3. November 2016

[Höreindruck] Shilpi Somaya Gowda – "Geheime Tochter"

Shilpi Somaya Gowda – Geheime Tochter
Gegenwartsliteratur

Verlag: Lübbe Audio
ISBN 13: 978-3-8387-7066-6
Dauer: ungekürzt, 692 Minuten
Erschienen: 15. Januar 2015
Originaltitel: „Secret Daughter“
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Sprecher: Anne Moll, Brit Gülland

Zum Inhalt
„Somers Leben ist genauso, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Frisch verheiratet, mit einem neuen Job als Ärztin in San Francisco. Doch dann stellt sie fest, dass sie keine Kinder bekommen kann. Zur gleichen Zeit wird in einem abgelegenen indischen Dorf ein Mädchen geboren. Kavita, die Mutter, erkennt, dass sie das Leben ihrer Tochter nur retten kann, wenn sie sie weggibt. Als Somer und ihr Ehemann ein Foto des Mädchens in einem Waisenhaus in Mumbai sehen, entscheiden sie sich für eine Adoption. Somer ahnt, dass dieser Weg nicht leicht wird. Aber sie hofft, dass Liebe alle Probleme lösen kann.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte keine Erwartungen, als ich anfing, dieses Hörbuch zu hören. Doch bereits nach wenigen Minuten hatte mich die Geschichte gepackt. Und fast bis zum Schluss hat sich diese Faszination auch gehalten.

Es sind eigentlich zwei Familiengeschichten, die hier erzählt werden, die aber nicht einfach nur nebeneinander her laufen, sondern am Ende doch verknüpft werden. Zum Einen ist es die Geschichte um Kavita aus Indien, die ihr Kind zur Adoption frei gibt, weil es ein Mädchen und kein Junge ist; zum Anderen ist es die Geschichte um Somer und Kris, die in den USA leben und keine Kinder kriegen können – sie adoptieren ein kleines indisches Mädchen, Usha…

Die beiden Geschichten werden anfangs sehr stringent parallel erzählt, und beide haben mir sehr gut gefallen. In beide konnte ich gut abtauchen, obwohl die Lebensweisen als auch die Probleme der Familien sehr unterschiedlich waren. In beide Familien wird man als Zuhörer langsam eingeführt, die werden Charaktere nach und nach vorgestellt und man kann so an ihrer Entwicklung teilhaben. Zwar waren mir nicht alle Figuren gleich sympathisch, aber das muss ja auch nicht sein – solange sie echt und authentisch wirken und sie gut gezeichnet sind, und genau das ist der Autorin sehr gut gelungen.

Obwohl die Geschichte an sich nicht spannend ist, war ich doch gepackt und konnte das Hörbuch nur schlecht beiseitelegen. Am Ende hat sich die Faszination ein wenig verloren, weil es mir da ein wenig zu „rund“ wurde, trotzdem empfehle ich das Hörbuch auf jeden Fall weiter. Die Sprache ist sehr angenehm, oft poetisch, dabei aber nicht zu verspielt, so dass ich durch sie wirklich abtauchen konnte. Und mit den beiden routinierten Sprecherinnen Anne Moll und Brit Gülland war das Hörerlebnis nochmal besser.

Ich spreche auf jeden Fall eine Empfehlung für diese Geschichte und auch für das Hörbuch aus, wenn man Familiengeschichten mag und sich auch einmal auf eine andere Kultur einlassen mag. Ich gebe dem Hörbuch gute 4 von 5 Sternen.


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