13. Juli 2016

[Leserunde] Robin Black - "Porträt einer Ehe"


Robin Black - Porträt einer Ehe

Mich haben ja Cover und Klappentext total angesprochen, und nicht nur mich, auch die liebe Hibi vom Blog "In the prime time of life" war neugierig auf diese Geschichte, so dass wir sie nun gemeinsam lesen. - Ich freue mich schon sehr!

Zum Inhalt
"Augusta und Owen sind von der Großstadt Philadelphia aufs Land gezogen, wo sie ein ruhiges, einsames Leben führen, Gus als Malerin, Owen als Schriftsteller. Doch ihre Verletzungen konnten sie nicht zurücklassen: Die Malerin hatte eine Affäre, die zwar vorüber ist, aber Gus hat ihrem Mann alles gestanden, und nun versuchen beide, ihre Ehe zu retten. Als in das Nachbarhaus eine neue Mieterin einzieht, ändert sich das stille, isolierte, vorsichtige Leben des Paars. Gus freundet sich mit der geschiedenen Britin Alison schnell an, sie ist ebenfalls Malerin, und Schritt für Schritt wird das Beziehungsgeflecht zwischen den drei Nachbarn enger und vertrauter, aber auch komplizierter. Und spätestens als die junge Nora, Alisons Tochter, eintrifft, droht die Situation zu eskalieren …" (Quelle: Luchterhand-Verlag)

Der Ablauf
Jeder liest, so schnell er mag. Das Fazit zu den einzelnen Abschnitten kann unter dem jeweiligen Leseabschnitt als Kommentar eintragen - bitte achte darauf, dass du den richtigen Abschnitt erwischst, denn es soll ja keiner gespoilert werden. :-)

Einteilung
Leseabschnitt 1: Kapitel 1 - 5 
Leseabschnitt 2: Kapitel 6 - 11
Leseabschnitt 3: Kapitel 12 - 18
Leseabschnitt 4: Kapitel 19 - Ende


Teilnehmer
Hibi vom Blog "In the prime time of life"
und ich :-)

Wer mitlesen möchte, kann natürlich gerne jederzeit mit einsteigen. Einfach kurz melden, ich werde dich dann in die Teilnehmerliste aufnehmen. Auch Stalker sind herzlich willkommen - wir freuen uns über jeden Kommentar! 
                                                                      
                                                                                    Liebe Grüße

41 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Liebe Sabine,
      ich danke dir dafür, dass du es uns so gemütlich gemacht hast. ;-)
      Banner ist gespeichert, das Buch liegt schon in Couchnähe und natürlich freue auch ich mich. ;-)
      Liebste Grüße, Hibi

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    2. Gerne geschehen! ;-)

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    3. Ich wünsche euch beiden viel Spaß dabei! Wenn ich es nicht grade gelesen und rezensiert hätte, würde ich mitlesen.

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    4. Oh, wenn ich das gewusst hätte... ich habe das Buch erst diese Woche gelesen :(

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    5. @Devona: Ich glaub, ich muss dir mal unsere geplanten Leserunden schicken - vielleicht ist ja was für dich dabei. :-) "Stellas Traum" liegt übrigens bei mir bereit. :-)

      @Sabrina: Och Mensch - das tut mir leid. Sorry.:-(

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    6. Oh, wie wären ja doch noch eine schöne kleine Runde geworden ! Schade, dass wir uns so kurz verpasst haben.

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    7. @Sabine: Kannst Du gerne machen.

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    8. Oh Hibi - jetzt bist du aber durchs Buch geflogen ... So schnell kann ich ja gar nicht gucken. ;-) Aber das spricht ja auch für das Buch. :-)

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  2. Antworten
    1. So liebe Sabine, obwohl die Kids der Meinung sind, es sind Ferien, es ist noch nicht dunkel und sie wären noch nicht müde, habe ich mich in eine ruhige Ecke verzogen und den ersten Abschnitt gelesen.
      Im Moment befürchte ich, dass ich all das, was mir im Kopf herumschwirrt, gar nicht so recht in Worte fassen kann. Schon nach den ersten beiden Kapiteln wollte ich dir schreiben, dass mein Hirn vor sich hinrattert und ein scheinbar unsichtbares Pendel in mir auslotet, wo ich mich in dieser Geschichte sehe...wie ich die Geschichte in meinem Leben vorfinde...
      Kann man das verstehen, was ich schreibe ?
      Ich habe drei, vier Zitate notiert, die mich beschäftigen.
      Wenn du magst, schreibe ich sie dir morgen hier rein. Aber für heute muss ich erstmal weiterlesen gehen.

