31. Dezember 2016

[Rezension] Lea Winter - "Im Zauber jener Tage"

Lea Winter - Im Zauber jener Tage
Frauenroman

Verlag: Dromer-Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: donkeysoho /Plainpicture, Shutterstock (3)
ISBN 13: 978-3-426-51727-7
Seiten: 320 Seiten
Erschienen: 2. November 2015

Buchrückentext
„Ihr baldiger 40. Geburtstag hat Fritzi buchstäblich die Stimme verschlagen. Schonen sie sich!, rät ihre Ärztin. Ich weiß da was!, verspricht ihr Mann. Und ehe Fritzi es sich versieht, verbringt sie mit ihren beiden ehemals besten Freundinnen Urlaub in einem Kloster. In einem Kloster? Was wie ein schlechter Witz beginnt, erweist sich als Glücksfall. Denn umgeben von atemberaubender Landschaft und durch eine inspirierende Begegnung entdecken die drei Frauen nicht nur neu, was sie in ihrer Studienzeit verband – sie lernen auch, achtsamer zu sein, das Leben zu genießen und an sich selbst zu glauben.“

Meine Meinung
Ein warmherziger Roman über drei ganz unterschiedliche Frauen, die sich und ihre Freundschaft ein wenig aus den Augen verloren haben, dann aber durch einen ungewöhnlichen Umstand wieder zusammenfinden.

Seinen Geburtstag in einem Kloster zu verbringen ist sicherlich nicht jedermanns Sache – das dachte sich auch Fritzi, als sie davon erfuhr, dass ihr Mann genau das geplant hatte. Aber nicht mit ihm, sondern mit ihren beiden vermeintlich besten Freundinnen. Auch da hat sich Fritzis Mann wohl gehörig getäuscht, denn die Freundschaft zwischen den drei ganz unterschiedlichen Frauen ist seit dem Studium doch gewaltig eingeschlafen und längst nicht mehr so dicke, wie er sich das wohl gedacht hatte. Was zunächst als Desasters beginnt, entpuppt sich dann aber als interessante Reise – und lässt jede der drei Frauen in sich gehen.

Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt, weil sie warmherzig und sehr lebendig erzählt wird. Zwar ist mir keine der drei unterschiedlichen Frauen wirklich ans Herz gewachsen, trotzdem habe ich sie auf ihrer ungewöhnlichen Reise gerne begleitet. Ich mochte dieses Wechsel aus ernsthaften Themen und humorvollen Episoden, ohne dass die Autorin dabei irgendwann über das Ziel hinausgeschossen ist. Sie hat mich sowohl zum Lachen und Schmunzeln, genauso aber auch zum Nachdenken gebracht – und das auf eine ganz unaufdringliche Art und Weise.

Fritzi, Juli und Constanze können unterschiedlicher wirklich nicht sein. Da wird sich jede Leserin irgendwo drin wiederfinden können. Die Charaktere sind gut gezeichnet, gefallen hat mir vor allem ihre Entwicklung und wie man als Leser teilnimmt an dem, was das Klosterwochenende mit ihnen macht. Man kann den Gedanken der einzelnen sehr gut folgen und auch wenn ich in vielen Situationen anders gehandelt hätte, waren die Handlungen und Gedanken doch gut zu verstehen und nachvollziehbar. Und obwohl sie mir alle nicht unbedingt ans Herz gewachsen sind, habe ich sie doch gerne begleitet. Es gibt schöne, aber auch traurige Momente, heitere und nachdenkliche – egal aber, was gerade passiert, den drei Frauen wird immer klarer, wie wichtig doch ihre Freundschaft ist. Und die frischen sie wieder auf - waren sie als Studentinnen eine heitere Dreier-Clique, müssen sie sich jetzt erst langsam wieder annähern.

Die Sprache ist durchweg gut zu lesen und sehr umgangssprachlich, an einigen Stellen wirkte sie aber auch etwas holprig und ich bin über einige Stellen buchstäblich gestolpert. Trotzdem ist sie durch die viele wörtliche Rede sehr lebendig und damit rasch und leicht zu lesen. 

Einen Kritikpunkt habe ich dann aber doch – mir hat die Geschichte, ihr Verlauf und die Entwicklung der drei Frauen wirklich gut gefallen, der Epilog hat für mich dann aber leider einiges wieder kaputt gemacht. Ich will natürlich nicht verraten, was hier dann berichtet wird, um nicht zu spoilern, aber mir war das einfach zu viel des Guten, auch wenn ich in diesem Genre damit vielleicht hätte rechnen können oder müssen.

Trotzdem habe ich mich insgesamt sehr wohl gefühlt in dem Buch und gebe ihm daher 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine warmherzige Geschichte um drei ganz unterschiedliche Frauen, die ein gemeinsames Wochenende in einem Kloster verbringen und sich dabei neu entdecken. Heiter und lustig, aber auch traurig und melancholisch ist die Geschichte, die sehr viele unterschiedliche Facetten bietet – lediglich das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, trotzdem empfehle ich diese angenehm zu lesende Geschichte gerne weiter und gebe 4 von 5 Sternen.


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