17. Februar 2016

[Rezension] Maeve Binchy - "Ein Cottage am Meer"

Maeve Binchy - Ein Cottage am Meer
Roman

Verlag: Droemer-Knaur
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: FinePic®, München; H. & D. Zielske /LOOK-foto; Megan Ahrens
ISBN-13: 978-3-426-51470-2
Seiten: 396 Seiten
Erschienen: 2. November 2015
Originaltitel: „A Week in Winter“
Übersetzerin: Gabriela Schönberger

Buchrückentext
„Das Stone House ist eine zauberhafte Pension im Westen Irlands. Hier hat Chicky endlich wieder ein Zuhause und eine Lebensaufgabe gefunden, nachdem sie ihrer Familie jahrelang ein glückliches Leben in den USA vorgetäuscht hatte. Mit der kleinen Pension hat sie sich eine neue Existenz aufgebaut. Doch nicht nur für Chicky bildet das Stone House einen Wendepunkt im Leben: Auch für ihre Gäste wird es zum Schicksalsort, von dem sie glücklicher und hoffnungsvoller wieder abreisen werden.“

Meine Meinung
Ein wundervoller Roman voller Wärme und Geborgenheit, mit Charakteren und Geschichten, die das Leben schreiben und das Ganze vor der zauberhaften Kulisse Irlands – ich fand‘s toll, ein richtiges Wohlfühlbuch.

Maeve Binchy kann einfach Geschichten schreiben – das hat sie mit diesem Roman erneut bewiesen. Im Mittelpunkt des Buches steht eine gerade neu eröffnete Pension im Westen Irlands – das Stone Haus. Hierum ranken sich Geschichten und Schicksale verschiedener Figuren, und jeder Figur ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Letztlich laufen dann die Fäden dieser verschiedenen Erzählstränge im Stone House zusammen – und Jeder scheint nach einem Besuch sein Leben wieder mit neuen Augen zu betrachten.

Dabei sind die Figuren alle wunderbar gezeichnet und können unterschiedlicher gar nicht sein. Es gibt ein Ärzteehepaar, das vor einem schrecklichen Erlebnis davonläuft und einfach nicht zur Ruhe kommt, einen alternden Schauspieler, der seinen Flieger verpasst und so die Chance nutzt, einfach noch mal das Leben zu leben und genießen, es gibt Chicky, die nach einer persönlichen Tragödie das Stone House eröffnet und damit einen wohligen Ort schafft, der die Besucher zur Ruhe kommen lässt und noch einige andere Figuren, die nicht alle immer sympathisch sind, dafür aber wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Trotz der Ecken und Kanten habe ich sie irgendwie in mein Herz geschlossen, einfach weil ich mit ihnen gefühlt habe, auch wenn ich sie oft nicht verstehen konnte.

Geschickt hat Maeve Binchy die Fäden dieser unterschiedlichen Geschichten zusammenlaufen lassen, so dass am Ende doch ein großes Ganzes herauskommt. Dabei ist ihr Schreibstil zwar einfach, schafft dabei aber eine wunderbare wohlige Stimmung und kann die Atmosphäre im Stone House sehr gut einfangen. Manchmal wirkt der Stil ein wenig blumig, ich aber habe ich vielen Beschreibungen Irlands einfach gemocht – vielleicht auch, weil ich das Land schon mal besucht habe und es einfach liebe.  

Auch wenn es in dieser Geschichte eher ruhig zugeht, hat es mich doch gefesselt und in einem Rutsch durchlesen lassen. Einfach weil mich die Menschen so interessiert haben und ich mich als Teil dieser schon fast illustren Gemeinschaft gefühlt habe, die zufällig in Stone House zusammentrifft, dann aber zu einer Gruppe zusammenwächst, um freundschaftlich miteinander umzugehen.

Eigentlich habe ich nur Kleinigkeiten zu bemängeln – zum einen fand ich manchmal in den einzelnen Kapiteln die Zeitspanne, über die berichtet wird, sehr groß, so dass in nur wenigen Sätzen ganze Jahre „abgehandelt“ wurden. Zum andern hatte ich beim Lesen das Gefühl, mich irgendwie in den 60er Jahren zu befinden – eingestreute Dinge aber wie zum Beispiel das Nutzen von Smartphones und Laptops oder das Internet haben mich eines Besseren belehrt, die Geschichte spielt nämlich im 21. Jahrhundert. Das hat der Schreibstil aber irgendwie nicht einfangen können, und darüber bin ich beim Lesen mehrfach drüber gestolpert.

Ich gebe diesem Wohlfühlbuch aber dennoch sehr gute 4 von 5 Sternen und freue mich einerseits, noch viele ungelesene Bücher von Maeve Binchy vor mir zu haben, bin andererseits aber auch traurig, dass von dieser wunderbaren Geschichtenerzählerin nichts mehr nachkommen wird, da sie ja 2012 verstorben ist.

Mein Fazit
Ein wundervolles Buch, das den Leser nach Irland entführt und verschiedenste Schicksale unterschiedlicher Figuren erzählt, die alle in der kleinen Pension Stone House zusammentreffen. Der warme, manchmal etwas blumige Schreibstil schaffte eine tolle Atmosphäre und hat mich als Leser Teil des Buches werden lassen. Die Charaktere sind zwar nicht alle sympathisch, dafür aber sind sie wunderbar gezeichnet und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Für mich war „Ein Cottage am Meer“ ein richtiges Wohlfühlbuch und ich gebe gerne sehr gute 4 von 5 Sternen.


Vielen Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

4 Kommentare:

  1. Huhu Sabine,

    jetzt musste ich mir doch mal ansehen, in welcher Welt du gerne leben würdest ;) Das Buch klingt wirklich toll und Maeve Binchy gehört zu den Autorinnen von denen ich schon immer mal was lesen wollte :) Das Buch wandert jedenfalls gleich mal auf die Wunschliste.

    Liebe Grüße,
    Corina

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    1. Maeve Binchy ist wirklch eine großartige Geschichtenschreiberin - so richtige Wohlfühl- und Abtauchbücher. :-)

      LG Sabine

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  2. Ich glaube das Buch muss ich mir mal näher anschauen.
    Tolle Rezension.
    Liebe Grüße

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    1. Vielen Dank! Das freut mcih, dass ich dich neugierig machen konnte.

      LG Sabine

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