      Auffällig von der ersten Seiten ist: diese dichte Atmosphäre. Bisher findet alles in einem so kleinen Rahmen ab, das nichts davon ablenkt, was ausgeleuchtet werden soll. Alles scheint so...hm...auf den Punkt gebracht.

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    2. Ich habe gestern auch schon diesen ersten Abschnitt beenedt ud ich kann dich gut verstehen. Ich habe mich gleich nach den ersten Seiten in der Geschichte wohl gefühlt, einmal, weil ich den Schreibstil toll finde, zum anderen aber auch die ruhige und bis jetzt ja nicht mal so besondere Geschichte.

      Wie du auch schon geschrieben hast, ist die Atmosphäre sehr dicht, ich komme mir vor wie auf einem ruhigen Fluß, sehr konzentriert auf die Fahrt, auf das Wesentliche. Und ich bin richtig eingesogen in dieser eigenen, stoischen Stimmung.
      Die GEschichte gefäkllt mir bisher sehr gut, vor allem auch die Protagonisten, einfach weil sie mal fernab der jugendlichen CHaraktere sind, die sonst so oft in Büchern auftauchen (und ich mich so sehr einfach in sie hineinversetzen kann). Es ist nicht mal so, dass ich mehr für den einen oder anderen empfinde, aber ich kann so vieles so gut verstehen.

      Ich bin leider (nicht mehr) so der Zitate "Notierer", aber über einige Sätze bin ich auch gestolpert - und gerne würde ich die Zeilen lesen, die du notiert hast. :-)

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    3. Oft schreibt man ja über Bücher, "dass man in die Geschichte eintauchen konnte". Bei dieser habe ich eher das Gefühl "unerwartet eingesogen worden zu sein".

      Was du über die Protas und ihr Alter geschrieben hast, empfinde ich genauso. Zwar fehlt mir noch das eine oder andere Jährchen und dennoch fühle ich mich ihnen so nah.

      Auf Seite 26 ist es der dritte Absatz -> in einem kreativen Leben... <- den ich mehr als ein Mal lesen musste/wollte, damit sich die Wirkung noch besser entfalten kann.

      Auf Seite 33: "Damals hatte ich das Gefühl, dass die Beziehung, die sich zwischen Bill und mir anbahnte, meine Genesung unterstützte - von Charlottes Tod, von der Nachricht, dass ich mit Owen niemals die Kinder haben würde, die ich mir schließlich doch gewünscht hatte. Ich war damals nicht nur bodenlos traurig; ich fühlte mich wertlos..."(bis zum Ende des Absatzes)

      Als Gus und Owen jung waren, erschien alles so einfach und klar. So wollten keine Kinder, Heiraten musste nicht sein, Religion passte nicht zu ihnen, wenn sie sterben, dann sollte so und so verfahren werden.
      In jungen Jahren denkt man so oft, den richtigen Weg zu gehen, alles erscheint simple zu erklären und noch viel leichter festzulegen. Dass das Leben manchmal andere Plänen hat, auf diese Idee kommt man in seiner Euphorie nicht. Doch so vieles hat Einfluss auf uns, manchmal sogar, ohne das wir es merken. Wenn es uns bewusst wird, sehen wir das Loch, das sich vor uns aufgetan hat und zwischen fallen und festhalten entscheidet ein ziemlich dünnes Seil.

