12. Januar 2017

[Rezension] Anne Freytag - "Renate Hoffmann"

Anne Freytag - Renate Hoffmann
Gegenwartsliteratur

Verlag: CreateSpace Independent Publishing
Umschlaggestaltung: ad www.annadavis.de
ISBN 13: 978-1-484-09720-5
Seiten: 289 Seiten
Erschienen: 19. September 2013

Buchrückentext
„Das Leben trostlos. Die Lösung naheliegend. Der Sprung vom Balkon. Aber, was so einfach klingt, ist es nicht, denn das Leben schert sich nicht um Renates Selbstmordpläne. Die neue Vorgesetzte, Herberts Briefe oder die Erkenntnis, dass sie noch nie masturbiert hat, halten sie immer wieder davon ab, ihren Plan endlich in die Tat umzusetzen. Renate Hoffmann hatte nicht immer sterben wollen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der sie nicht nur am Leben, sondern tatsächlich lebendig gewesen war. Sieben Jahre zuvor schien das Leben noch voller Möglichkeiten.“

Meine Meinung
Nachdem mich „434 Tage“ ja schon begeistert hat, war ich sehr gespannt auf dieses Buch der Autorin, zumal mich der Klappentext sehr angesprochen hat – und ich wurde nicht enttäuscht!

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Renate Hoffmann, die ein eher zurückgezogenes und tristes Leben führt und sich entschließt zu sterben – doch dann wird ihr bewusst, was sie alles noch nicht erlebt hat und gibt sich und dem Leben noch eine Chance. Und diese nutzt sie – und nach und nach erfährt man, warum Renate Hoffmann sich überhaupt so zurückgezogen hat und was für sie die Zukunft so bringt.

Mich hat die Geschichte sehr beeindruckt, nicht nur, weil ich die Figur von Renate Hoffmann sehr interessant fand, sondern auch, weil mir die Umsetzung sehr gefallen hat. Geht es im ersten Drittel um „Frau Hoffmann“ und ihr wirklich tristes und graues Leben, lernt man sie nach und nach genauer kennen, und erlebt, wie aus „Frau Hoffmann“ dann wieder „Renate“ wird, einer Frau, die sie vor Jahren einmal war, bis etwas furchtbares sie aus ihrem Gleichgewicht gerissen hat.

Ich konnte Renate Hoffmann in vielen Dingen sehr gut verstehen und auch wenn sie zu Beginn nicht unbedingt sympathisch war, habe ich mich doch gut in sie hineinversetzen können. Ob ein Mensch, der so zurückgezogen lebt und sein Leben eigentlich beenden will, weil es ihm nicht sinnvoll erscheint, sich tatsächlich selber „aus dem Sumpf“ ziehen kann, weiß ich nicht, ich aber habe den Verlauf der Geschichte als glaubhaft empfunden und fand ihn toll. Ich mochte es, Renate Hoffmann bei ihrer Entwicklung zuzuschauen und sie dabei zu begleiten, und ich habe mich mehr als einmal sehr für sie gefreut – und so ist sie mir dann im Verlauf auch richtig ans Herz gewachsen und wieder einmal hat sich bestätigt, dass es sich lohnt, auch hinter die Fassade eines Menschen zu schauen. 

Der Schreibstil ist sehr angenehm, eher kühl und etwas distanziert, was aber wunderbar zur Geschichte passt; Anne Freytag redet nicht viel drumherum, sondern kommt auf den Punkt, erzählt Renate Hoffmanns Geschichte ohne viel Schnörkel und Tamtam – ich habe das sehr genossen. 

Mich hat auch dieser Roman von Anne Freytag überzeugen können, und ich gebe gerne gute 4 von 5 Sternen – ich hoffe nun auf weitere Bücher für Erwachsene aus der Feder der Autorin!

Mein Fazit
Ein wunderbares Buch über eine interessante Frau, die im Verlauf der Geschichte eine tolle Entwicklung durchmacht. Sprachlich eher kühl und distanziert, konnte mich die Geschichte total in ihren Bann ziehen – ich habe mit der Protagonistin gefühlt und gefiebert, habe sie auf ihrem ungewöhnlichen Weg gerne begleitet. Diesem Buch gebe ich gute 4 von 5 Sternen und hoffe auf weitere Bücher dieser Art aus der Feder der Autorin!


1 Kommentar:

  1. Hey,
    das macht mich neugierig (auch wenn ich den Titel ja blöd finde). Ich schreib es mir mal auf meine WuLi.
    Liebe Grüße
    Lilly

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