13. Mai 2016

[Rezension] Corina Bomann - "Die Spionin"

Corina Bomann - Die Spionin
Historischer Roman

Verlag: Droemer-Knaur
ISBN-13: 978-3-426-63846-0
Seiten: 672 Seiten
Erschienen: 1. April 2009

Zum Inhalt 
„London 1585: Als die junge Straßendiebin Alyson in den Tower gebracht wird, scheint ihr Schicksal besiegelt zu sein. Doch dann erkennt man ihre besonderen Fähigkeiten und macht ihr ein unglaubliches Angebot: Sie soll Sir Francis Walsingham, dem Ersten Minister von Elisabeth I., als Spionin dienen. Aber das bringt Alyson schneller, als sie für möglich hält, in tödliche Gefahr…“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher von Corina Bomann gelesen, vor allem liebe ich ihre Bücher, die auf mehreren Zeitebenen spielen. Ihr Debüt dagegen kannte ich noch nicht, obwohl ich historische Romane ja liebe, und ich muss sagen, dass mir auch dieser gut gefallen hat.

Das Buch spielt in England, Mitte des 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alyson, die mehr aus Zufall die Möglichkeit erhält, als Spionin für Sir Francis Walsingham zu arbeiten. Während es im ersten Drittel des Buches vor allem um ihre Ausbildung geht, wird sie dann endlich am englischen Hof eingesetzt – und gerät natürlich in tödliche Gefahr.

Das Buch liest sich sehr flüssig und konnte mich von Anfang an fesseln. Sicherlich auch, weil ich Alyson einfach sympathisch fand und ich sie bei ihren Abenteuern gerne begleitet habe. Alyson ist natürlich eine fiktive Person, dennoch aber ist ihre Geschichte in den historischen Kontext gesetzt und man bekommt einen kleinen Ausschnitt englischer Geschichte ganz nebenbei erzählt. Trotzdem ist das Buch für mich eher ein Abenteuerroman, denn die Abenteuer stehen eindeutig im Vordergrund und prägen die Geschichte. Leider wurde sie sehr linear erzählt, immer schön hintereinander mit nur wenigen Nebenhandlungen – das ist zwar nicht schlecht, aber ein wenig komplexer hätte es für mich schon sein können. 

Die Charaktere sind alle gut gestaltet, besonders eindrücklich (und irgendwie auch authentisch) fand ich die Darstellung von Elisabeth I, obwohl es ja gilt, ihr Leben zu schützen, gibt es nur wenige Szenen, in denen sie tatsächlich auftritt. Und dann nicht unbedingt sympathisch, aber durchaus glaubhaft. Auch Sir Francis Walsingham fand ich sehr glaubwürdig und in sich schlüssig, am liebsten aber mochte ich Alyson, die ich sehr liebenswürdig und herzlich empfunden habe, zwei Eigenschaften, die zu einer Spionin so gar nicht passen wollen und die ihr das Leben an mancher Stelle auch schwer gemacht haben. Ich habe gemocht, dass sie eben doch Skrupel hatte und nicht nur den Auftrag im Blick hatte ohne Rücksicht auf Verluste – und ich habe an einigen Stellen wirklich um ihr Leben gebangt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, mir persönlich war er aber für einen historischen Roman zu modern. So aber sind die Seiten rasch dahingeflogen und eben wegen des leichten Schreibstils finde ich das Buch auch für Einsteiger in das Genre historischer Roman gut geeignet.

Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten und ich war – trotz der Dicke des Schmökers – an keiner Stelle gelangweilt. Auch wenn mir die Geschichte zu wenig komplex war, hat sie mir doch gefallen und ich gebe diesem Debütroman 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein schöner Abenteuerroman vor historischer Kulisse, der mit einer sympathischen Protagonistin aufwartet und sich durch einen leichten, für mich leider zu modernen Schreibstil gut und flüssig lesen lässt. Die Geschichte selber ist wenig komplex, kann aber dennoch fesseln und gut unterhalten. Gerade als Einstieg in das Genre historischer Roman finde ich das Buch sehr gelungen und gebe 4 von 5 Sternen.


2 Kommentare:

  1. Das Buch liegt schon so lange auf meinem SuB, und deine Rezension hat es mir wieder in Erinnerung gebracht. Ich hoffe, dass ich bald zum Lesen komme, denn das, was du darüber schreibst, klingt ja recht gut. Danke für deine ausführliche Rezension.
    LG Susanne

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    1. Gerne! Du liest ja auch gerne historische Romane und bestimt wird es dich gut unterhalten. Wie schon gesagt, eine schöne Abenteuergeschichte. An die großen Historiker kommt es zwar nicht ran, aber es war trotzdem unterhaltsam. :-)

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