      Seite 41: "Es ist eine schwere Bürde, jemanden zu verletzten, den man liebt."
      Dies lasse ich mal so stehen, wirken und bin auf deine Gedanken gespannt. @Devona: gern auch auf deine. ;-)

      Und dann ist da noch der letzte Absatz auf Seite 54, in dem es um die Gespräche in einer Ehe geht.
      Bisher habe ich das so nicht wahrgenommen. Aber es stimmt. Dies scheint sich still und heimlich einzuschleichen...

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    4. Ich bin ja sehr hin und her grissen, wie ich Gus Handeln "bewerten" soll. Auf der einen Seite kann ich das Bedürfnis verstehen zu beichten, auch wenn sie dadurch Owen dadurch sehr verletzt - letztlich ist es ja ein sehr egoistisches Verhalten, weil sie den Schmerz nicht aushält und sich davon befreien will, indem sie Owen alles erzählt. Andererseits finde ich es eigenlich ein "nogo", jemanden, den man liebt, wissentlich so zu verletzen, insbesondere wenn es dann auch noch aus egoistischen Gründen geschieht. Ein anderes Thema ist da für mich Ehrlichkeit und Offenheit in einer Beziehung - aber ich habe einfach das Gefühl, dass es Gus nicht darum ging. Wie siehst du das, Hibi?

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    5. Wie du siehst, arbeite ich immer noch auf. ;-)
      Ich glaube, Schuld und Gewissen haben da sehr intensiv gearbeitet.
      Gus hat sich das genommen, was sie brauchte/was sie bei Owen nicht gefunden hat. Doch das, was sie mit ihm hatte, war ihr im Nachhinein zu wichtig und sie hat sich in dem Glauben - wenn sie ihm alles erzählt, wird alles gut - verloren.
      Die Tatsache war ja schon schmerzlich genug für ihn. Die Details müssen ihn zerrissen haben. Dass er dann überhaupt den Versuch des Verzeihens gestartet hat, muss mit sehr viel Kraft einhergegangen sein.

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    6. Und dafür verdient er meinen größten Respekt. Ich stelle mir ihr Zusammenleben danach als sehr schwierig vor, wie ein ständiges Umschifffen schwieriger Themen immer mit der Angst, in irgendeiner Weise erneut Öl ins Feuer zu schütten.

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  3. Antworten
    1. Es gibt nur wenige Sachen, die mir im Leben wirklich wichtig sind.
      Dazu gehören Ehrlichkeit und Respekt.
      Komischerweise habe ich mit der Offenheit von Gus meine Probleme, weil es mir zu viel erscheint...so verletztend. Ich meine, Owen wäre so oder so verletzt gewesen, egal, wie viel sie über die Affäre mit Bill erzählt hätte. Doch was sie alles in ihrem Anfall von Schuldgefühlen preisgibt, scheint mehr zu sein, als man ertragen kann. Und Owen scheint zu ertragen.
      Interessant ist, dass Gus so etwas nicht ertragen hätte, sondern gegangen wäre. Dass sie Owen die Wahrheit gesagt hat und dass Owen dennoch bei ihr geblieben ist, hat beides mit Mut und Kraft zu tun.
      Nur frage ich mich, ob dieser Mangel an Glück, Freude und Gesprächen, der vor der Affäre da war und auch jetzt noch präsent ist, so bei Seite geschoben werden kann ? Jetzt im Danach scheint es so, als würden sie sich damit arrangieren.
      Sie haben aus dem Erlebten/aus den Fehlern Weisheiten gefunden und diese sorgen dafür, dass mit dem Mangel anders umgegangen wird.

      Kapitel 11 gibt noch mal einen anderen Blick auf Gus her. Da ist ihr Vater jetzt und damals, die Auswirkungen der Vergangenheit/der Kindheit auf die Gegenwart.
      Zusätzlich beschäftigt mich die Demenz, denn bis Anfang Dezember letzten Jahres war diese auch in unserer Familie ein Thema...dieses Erleben eines Menschen, der zwar körperlich da und doch so weit weg war.

      Noch läuft die Geschichte von Alison am Rande, doch so langsam wird klar, dass sie noch mehr Platz einnehmen wird...vor allem in der von Gus und Owen.

