4. Januar 2017

[Rezension] Erika Swyler - "Das Geheimnis der Schwimmerin"

Erika Swyler - Das Geheimnis der Schwimmerin
2 Zeitebenen

Verlag: Limes-Verlag
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: © www.buerosued.de
ISBN 13: 978-3-809-02648-8
Seiten: 445 Seiten
Erschienen: 17. Oktober 2016
Originaltitel: „The Book of Speculationi“
Übersetzer: Werner Löcher-Lawrence

Zum Inhalt 
„Simon Watson lebt allein in einem verwitterten Haus an der Küste Long Islands. Eines Tages findet er ein altes Buch auf seiner Türschwelle, das ihn sofort in seinen Bann zieht. Die brüchigen Seiten erzählen von einer großen Liebe, vom dramatischen Tod einer Schwimmerin und vom tragischen Schicksal einer ganzen Familie – Simons eigener Familie. Denn wie es scheint, finden die Watson-Frauen seit 250 Jahren im Wasser den Tod – immer am 24. Juli. Auch Simons Mutter ertrank in den Fluten des Atlantiks. Als nun seine Schwester Enola zu Besuch kommt, scheint sie seltsam verändert – und der 24. Juli steht unmittelbar bevor …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Eigentlich hätte alles genau zu mir gepasst – eine Geschichte mit zwei Zeitebenen, eine davon historisch, ein Geheimnis, das gelüftet werden will und ein Thema, das mich neugierig macht; und trotzdem hat mich die Geschichte leider nicht gepackt, in konnte nicht richtig eintauchen und leider auch nicht mit den Charakteren fiebern und fühlen.

In der Gegenwart dreht sich die Geschichte um Simon Watson, der als Ich-Erzähler auftritt und erzählt, wie er zu einem geheimnisvollen Buch gelangt, das die Geschichte eines Wanderzirkus im 18. Jahrhunderts erzählt. Sein eigenes Leben geht im Moment drunter und drüber, die spannende Lektüre lenkt ihn daher gut ab – zumal er bald merkt, dass sie auch über eigene Vorfahren berichtet. 
Der zweite Erzählstrang dreht sich dann um diese Wandertruppe aus dem Buch, hier steht der stumme Amos im Mittelpunkt, wie er auf den Wanderzirkus stößt, was dort seine Aufgabe ist und wie er bald seine erste große Liebe findet.

Immer abwechselnd wird von der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet, leider aber muss ich sagen, dass mich kein Erzählstrang richtig zu fesseln vermochte. Das groß angepriesene Geheimnis war in der ersten Hälfte des Buches eher nebensächlich, so dass irgendwie auch keine Spannung aufkam und die Handlung leise vor sich hin plätscherte. Erst im letzten Drittel hat die Geschichte Fahrt aufgenommen, das aber konnte die vielen langatmigen Passagen für mich aber nicht ausgleichen.

Laufen die beiden Erzählstränge am Anfang parallel nebeneinander, verweben sie im Laufe des Buches miteinander, das aber hat doch ein bisschen gedauert und lange habe ich die Zusammenhänge nicht erkannt. Das hat leider zusätzlich meinen Drang weiterlesen zu wollen gedämpft, weil ich nicht gefesselt war und leider auch nicht neugierig, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhingen.

Auch die Charaktere konnten mich irgendwie nicht packen – sie waren mir gleichgültig. Dass sie mir nicht sympathisch waren, finde ich nicht so schlimm, Hauptsache, sie fesseln mich irgendwie und ich fiebere mit ihnen – so war es aber leider nicht. Irgendwie schienen sie alle etwas zu verbergen, irgendwie wirkten sie undurchsichtig und geheimnisvoll – doch trotzdem war ich von ihnen und ihren Geschichten nicht gebannt. 

Den Schreibstil dagegen mochte ich gerne – er war angenehm zu lesen und hat auch eine zur Geschichte passende, düstere melancholische Atmosphäre geschaffen. Außerdem mochte ich auch die Beschreibungen, vor allem die aus dem Wanderzirkus, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte und ich auch einiges neues dazu erfahren habe. Trotzdem hat mich die Geschichte insgesamt leider nicht packen können, so dass ich nur 2,5 von 5 Sternen vergeben habe.

Mein Fazit
Der Klappentext klang vielversprechend, trotzdem hat m ich diese Geschichte leider nicht gepackt. Die Charaktere konnte mich einfach nicht fesseln, das angepriesene Geheimnis braucht lange, um wirklich relevant in der Geschichte zu werden und gerade in der ersten Hälfte gab es viele sehr langatmige Passagen in beiden, leise vor sich hin tröpfelnden Erzählsträngen. Ich kann leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben.



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