und macht sich selber auf die Suche nach dem wahren Täter.

Das Buch ist eine schöne Mischung aus Krimi und Romanze, aber auch historischem und Landschafts-Roman. Besonders gelungen fand ich die Darstellung der politischen Situation, obwohl sie unaufdringlich im Hintergrund blieb: Hier prallen wirklich unterschiedliche Gesinnungen aufeinander und jeder sieht in der seinen die einzig wahre – da treffen Franzosen auf Preußen und Schotten auf Rheinländer, ein Zusammenleben scheint unmöglich und jeder sieht in dem anderen den Feind. Schön, dass es im Kleinen dann doch möglich ist, aufeinander zuzugehen und gerade diese kleinen Gesten und Szenen haben mir in dieser schwierigen Zeit sehr gut gefallen. Auch die Beschreibungen der Örtlichkeiten waren sehr gelungen – ich hatte beim Lesen sehr viele Bilder vor Augen und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Das ist sicherlich auch dem angenehmen Schreibstil zu verdanken, der zur damaligen Zeit passt, trotzdem aber gut lesbar ist und durch viele Dialoge lebhaft erscheint.

Die Charakterzeichnung hat mir ebenfalls gut gefallen, gerade Franzi und Rudolph sind mir beide rasch ans Herz gewachsen. Franzi ist für die damalige Zeit eine sehr modern denkende Frau, die so leicht nicht aufgibt und sich auch nichts vormachen lässt. Rudolph wirkt dagegen anfangs sehr spröde und hölzern, im Laufe der Geschichte aber „taut“ er auf und man erkennt seinen wahren, warmherzigen Charakter. 

Im Vordergrund steht eindeutig die Kriminalgeschichte, die Suche nach dem wahren Spion, und hier hätte ich mir an einigen Stellen doch etwas mehr Spannung gewünscht. Es war nie langweilig, das will ich nicht sagen, trotzdem aber war ich nicht so gefesselt, dass ich immer unbedingt weiterlesen musste, vielleicht weil die Geschichte doch eher langsam erzählt ist und auch eher langsam fortschreitet. Gelungen fand ich aber die Romanze, die eingebettet ist und die sich langsam anbahnt – es hat einfach Spaß gemacht, das langsame sich Annähern zu beobachten, dieses Ausloten und Austarieren; hier habe ich wirklich mitgefiebert und gehofft, dass die beiden Betroffenen sich trotz der widrigen Umstände noch kriegen.

Insgesamt hat mir die Lektüre aber sehr schöne Lesestunden geschenkt und ich empfehle sie gerne weiter. Ich habe mich beim Lesen wohl gefühlt und gebe gerne 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Eine gelungene Mischung aus Krimi und Romanze, historischem Roman und Landschaftsbeschreibungen. Ich habe mich gerne mit der sympathischen Protagonistin auf die Suche nach dem wahren Spion gemacht, durch den tollen Schreibstil hatte ich dabei viele Bilder vor Augen. An manchen Stellen hat mir etwas Spannung gefehlt, trotzdem empfehle ich diesen historischen Roman gerne weiter und gebe 4 von 5 Sternen.

Vielen Dank an Maria W. Peter für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

5 Kommentare:

  1. Ich liebe es am Rhein zu sein und historische Romane.
    Bisher hab ich noch nichts von diesem Buch gehört aber nach deiner Rezension bin ich ziemlich neugierig geworden.
    Liebe Grüße
    Kathrin
    bubobuboslesewelt.blogspot.de

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    1. Ich kann das Buch wirklich empfehlen - lies doch mal in eine Leseprobe rein; vielleicht überzeugt dich das. :-)

      LG Sabine

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  2. So, endlich habe auch ich meine Meinung zu diesem Buch abgetippt und kann bei dir kommentiere. (ich mag es nämlich nicht, wenn ich mich beeinflussen lasse)

    Ich fand dies wieder eine gelungene Lektüre von Maria W. Peter.

    Kanntest du Ehrenbreitstein vorher bereits?

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  3. Du meinst die Burg selber? Nein - aber ich sollte ihr wohl mal einen Besuch abstatten, da hat Maria mich wirklich neugierig gemacht!

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    1. Wenn ich noch in der Gegend gewohnt hätte, wäre ich sicher ebenfalls mal vorbei gegangen.

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