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    2. Du sprichst diesen Mangel von Glück und Freude an, den ich gerade jetzt sehr präsent finde. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass die beiden sehr kühl und distanziert miteinadner umgehen und sie eigentlich nur aus "Gewhohnheit" zusammensind - erst am Ende des 11. Kapitels habe ich da zwischen Gus und Owen ein wenig Wärme gespürt.

      Gus hat im letzten Kapitel tatsächlich mal ein anderes Gesicht gezeigt - ich meine insbesondere die Szene mit ihren Geschwistern. Ich glaube, dass hat sie einiges gekostet, ihre wahren Gedanken zu äußern - und auch die Geschwistern wirkten ja doch überrascht. Ich hatte fast das Gefühle, Gus bedauert da tatsächlich etwas.

      Mich hat in diesem Abschniit ja sehr die Idee gefesselt, dass man vom Individuum zur Gattung wird (S. 162, letzter Abschnitt). Da ist echt was wahres dran, auch wenn dieser Gedanke sehr schmerzhaft ist - denn wer will sich schon in einer Stereotyie oder in einer Gattung wiederfinden und wiedererkennen...

      Aus Owen werde ich immer noch nicht richtig schlau. Er wirkt auf mich immer noch so verletzt, und irgendwie kann er nicht aus seiner Haut. Er wirkt alles andere als glücklich und zufrieden - und ich glaube, das liegt nicht nur an seiner Arbeit.

      Irgendwas wird doch da mit Alison und ihrem Exmann noch passieren - und ich bin gespannt, wie Gus und Owen da drin verstrickt sein werden. Mir gefällt das Buch richtig gut - ich brauche nur ein wenig länger, es zu lesen und kann es nicht einfach so weglesen; und das will ich auch gar nicht, sondern will die Worte wirken lassen.

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    3. Mädels, ich schreib jetzt mal hier dazwischen, obwohl ich ja nicht mitlese. Aber ich finde es wirklich gigantisch, wie ihr euch dieses Buch erschließt und was ihr so dazu zu sagen habt. Tolle kleine Leserunde!!!

      Das Problem zwischen Gus und Owen ist m.M. nach unlösbar. Man kann natürlich offen und direkt und EHRLICH über alles reden und versuchen, eine Beziehung neu zu strukturieren, neu anzufangen. Alles Reden hilft aber nix gegen Gefühle und die kann man halt nicht wirklich 100% beeinflussen. Owen ist zutiefst verletzt, Gus bekommt mehr und mehr Schuldgefühle. Teufelskreis, der all das begünstigt, was da noch kommt. Und trotzdem: traurig so irgendwie. Das Zitat von Hibi fand ich Klassen!

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    4. Du hast Recht, Devona, ich finde das Problem zwischen Gus und Owen auch unlösbar - zum einen weil Vertsand und Gefühl oft nicht uberin zu bringen sind, aber auch, weil die beiden zwar miteinander reden, aber nicht zueinander finden - weil sie immer nur drumherum reden und an der Oberfläche bleiben. Und zwar Ehrlichkeit einfodern, diese dann aber kaum aushalten können - und darüber dann schweigen.

