8. November 2016

[Leseeindruck] John Boyne - "Der freundliche Mr. Crippen"

John Boyne - Der freundliche Mr. Crippen
Historischer Roman

Verlag: Piper-Verlag
Umschlaggestaltung: Cornelia Niere, München, nach einem Entwurf von ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Getty Images /Hulton Archive /Bert Hardy; INTERFOTO /SuperStock
ISBN 13: 978-3-492-3056-3
Seiten: 523 Seiten
Erschienen: 11. Mai 2015
Originaltitel: „Crippen: A Novel of Murder“
Übersetzer: Werner Löcher-Lawrence

Buchrückentext
„Im Sommer 1910 steht Scotland Yard vor einem unlösbaren Fall: Im Haus des allseits beliebten Mr Hawley Crippen wird die grausam zerstückelte Leiche seiner Frau gefunden. Von Crippen selbst fehlt jede Spur ... John Boyne erzählt meisterlich die spannende Jagd nach einem mutmaßlichen Mörder, die sich 1910 in London und auf einem kanadischen Passagierschiff so wirklich zugetragen hat.“

Meine Meinung
Ich lese ja gerne historische Romane und auch, wenn sie von historischen Persönlichkeiten handeln – wenn man bei dem Mörder Mr. Crippen davon sprechen kann. Daher hat mir die Idee des Buches sehr gut gefallen – die Umsetzung hat mich dagegen nur wenig angesprochen.

Es dauert lange, bis ein bisschen Spannung in die Geschichte kommt und mehrfach hatte ich mir schon überlegt, das Buch abzubrechen. Zwar war dann das letzte Drittel etwas packender, so richtig konnte das aber die langatmige erste Hälfte nicht wettmachen.

Dabei hat mir der Schreibstil ausgesprochen gut gefallen – er ist lebendig und pointiert, mit vielen, durchaus auch spritzigen Dialogen. Nur leider passiert einfach nicht viel, so dass ich nicht gefesselt war. Die Geschichte hat viele Zeitsprünge, zum einen spielt sie auf dem Schiff Monrose, das die Gäste – unter anderem auch Mr. Crippen - nach Kanada bringen soll, zum anderen gibt es immer wieder Rückblicke in Mr. Crippens Vergangenheit, so dass man nur langsam an den Punkt gerät, auf dem ja eigentlich die ganze Geschichte aufbaut, nämlich dem Mord von Mr. Crippen an seiner Ehefrau. Doch das dauert - lange gibt es nur einiges an Geplänkel zwischen den Reisenden auf dem Schiff Monrose, die Rückblicke sind zwar erklärend, aber leider auch langatmig. Ich hatte mich dagegen auf eine spannende Geschichte eingestellt - die aber leider nicht bekommen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, und durch die vielen ausführlichen Rückblicke bekommt man als Leser auch ein sehr gutes Bild von Crippen – ob es dem wirklichen Mr. Crippen nahekommt, kann ich nicht sagen, einiges scheint sehr gut recherchiert, anderes dagegen eher weniger. Insbesondere das Ende hat mir dann gar nicht gefallen. 

Insgesamt bin ich von dem Buch leider etwas enttäuscht und kann nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben – diese sind für die gute Idee und für den ansprechenden Schreibstil, die Umsetzung der wirklich guten Idee dagegen hat mir leider gar nicht zugesagt.


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