3. Februar 2017

[Höreindruck] Solomon Northup - "12 years a slave"

Solomon Northup - 12 years a slave
Wahre Geschichte, Erfahrungsbericht

Verlag: Osterwold Audio
ISBN 13: 978-3-869-52218-0
Dauer: ungekürzt, 540 Minuten
Erschienen: 10.3.2014
Originaltitel: „12 years a slave“
Übersetzer: Johannes Sabinski, Alexander Weber
Sprecher: Sascha Rotermund

Zum Inhalt
„Solomon Northup lebte über dreißig Jahre als freier Bürger, bis er von Sklavenhändlern verschleppt und an einen Plantagenbesitzer in Louisiana verkauft wurde. Dort erlitt er zwölf Jahre grausamster Gefangenschaft, ehe er seine Freiheit zurückgewann und zu seiner Familie heimkehren konnte. Northups Memoiren von 1853 sind ein wertvolles historisches Dokument über ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte und das berührende Zeugnis eines mutigen und unnachgiebigen Mannes.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe weder den gleichnamigen Film gesehen noch das Buch gelesen, habe aber bisher nur gutes gehört, so dass ich sehr neugierig war auf diese wahre Geschichte. Und gleich zu Anfang war ich schon völlig in ihr gefangen, wurde in sie hineingezogen – und das hat dann auch bis zum Ende angedauert.

Es hat mich sehr verwundert, dass diese bereits im Jahr 1853 herausgegebene Geschichte erst jetzt richtig „entdeckt“ wurde, denn sie ist nicht nur wahr und damit ein Stück Zeitgeschichte, sondern vor allem auch gut erzählt. Der Schreibstil mag in unseren Ohren zunächst etwas holprig erscheinen, aber er entspricht der damaligen Zeit und hat mich zumindest auch entführt ins 19. Jahrhundert nach Amerika. Und hier möchte ich auch noch einen Dank an Sascha Rothermund vorbringen, der dieser eh schon berührenden Geschichte mit seiner Stimme noch mal mehr Leben eingehaucht hat.

Es ist schrecklich, was der Autor Solomon Northup erlebt hat, der als freier Mann auf die Welt gekommen ist und dem diese Freiheit kurzerhand genommen wird – ohne Erklärung, ohne Rechtfertigung, sondern einfach, weil man es konnte. Was er dann in seiner Sklavenschaft erlebt, ist schrecklich, grausam und eigentlich unvorstellbar – und dennoch ist es genau so passiert. Dass Solomon nicht aufgegeben hat und immer wieder versucht hat, diesem Leid zu entgehen, hat mich sehr beeindruckt; diese Kraft und Beharrlichkeit, nicht aufzugeben, ist fast schon unglaublich.

Die Geschichte ist sehr eindringlich erzählt, ohne dabei pathetisch oder gar kitschig zu werden – der Schreibstil spiegelt die Zeit wieder, beschreibt klar und deutlich Solomons Erlebnisse, kommt immer direkt auf den Punkt und schafft damit eine ganz eigene Atmosphäre, die mich völlig in die Geschichte gesogen hat. Durch die Ich-Perspektive konnte ich mich nochmal mehr in Solomons Gedanken- und Gefühlswelt versetzen, auch wenn vieles natürlich unvorstellbar – und dennoch aber wahr – ist.

Für mich ist dieses Buch ein wichtiges Stück Zeitgeschichte und empfehle es daher allen, die auch vor diesem traurigen Kapitel amerikanischer Geschichte nicht die Augen verschließen wollen. 


8 Kommentare:

  1. Guten Morgen,
    ich kennen nur den Film, möchte aber dringend noch das Buch lesen.
    Der Film hat mich schwer erschüttert. Es ist einfach schrecklich, wie die Menschen damals behandelt wurden.

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

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    1. Das glaube ich gerne, dass der Film heftig ist - deshlab werde ich ihn wohl auch nicht schauen können. Aber das Buch/Hörbuch hat mich sehr beeindruckt.

      LG Sabine

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  2. Hallo Sabine,
    ich kenne auch nur den Film, der mir aber sehr gut gefallen und tief beeindruckt hat!
    Frage: Wäre der 1. März auch für dich okay betreffend der LR zum zweiten Teil der Meindorff-Trilogie? Hast du dein Buch schon?
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ja - der 1. März ginge bei mir, wenn dann das Buch da ist. Bisher ist noch nichts eingetrudelt. Bei dir denn?

      LG Sabine

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  3. Ich hab vor Kurzem den Film gesehen, den ich sehr beeindruckend fand. Bestimmt wäre es interessant, im Verlgeich das Buch zu lesen bzw. das Hörbuch zu hören, um zu sehen, wie viel an der Geschichte für die Verfilmung geändert wurde.

    Hab grad mal nach dem englischsprachigen Hörbuch geschaut und festgestellt, dass man da aus x Versionen auswählen kann. Mal sehen, welcher Sprecher mir das spontan entgegenkäme und wie stark dialektal das eingefärbt ist.

    Wenn alles nicht passt, weiß ich ja durch deine Rezension, dass die deutsche Fassung auf jeden Fall sehr gelungen ist. :-)

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    1. Der Film soll ja auch sehr gut sein, ich würde ihn aber nicht mit dem Buch vergleichen, sondern als eigenes Werk sehen - ich finde, es gibt Dinge, die funktionieren besser als Buch, andere dagegen besser als Film. Deshalb vermeide ich Vergeliche zwischen den beiden Medien.

      An ein englischsprachiges Höörbuch habe ich mich bisher nicht herangewagt, großen Respekt! Aber dafür sind meine Englisch-Kenntnisse wohl leider zu sehr eingerostet´.

      LG Sabine

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    2. Dass der Film ein eigenes Medium/Werk ist und deshalb bestimmte Dinge im Film anders laufen müssen als im Buch, ist mir klar. Das beziehe ich bei derartigen Vergleichen durchaus mit ein. Trotzdem (oder auch gerade deswegen) finde ich es spannend, was bei einer Buchverfilmung von der Vorlage “übrig bleibt“.

      Dass ich nicht nur auf Englisch lese, sondern auch höre, ist in meinem Fall nicht so außergewöhnlich. Ich hab Anglistik studiert und übersetze auch aus dem Englischen, für mich ist das also eher notwendig, um die Fremdsprachenkenntnisse nicht einrosten zu lassen. Und Spaß macht es mir natürlich auch, weil ich die englische Sprache einfach so gern mag. :-)

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    3. Ok - wenn du Anglistik studiert hast, ist es vielleicht doch was anderes mit dem Englisch lesen und hören... Da muss ich mich mit meinem bisschen Schulenglisch gar nciht verstecken. ;-)

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