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    5. Um mal NICHT drumherum zu reden....die Affäre war Mist, sie weiß es und hat sich dagegen entschieden. Und damit hätt es gut sein sollen. Klappe zu, Affe tot, sie hätte gerne zur Strafe noch ein paar Jährchen schlechtes Gewissen haben dürfen. Dann wäre die Sache auch für sie ...für die Beziehung unwichtig, Schnee von gestern...in der Versenkung verschwunden. Sie hätte die Chance gehabt, ihre Beziehung zu und mit Owen zu vertiefen, sie hatten ja eine jahrelange, gute und stabile Basis. Stattdessen hat sie sich für das entschieden, was wir alle lernen: UNBEDINGTE Ehrlichkeit, weil nur das moralisch vertretbar ist, blabla. Mit dieser Ehrlichkeit hat sie aber die Basis der Beziehung zerstört, denn Owen war und ist abgrundtief verletzt (für Männer ist nunmal anders als für uns Frauen die sexuelle Untreue schlimmer), wie auch immer man das dreht und wendet. Gus wäre mit "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" (ja manche Sprichwörter haben wirklich einen seeehr tiefen Sinn ) besser gefahren und Allison und Tochter hätten Null Chance gehabt, dermaßen in diese Ehe "einzubrechen". Und ich glaube, das ist der zentrale Angelpunkt dieses Buches: wie offen, wie ehrlich MUSS man sein, was zerstört man damit auch evtl. Gus ist keine notorische Fremdgängerin um des Fremdgehens Willen gewesen, ihr hat etwas gefehlt, sie hat es sich genommen. Letztendlich wollte sie aber doch Owen -emotional!-, hat sich bewusst für ihn entschieden. Diese Entscheidung zählt für ihn aber weniger als die sexuelle Untreue. Was sagt uns das. Klappe halten, wenn sowas ein einmalier Ausrutscher war. Und gut isses. Notorische Fremdgänger sind ne andere Hausnummer und fliegen eh auf.

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    6. Dass sie mit Owen über ihre Affaire gesprochen hat, war aus meiner Sciht acuh reiner Egismus - weil sie den Schmerz und ihr schlechtes Gewissen nicht aushalten konnte. Mit Ehrlichkeit hatte das für mich ncihts zu tun. Aber gut - sie haben sich entschieden, sich immer die Wahrheit zu sagen und leben seitdem ein Leben, in dem man nur noch an der Oberfläche sich bewegt, nichts ernstes angespochen wird. Zumindest kam es mir so vor. Beide sind äußerst vorsichtig gewesen - im Umgang, aber auch beim Gesagten. Ein hoher Preis ...

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    7. Genau, sie haben die Tiefen dieser "Ehrlichkeit" nicht ausgelotet, ich glaub, das ist auch gar nicht möglich. Ich hab mir das mal real vorgestellt. Du schmeißt die Fakten in den Raum, dem Partner ungeschönt an den Kopf, und die sind so gigantisch emotional zerstörend...also blendest du die Emotionen aus und bleibst bei den Fakten. Wie du sagst: Oberfläche. Sonst geht alles sofort und gleich den Bach runter, will ja keiner. Tja und das bringts halt aber auch nicht. Ich fand das schlussendlich so traurig, weil sie ja wirklich aneinander hängen, sich lieben, brauchen, prinzipiell sind sie für mich ein Dream-Team (kann das gut beurteilen vom künstlerischen Standpunkt her). Aber sie kämpfen eben nicht wirklich,sondern re-agieren nur. Schon seine Eifersucht auf Bills Tochter und Gus` Kontakt zu ihr ist traurig. Das Buch ist echt gigantisch.

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    8. Ja - sie hängen aneinander, aber tun sie das nicht nur aus "nostalgischen" Gründen, oder weil sie einen neuen Weg scheuen? Aus Gewohnheit und weil es so einfacher ist, als neu anzufangen? Vielleicht waren sie ein Dream-Team, aber mittlerweie steht eine riesige Wand zwischen ihnen - und irgendwie ist doch jeder für sich.

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    9. Ich habe eure Beiträge nur zu gern gelesen. Sehr interessant !!!

      "wie offen, wie ehrlich MUSS man sein ?"
      Ich bin ja der Meinung, dass man an erster Stelle sich selbst gegenüber ehrlich sein sollte, damit man dies auch anderen gegenüber sein kann.
      So ein Schritt wie Gus könnte ich nie machen, weil ich, wenn mich ein anderer Mann interessieren würde, mein Interesse an meinem nicht mehr so sein würde, wie es `müsste´ und ich nichts unnötig in die Länge ziehen und erstrecht niemanden verletzen sollte.
      Ergo, würde Interesse an einem anderen Mann haben, das die Grenzen überschreitet, würde ich erst die eine Sache beenden, damit ich mich auf etwas Neues einlassen kann. Heimlichkeiten, Lügen, etc. stehen mir nicht und sind niemanden gegenüber fair. Wenn ich mich für etwas öffne, mag ich hinter mir nicht alles abfackeln.

