10. April 2016

[Rezension] Diana Rosie - "Albertos verlorener Geburtstag"

Diana Rosie - Albertos verlorener Geburtstag
2 Zeitebenen

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung und -abbildung: Franzi Bucher, München
ISBN-13: 978-3-426-65393-7
Seiten: 334 Seiten
Erschienen: 1. Februar 2016
Originaltitel: „Alberto’s Birthday“
Übersetzerin: Gabriela Schönberger

Zum Inhalt 
„Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte keine großen Erwartungen, als ich anfing, das Buch zu lesen, war aber nach wenigen Seiten schon gefesselt und konnte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen – ein warmherziger Roman, der mich sehr berührt hat und den ich allen, die Familiengeschichten mögen, nur ans Herz legen kann.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart erfährt der 7-ährige Tino von seinem Großvater Apu, dass er nicht weiß, wann er geboren wurde und daher auch noch nie seinen Geburtstag gefeiert hat – das findet Tino unglaublich und überredet seinen geliebten Großvater, seinen Geburtstag zu suchen. Und beide machen sich auf eine Reise quer durch Spanien auf Spurensuche von Apus Vergangenheit. Der zweite Erzählstrang spielt dann in der 30er Jahren in Spanien, in denen Apu noch ein Kind ist und aus Sicht verschiedener Figuren erzählt wird, was damals mit ihm passierte – und nach und nach wie bei einem Puzzle setzen sich die einzelnen Steine zusammen. 

Ich habe den kleinen Tino und auch seinen Großvater sofort ins Herz geschlossen. Tino, weil er auf seine kindlich-naive Art beharrlich an seinem Traum festhält und dadurch seinen Großvater immer wieder in die richtige Richtung stupst. Apu mochte ich so gerne, weil er sich seiner Vergangenheit stellt – und das nach so vielen Jahren - und weil er trotz all seiner schrecklichen Erlebnisse die Hoffnung und Zuversicht nie verloren hat. In den verschiedenen Kapiteln aus Albertos Vergangenheit tauchen noch einige weitere Charaktere auf, und da die Kapitel aus wechselnden Perspektiven geschrieben sind, erhält man hier auch interessante Einblicke nicht nur in die damalige Zeit, sondern auch in die Gefühle und Gedanken der jeweiligen Person, aus dessen Perspektive erzählt wird. Und die Zeiten waren damals alles andere als schön – mitten im spanischen Bürgerkrieg wurde Alberto geboren und ist einige Male zwischen die Fronten geraten.

Doch trotz der ernsten Thematik und der schlimmen Erlebnisse Albertos ist das Buch doch eines, das Mut und Hoffnung spendet, das Wärme und Liebe ausstrahlt und mich oft hat innehalten lassen. Gerade am Ende habe ich ein wohliges Gefühl im Bauch verspürt und das Buch dann mit einem guten Gefühl zugeschlagen – auch wenn nicht alles einfach nur gut endet, hat die Geschichte doch einen tollen Abschluss gefunden. Einige mögen vielleicht sagen, es wurde am Ende kitschig, mir aber hat es so gefallen und die Geschichte noch mal mehr zu etwas besonderem gemacht. 

Besonders fand ich auch die Sprache, die zwar leicht zu lesen war und so die Seiten hat dahinfliegen lassen, die aber auch berührend und charmant war mit vielen weisen Sätzen, die zum innehalten und nachdenken angeregt haben. Immer wieder habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, dass ich lächeln musste, einfach weil die Geschichte berührend und sehr warmherzig erzählt wurde.

Mich hat das Buch sehr begeistert, ich habe Alberto und Tino auf ihrer Reise durch Spanien und auch auf ihrer Zeitreise in die 30er Jahre gerne begleitet, war berührt und emotional gefangen und hätte am liebsten noch viel länger in dieser warmherzigen und Mut machenden Geschichte verweilt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für die, die Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen mögen.

Mein Fazit
Ein wunderbarer Roman, der nicht nur unterhält, sondern berührt und einen in die 30er Jahre nach Spanien entführt. Doch trotz des schweren Themas des spanischen Bürgerkrieges ist die Geschichte warmherzig und Mut machend und hat mich am Ende mit einem wohligen Gefühl im Bauch zurückgelassen. Wer Geschichten mag, die auf zwei Zeitebenen spielen, in denen es gilt, ein Geheimnis zu lüften, der sollte sich dieses Buch unbedingt mal anschauen – ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung. 

Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    das Buch wird sicherlich bald bei mir einziehen, denn unsere Bücherei hat es =) Beim nächsten besuch wird es gleich mal vorreserviert!
    LG Martina

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