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    10. Ich finde deine Einstellung sehr gut, Hibi, aber nicht jeder kann das so. Und ja - man muss zu sich selbst ehrlich sein und sich selber nochin die Augen schauen können. Von mir aus kann man auch die Wahrheit sagen - aber dann der Wahrheit wegen und nicht, um sein eigenes Gewissen zu erleichtern. Wie ich ja oben schon schrieb - Gus handelt da in meinen Augen aus reinem Egoismus, dass sie selbst sich besser fühlt.

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  4. Antworten
    1. Owen und Gus haben sich durch ihren Umzug auf´s Land eine neue Welt geschaffen. Sie waren wohl in der Hoffnung, dass sie dann weit genug von allem entfernt sind, aber die Vergangenheit findet sie, egal, wie sehr sie sich bemühen. Dies bezieht sich nicht nur auf den heimlichen Kontakt mit Laine und die Mail von Bill. Durch Alison und damit durch Nora drängt sich etwas in ihre kleine Welt, das Chaos, Schmerz und Verletzlichkeit auslöst.

      Da gibt es Tabuthemen, denen sie ausweichen, die selbst mit geringen Anteil wieder Wunden aufreißen. In einem Moment erscheint alles iO und entspannt, dann wirkt es verkrampft, verletzend und man fragt sich warum.
      So ergeht es mir jedenfalls.

      Dass Owen sich nach wie vor belogen und betrogen fühlt, kommt immer wieder durch. Doch meine Falte zwischen den Augen wird immer tiefer, wenn ich seine Erklärungsversuche lese, wie und was Nora bei ihm auslöst und die krampfhafte Tapferkeit von Gus darauf.
      Sie bewegen sich gefährlich an dem Rand, was man ertragen/dem anderen zumuten kann.

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    2. Ich habe das ähnlich empfunden, Hibi, diesen Wechsel zwischen Harmonie und auch liebevollem Umgang, dann wieder Verletzung und Kampf. Aber irgendwie belibt bei mir das Gefühl, dass die beiden nciht miteinadner reden können - sie schaffen es nciht, die Dinge auf den Punkt zu bringen und immer wieder kommen Botschaften nicht richtig an. UNd obwohl sie ja miteinander offen sein wollen, umschiffen sie heikle THemen und gehen ihnen so aus dem Weg. So schreibt es Gus ja auch auf Seite 253 im zweiten Abschnitt und trifft es damit sehr genau.

      Was da zwischen Nora und Owen passiert, wundert mich eigentlich nicht. Für Owen verletzte Seele ist Nora genau das Richtige und ich verstehe Gus' Reaktion auch nicht wirklich. Warum sie sich so auf den Sex fokussiert zum Beispiel - ich finde eine emotiuonale Untreue weitaus schlimmer. Und irgendwie finde ich es auch gut, dass sie jetzt in einer ähnlcihen Situation ist wie seinerzeit Owen - und sie auch diesen Schmerz spürt, den sie ihm damals angetan hat.

      Die Erklärungsversuche von Owen sind tatsächlich etwas gewollt und oberflächlich doch am schlimmsten finden ich im Moment, nicht zu wissen, was da genau passiert. Ich weiß ja, dass Owen sterben wird, denn so beginnt ja die Geschcihte - aber wie? Ich muss also weiterlesen!

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    3. Sie bewegen sich auf sehr dünnen Eis und keiner mag dafür verantwortlich sein, dass zwischen den Rissen ein Loch entsteht, dessen Tiefe und Dunkelheit sie nicht einschätzen können.

      Was Owen und Nora betrifft, hatte ich mich echt gefragt, warum genau dies nun eingebaut wurde ? Damit Gus durchlebt, den Partner mit einem anderem Menschen zu sehen ? Oder wollte Owen Gus das fühlen lassen, was er in sich getragen hat/trägt ?

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    4. Ich glaub, indirekt wollte Owen Gus den Schemerz spüren lassen, den er selbst spüren musste. Es kann aber auch sein, dass er einfach verlorenen Chancen nachläuft, Angst davor hat, etwas verpasst zu haben...

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  5. Antworten
    1. Seite 275: "Kurzzeitig war ich davon überzeugt, dass ich es aus Großmut tat. Dass ich eine großartigere, großzügigere Frau war, als ich gedacht hatte."

      Ich habe darüber nachgedacht, ob es wohl eher Hilflosigkeit ist, ausgelöst durch die Vergangenheit, in der Gus sich etwas zugestanden hat, was die damals ganz nötig brauchte. Wenn sie dagegen wettert, würde es dennoch geschehen. Es war ja schon ohne ihr Wissen geschehen. Die beiden sprechen erst dann offen miteinander, wenn es schon zu spät ist, kann das sein ?
      Sie sind sich in so vielem einig, ergänzen sich gut und dennoch ist da etwas, was sie sich nicht geben/was sie nicht teilen können.

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    2. Seite 300: "Ich wusste immer, dass ich nicht davonkommen würde mit dem, was ich dir angetan habe." (Gus)
      Das Gespräch zeigt, wie wenig die Vergangenheit hinter ihnen liegt, wie sehr ihr kleine Welt erschüttert wurde. Und trotzdem dreht sie sich weiter...auch nach Nora, nach Allison...bis Owen heruntergeworfen wird.

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    3. Ja - sie sind sich einig und ergänzen sich - und dennoch ist ganz viel in ihnen zerbrochen und die beiden sind sehr vorsichtig miteinander. Zu vorsichtig, weil sie nciht zum Wesentlichen kommen, nicht über das Eigentliche sprechen können, sondern sich immer drumherum navigieren, auf der Hut sind und den anderen nicht verletzen woillen.

      Das Ende - obwohl ja klar war, dass Owen stirbt - fnad ich heftig. Sinnlos. Entstanden aus einer Kaskade unliebsamer Verknüpfungen, bei denen so viel Egoismus geherrscht hat und jeder einen hohen Preis zu zahlen hatte. Gerne schiebt man ja jemandem die Schuld zu - hier aber geht das irgendwie nicht. Alle sind beteiligt oder auch nicht, Fakt ist aber, dass nun alles zerstört ist.

      Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich habe die Atmosphäre und die Sprache geliebt. Hoffen wir, dass es weitere Romane der Autorin geben wird!

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    4. Ich freu mich total, dass das Buch euch auch so gefallen hat. Wir behalten die Autorin im Auge, würde ich sagen.

      Owens Ende fand ich auch so total sinnlos, aber: VORSTELLBAR.Und ja: der Egoismus-Faktor war wahnsinnig groß.

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    5. Das machen wir! Also - die Autoirin im Auge behalten. ;-)

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    6. Wie viel Egoismus tut uns gut ?
      "Dieser Sinn für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche ist eine wichtige Voraussetzung für die seelische Gesundheit." Und er schafft die Basis für ein gedeihliches Miteinander.

      Nun ja...ich bin ziemlich selbstlos und muss gestehen, dass ich mir ungern Gedanken über den Egoismus anderer mache, weil ich es entweder nicht so recht verstehen kann oder es mich belastet. Und hierbei ist es egal, von welchem Bereich im Leben wir sprechen.

      Nun geht es hier aber um die Ehe und gesunder Egoismus ist hier für mich, zu sagen, was ich mag oder eben nicht. Das ist ein Lernprozess in Verbindung mit Kompromissen, Vertrauen und Ehrlichkeit.

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    7. GEsunder Egoismus ist immer gut! Und gerade in Beziehungen finde ich ihn wichtig - in einem Gefelcht von Vertrauen und Kompromissen, wie du auch geschrieben hast, Hibi.

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  6. Ich freu mich sehr, dass euch das Buch bis jetzt gefällt. Die dichte Atmosphäre und relative Handlungslosigkeit hat mir auch gut gefallen, man ist ganz nah bei den Protagonisten. Ich hatte das auch im meiner Rezension geschrieben: da passiert nicht viel und doch unendlich viel. Nur halt nicht AUSSEN.

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